Soul Beach #1 Frostiges Paradies {Rezension}

16 Jul

Autor: Kate Harrison
Titel:
 Soul Beach #1 Frostiges Paradies
Seitenzahl: 352
ISBN:
  978-3-7855-7386-0
Verlag: Loewe
Veröffentlichung: 17. Juni 2013
Leseprobe

„Mein Geburtstag. Meggies Todestag.“  (Kapitel 10, 7/7)

Alice hat ihre ältere Schwester Meggie verloren. Sie wurde ermordet. Bis heute weiß leider keiner, wer hinter diesem Mord steckt. Keiner kann es sich erklären, denn Meggie war sehr beliebt.
Eines Tages erhält Alice eine eMail - von ihrer toten Schwester. Glaubt sie erst noch an einen bösen Scherz, wird sie schnell eines besseren belehrt. Sie erhält eine Einladung zum „Soul Beach“. Hier hat sie die Chance, ihrer Schwester zu begegnen. Und nicht nur ihr…

„Ja, Soul Beach ist ein unglaublicher Segen, aber zum ersten Mal kommt mir der Gedanke, dass es auch ein Fluch sein könnte…“ (Kapitel 22, 7/7)

Der interessante und sehr mysteriös klingende Klappentext, die auffallende Aufmachung und die viele Werbung hatten mich schon lange vor der Veröffentlichung auf das Buch aufmerksam gemacht.

Alice ist hin- und hergerissen. Sie glaubt an einen bösen Scherz, als sie die Einladung ihrer Schwester Megan zum Soul Beach erhält. Doch schließlich siegen Neugier und auch die Sehnsucht nach ihrer großen Schwester. Und was sie erst nicht für möglich gehalten hätte: sie trifft wirklich auf Meggie. Es gibt gar keinen Zweifel.
Der Soul Beach zieht sie magisch an. Die Welt dort ist schön und scheinbar perfekt. Ebenso wie die Jugendlichen dort, die alle eins gemeinsam haben: sie sind jung gestorben, und das Geheimnis um ihren Tod wurde bisher nicht gelüftet.
Doch die Welt am Soul Beach hat auch ihre Schattenseiten.

Der Schreibstil der Autorin und ihre Wortwahl sind gut. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Szenen sind bildlich und Aktionen passend beschrieben.
Alice war mir sympathisch. Auch wenn ich persönlich mir hier und da noch mehr Emotionen gewünscht hätte.
Sie möchte den Seelen der Verstorbenen helfen, Erlösung zu finden. Dafür muss sie Rätsel aus deren Vergangenheit lösen. Als sie angefangen hat, in den „alten“ Leben der Freunde ihrer Schwester zu ermitteln, war ich erst einmal skeptisch. Alice legt hier für Menschen, die sie nicht kennt, einen sehr großen Enthusiasmus an den Tag. Das hielt ich in dieser Situation für etwas überzogen. Meine Konzentration hätte wohl deutlich mehr auf meiner Schwester gelegen.
Mit ihrer Sucht nach dem Soul Beach kam sie mir wie eine Jugendliche, die nach Computerspielen süchtig ist, vor. Sie klammert sich doch sehr an diese Welt, und zieht sich stellenweise stark aus ihrem realen Leben zurück. Sie ist etwas introvertiert und kann sich nur langsam den Personen in ihrem Umfeld öffnen. In Adrian scheint sie aber im realen Leben einen Freund zu finden, der ihr - ohne alles genau zu wissen - bei ihren Vorhaben hilft.
Am Soul Beach lernt sie auch Meggies neue Clique kennen. Unter anderem den jungen Amerikaner Danny. Dass Alice beginnt, für ihn Gefühle zu entwickeln, musste wohl so kommen. Das ist wohl vergleichbar damit, dass ein Teenie sich in einen Online-Kontakt verliebt. Obwohl ihr bewusst ist, dass er tot ist, lässt sie ihren Gefühlen freien Lauf.

„Das sagst du jetzt, aber… Liebe ist mehr als Bauchkribbeln und rosa Herzchen. Manchmal kann sie auch verdammt düster und schmerzhaft und brutal sein. Und manchmal sogar tödlich.“ (Kapitel 52, 13/18)

Zwischendurch sind immer wieder kurze Kapitel aus Sicht des noch unbekannten Mörders geschrieben. Wir erfahren, was er im Nachhinein über den Mord an Meggie denkt und bekommen eine vage Vorstellung davon, was noch kommen könnte. Er oder sie beobachtet Alice ganz genau! Diese Kapitel bringen sehr viel Spannung in die Geschichte. Kurz vorher passiert immer irgend etwas, was mich wieder eine andere Person verdächtigen lässt. Jetzt im Moment habe ich zwei Personen im Auge. Ich verrate aber natürlich nix.:)

Die Idee hat mir gefallen: Social Media trifft das Leben nach dem Tod - virtuell trifft spirituell.
Das reale Leben vermischt sich hier mit der virtuellen Welt, aber auch mit dem nicht Greifbaren, dem Spirituellen. Glauben wir an eine Zwischenwelt oder an ein Leben nach dem Tod? Eine schwierige Frage. Viele glauben allerdings, dass Verstorbene von oben, vom Himmel, auf uns herabsehen und so immer bei uns sind. Doch eine Kontaktaufnahme ist natürlich unmöglich. Es sei denn, man glaubt an die Kraft eines Mediums.

Der Schluss lässt mich auch jetzt noch grübeln. Diese Belohnung, die auch von vielen anderen schon angesprochen wurde. Was ich davon halten soll, weiß ich wohl auch noch nicht. Ich stehe dem noch etwas skeptisch gegenüber. Wahrscheinlich kann ich mich besser sortieren, wenn ich den zweiten Teil in der Hand habe.

„Nicht mal ein halbes Dutzend Mausklicks. Sondern nur zwei. Die Grenze zwischen dem realen Leben und dem Strand ist immer schmaler und schmaler geworden, bis sie nun kaum noch existiert.“ (Kapitel 59, 4/11)

.
Die Autorin hat in einem Interview auch noch einige interessante Statements abgegeben. Klickt rein.

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Reiheninfo:

1. Soul Beach // Frostiges Paradies
2. Soul Fire // ??
3. ?? // ??
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„Soul Beach - Frostiges Paradies“ war definitiv anders, als ich es erwartet hatte. Es ist spannend, aber auf eine andere, nicht gedachte Art und Weise. Trotz kleiner Kritikpunkte hat das Buch mich gut unterhalten. Von mir gibt es daher ganz knappe 4 Herzen. Ich bin sehr gespannt, was im Laufe der Geschichte noch passieren wird, und wie die Autorin mit dem riesigen Potenzial, das in dieser Story liegt, umgeht.

4 Herzen

SaCre

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