[Rezension] Asche und Phönix | Kai Meyer

21 Jan
Titel: Asche und Phönix
Autor: Kai Meyer
Seitenzahl: 464 Seiten
Verlag: Carlsen
Veröffentlichung: November 2012
Empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren

Zum Inhalt:

Parker Cale ist der Jungstar in Hollywood. Durch seine Rolle als Phoenix Hawthorne in den “Glamour”-Filmen bekannt, führt er ein sorgenfreies Leben mit allerlei Geld und vielen, vor allem weiblichen, Fans. Doch Parker hat genug von diesem Leben. Er will ausbrechen und sagt sich während der Premiere des dritten Teils von “Glamour” vor laufenden Kameras von seinem Vater los, der Produzent der Filme ist und auch sonst einen großen Anteil an Parkers Erfolg hat.
Wie der Zufall es will, trifft Parker anschließend in seiner Hotel-Suite auf Ash - eine “Unsichtbare”, die nirgends zuhause ist und ihn, als Zimmermädchen verkleidet, um sein Bargeld erleichtern will. Die beiden einigen sich auf einen Handel: Parker verrät Ash nicht und Ash hilft Parker unbemerkt von den Paparazzi aus dem Hotel zu fliehen. Beide ahnen nicht, dass dies erst der Anfang eines großen Abenteuers ist und dass bald nicht bloß Reporter hinter ihnen her sein werden. Denn eine viel größere Macht hat es auf Parker abgesehen…

Asche und Phönix_Artikelbild

Meine Meinung:

Vom Klappentext erfährt man über den Inhalt ja recht wenig - zum Glück. Dass es sich bei „Asche und Phönix“ um ein Fantasy-Buch handelt, ist aber von vornherein klar. Umso überraschter war ich, dass der Anfang des Buches so gar nicht fantasymäßig dahergekommen ist. Auf den ersten Seiten, während der ersten Kapitel, war es für mich schlicht und einfach ein tolles Jugendbuch. Die Fantasy schleicht sich langsam in die Geschichte ein und entfaltet sich Schritt für Schritt - im Buch und im Kopf des Lesers. Für mich, bei der Fantasy noch nicht so lange auf der Leseliste steht, war es so ein rundherum angenehmer Start.

“Was in London geschehen ist, weiß er längst, und jetzt gerade malt er sich die Konsequenzen aus. Schwelgt in der Vorstellung kommenden Blutvergießens. Denn Blut wird fließend, das steht fest. Es wird Strafen geben und Rache.” (Seite 58)

Dieses angenehme Lesegefühl hatte auch auf den folgenden Seiten Bestand. Immer mehr wurde ich in die Geschichte von Ash und Parker hineingezogen und lüftete gemeinsam mit ihnen, Stück für Stück, das Geheimnis dieses Buches und befand mich in einer realen Welt, die viel mehr zu bieten hat, als es zunächst den Anschein hat.

“Asche und Phönix” liegt eine absolut spannende und für mich neue Idee zugrunde. Und diese Idee hat Kai Meyer wunderbar umgesetzt - vor allem mit dem „Bösewicht“ namens Libatique und den Fähigkeiten und Mythen, die sich um seine Person drehen. Er verbindet das Reale mit dem Ausgedachten und liefert nachvollziehbare und logische Antworten auf all die Fragen, die in den Köpfen der Protagonisten und des Lesers entstehen.

Ash und Parker sind zwei tolle Protagonisten. Zu Beginn ein wenig wie Feuer und Wasser, lassen sie dann relativ schnell ihre Masken fallen und zeigen dem jeweils anderen und dem Leser ihr wahres Gesicht. So kann man wunderbar mit ihnen mitfiebern. Die Liebesgeschichte, die sich ja fast zwangsläufig zwischen den beiden entwickeln muss, fügt sich ohne großen Kitsch und ohne viel Aufsehen in die Geschehnisse ein. So wirkt dieser Part zu keiner Zeit störend und das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf der Geschichte an sich.

“Libatique war die fleischgewordene Nichtigkeit, das belangloseste aller belanglosen Gesichter in der Menge. Er war Grau auf Grau, war Glas auf Glas, und weit vom Glanz all jener entfernt, mit denen er seine Geschäfte macht.” (Seite 222)

Der Autor hat die einzelnen Situationen und Begebenheiten im Buch stets mit absolut passenden Worten beschrieben. Im Allgemeinen flott und leicht verständlich, aber auch mysteriös, wenn es um den Grund hinter den spannenden Geschehnissen geht. Dem Alter entsprechend, wenn Ash und Parker miteinander reden. Bildhaft, wenn er die verschiedenen Orte und das Aussehen der Protagonisten beschreibt.

Bei aller Begeisterung gab es aber leider auch einige wenige Momente, in denen mein Wille weiterzulesen arg strapaziert wurde. Diese “Schwachstellen” fielen für mich unterhaltungstechnisch - im Gegensatz zum Rest der Geschichte - einfach zu stark ab. Zum Glück konnte mich das Buch aber immer wieder rechtzeitig einfangen, wenn mein Durchhaltevermögen kurz davor war zu kapitulieren.

“Asche und Phönix” ist ein tolles Fantasy-Jugendbuch in drei Akten. Mit seiner erfrischend neuen Idee hat Kai Meyer eine gelungene und “fantastische” Geschichte niedergeschrieben, die mir im Großen und Ganzen ziemlich gut gefallen.

“Ash wartete darauf, dass eine Gestalt vor ihnen aus der Dunkelheit auftauchte, ein kriechendes Ding, das sich aus zu wenigen Körperteilen zusammengesetzt hatte und doch noch lebte und hasste und ihren Tod wollte.” (Seite 272)

4SaFi

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