[Rezension] Vintage Love | Stephanie Lehmann

19 Dez
Vintage Love von Stephanie Lehmann
 
Titel: Vintage Love
Autor: Stephanie Lehmann
Seitenzahl: 544 Seiten
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-41149-4
Veröffentlichung: 09. Dezember 2013
Leseprobe

Zum Inhalt:

Amanda Rosenbloom - Besitzerin eines Ladens für Vintage-Kleidung am Astor Place in New York - findet zufällig ein Tagebuch, das in einem alten Muff eingenäht ist. Sie behält es und fängt an, es zu lesen: Es ist das Tagebuch von Olive Westcott, gerade Anfang 20. Sie kam im Jahre 1907 mit ihrem Vater aus der Provinz nach New York und wollte dort, wie so viele andere auch, ihr Glück finden. Immer mehr wird Amanda in die wahre Geschichte der jungen Frau hineingezogen, entdeckt Parallelen zwischen sich und Olive und kommt schon bald einem alten Familiengeheimnis auf die Spur…

 Vintage Love_Artikelbild

Meine Meinung:

Wenn man “Vintage Love” von Stephanie Lehmann in die Hand nimmt, merkt man recht schnell, dass die Autorin quasi zwei Bücher in einem geschrieben hat. Neben dem Leben von Amanda bekommt man auch ausführlich die Geschichte von Olive zu lesen. Und das nicht nur in Form von kleineren Tagebucheinträgen - wie ich vor dem Lesen noch annahm. Amanda und Olive haben zu gleichen Teilen ihren Platz in diesem Buch erhalten. So kommt man in den Genuss, beide Frauen und ihre Leben gleichermaßen kennenzulernen.

“Mein Laden, Astor Place Vintage, lag im Erdgeschoss des Gebäudes, in dem ich wohnte. Zwar stand es nicht am Astor Place - der lag einige Häuserblocks weiter nördlich -, doch ich fand, es konnte nicht schaden, wenn die Leute mein Geschäft mit John Jacob Astor, Manhattans erstem Multimillionär, in Verbindung brachten.” (Seite 82)

Durch diesen Stil durfte ich als Leserin New York auch in zwei Epochen erleben. In den frühen 1900er Jahren mit Olive und 2007 mit Amanda. Die so entstanden Überschneidungen bei Orten, Personen und Ereignissen haben dem Buch einen schönen Flair verliehen. Zudem hat die Autorin so auch die gesellschaftlichen Unterschiede gut zu Papier gebracht, ohne dass das Ganze den Anschein eines Lehrbuch hatte.

Stephanie Lehmann hat die Lebensgeschichten von Amanda und Olive so niedergeschrieben, dass die jeweilige Sprache wunderbar in die entsprechende Zeit passt. So wirkt das Gelesene zu jeder Zeit authentisch. Und immer dann, wenn die Handlung anfängt, ein wenig schleppend voran zu gehen, sorgen die ständigen Wechsel zwischen den beiden Frauen für die nötige Abwechslung, um am Leseball zu bleiben.

Amanda und Olive sind zwei Frauen, die zwar in verschiedenen Epochen leben, aber auch vieles gemeinsam haben. Die Suche nach der wahren Liebe verbindet die beiden ebenso wie berufliche Fragen und die ganz alltäglichen Probleme von Frauen. Jede meistert ihr Leben auf ihre ganz persönliche Art und offenbart dem Leser eine Menge, während man sie dabei begleitet.

“Gott sei für all die Freiheiten gedankt, die für mich selbstverständlich waren. Olive riskierte es, Regeln zu brechen, die es für mich nie gegeben hatte. Ihr ganzes Leben war ein Spagat zwischen der viktorianischen Ära und der Moderne. Sie hatte sich den Herausforderungen ihrer Zeit gestellt. Wie wär’s, wenn ich mich endlich meinen stellte?” (Seite 453)

Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch bezieht sich auf das Ende, das mich so gar nicht begeistern konnte. An sich zwar schön konstruiert, kam es mir aber viel zu schnell und plötzlich daher. Während ich die Seiten zuvor die angenehme Ruhe des Buches genoss, fühlte ich mich zum Schluss ein wenig gehetzt.

“Vintage Love” ist ein schönes und ruhiges Buch, voll von Vintage-Kleidern, Schicksalen, Liebe und natürlich New York. Für gemütlichen Stunden auf der Couch bestens geeignet.

4SaFi

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