[Rezension] Ein Tag und zwei Leben (E-Book-Serie) | Adriana Popescu

3 Jul

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 Zum Inhalt:

Lea und Damian. Beste Freunde. Beste Freunde mit Ausrutschern. Beste Freunde, die für mehr bestimmt sind?

Meine Meinung:

„Damian kennt mich seit Jahren. Er ist mein bester Freund; der Mensch, den ich anrufe, wenn ich krank bin; der mich tröstet, wenn Tobi mir mal wieder das Herz bricht; und der Mann, in den ich seit ungefähr fünf Jahren heimlich verliebt bin. Was er nicht weiß und ich nicht zugebe. Wir kennen uns so gut, stehen uns so nah … Wenn ich auch nur ein Wort darüber verlieren würde, es wäre alles vorbei. Oder – noch schlimmer – anders.“ (Episode 1 - Pos. 49-52)

Die Idee einer E-Book-Serie finde ich toll. Ein Buch in sechs Teilen und nach jedem beginnt die vorfreudige Spannung auf den nächsten Teil und das ungeduldige Hibbeln bis zum nächsten Erscheinungstermin von vorn. Zumindest im Prinzip, denn ich habe alle Teile direkt hintereinander gelesen. Fast ärgere ich mich deswegen ein wenig, aber nur fast. An der Geschichte ändert mein kleines Fehlverhalten natürlich nichts und es schadet ihr auch nicht wirklich, wenn man so zügellos liest wie ich, denn Adriana Popescus Stil überzeugt einmal mehr.

Sie nimmt Menschen wie du und ich, allgemein gültige Gefühle, den ganz normalen Wahnsinn und alltägliche Sorgen, wirft das alles in einen kreativen Schreibtopf und heraus kommt eine Geschichte, die man einfach gerne liest.

„Selbst wenn ich auf dem Stuttgarter Schlossplatz vor ihr auf die Knie fallen und ihr meine geheimsten Gefühle offenbaren würde – sie würde es für einen schlechten Scherz halten.“ (Episode 2 - Pos. 154-55)

Schnörkellos und gut erzählt hat mich die Geschichte von Lea und Damian mitfühlen lassen. Mitfühlen in fast jeder Art und Weise. Ich musste schmunzeln, wenn die beiden sich eines ihrer typischen Wortgefechte geliefert haben. Ich musste seufzen, wenn die beiden sich nicht getraut haben, dem anderen zu sagen, was sie wirklich fühlen. Ich musste flach atmen, wenn Damian sich mal wieder wie ein absolutes Arschloch verhalten hat. Ich musste …

„Nein. Nein! NEIN! Nicht dieses Jahr! Dieses Jahr werde ich nicht, wie so oft davor, auf einen Kuss von Damian hoffen und dann zusehen, wie er mit Simone oder einer anderen Frau seiner Wahl in ein neues Jahr verschwindet. Diesmal nicht! Diesmal sind wir beide vergeben. Die Fronten sind geklärt.“ (Episode 3 - Pos. 174-76)

Ja, man kann wirklich einiges mit den beiden erleben. Dabei weiß man als Leser, auch ohne, dass die beiden es extra erwähnen müssten, mehr über ihre Gefühle für den jeweils anderen als sie selbst. Wobei ihre Gründe es nicht zu sagen, wenn sie auch unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber durchaus ziemlich ähnlich und zudem nachvollziehbar und vor allem begründet sind. Ihre Freundschaft ist eine ganz besondere. Und die Gefahr, dass diese Freundschaft sich unwiderruflich verändern würde, oder schlimmer noch zerbrechen würde, wenn sie ihre Gefühle laut aussprechen, ist nicht unbegründet.

„Ich kann ihr nicht sagen, dass ich sie liebe. Wenn ich es tue, kann ich es nicht mehr zurücknehmen und dann muss ich all dem gerecht werden. Dann muss ich sie glücklich machen und ich habe zu große Angst davor, es nicht zu können.“ (Episode 4 - Pos. 358-60)

Adriana Popescu scheut sich nicht, ihre beiden Hauptdarsteller und auch ihre Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu schicken. Höhen und Tiefen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Mal geht es ein Stück vorwärts und im nächsten Augenblick wieder drei Schritte zurück. Ein mögliches Happy End, welches ich mir eigentlich von Anfang an für die beiden gewünscht habe, scheint in manchen Momenten zum Greifen nah und gleich darauf wieder unendlich weit weg zu sein. So hat man eigentlich gar keine andere Möglichkeit, als jede einzelne Episode im Leben von Lea und Damian zu lesen.

„Jetzt steht er einen halben Meter von mir entfernt. Obwohl wir uns so nahestehen sollten, wie niemals zuvor seit wir uns kennen, kommt er mir unendlich weit weg vor. Langsam dreht er sich zu mir um. Ich glaube, auch er weiß, dass es heute Abend mit uns zu Ende geht.“ (Episode 5 - Pos. 213-15)

Lea und Damian wechseln sich beim Erzählen der einzelnen Episoden ab, und jeder der beiden seine eigene Art und Weise hat, mit dem Geschehenen umzugehen. Und obwohl mir beide Sichtweisen gefallen haben, kam ich mit Leas Gedanken, Träumen, Ängsten und Hoffnungen während ihrer Schilderungen ein wenig besser klar als mit denen von Damian. Damian ist halt ein Mann.😉

Für alle Fans von Adriana Popescus Büchern ist „Ein Tag und zwei Leben“ Pflichtlektüre. Alle anderen sollten sich die E-Book-Serie aber auch nicht entgehen lassen.:)

„Wenn mir jemand noch im letzten Sommer gesagt hätte, dass unsere Geschichte so ausgeht, ich hätte ihm den Vogel gezeigt und ihn laut ausgelacht. Lea und ich – das ist doch eine Freundschaft für die Ewigkeit. Oder?“ (Episode 6 - Pos. 55-57)

4SaFi

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