Autor: Katrin Rodeit
Titel: Gefährlicher Rausch
Seitenzahl: 313 Seiten
Verlag: Gmeiner
ISBN: 978-3-8392-1571-5
Veröffentlichung: Juli 2014
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Privatdetektivin Jule Flemming wurde mit einem neuen Fall betraut: jemand hat der Tochter des Bürgermeisters die Vergewaltigungsdroge GHB in ein Getränk gemischt. Doch in diesem Fall zu ermitteln ist alles andere als einfach. Keiner möchte reden, oder auch nur einen kleinen Tipp geben.
Als wäre das nicht genug, wird auch noch ein Anschlag auf Jule verübt. Und sie hat keine Ahnung, wer dahinter stecken könnte.
Zu guter letzt sind da auch noch Mark, der ebenfalls ein großes Rätsel für sie ist, und der geheimnisvolle Andreas…
“Niemand wusste, wer er war und woher er kam. Er war plötzlich dagewesen, Flocki zu seinen Füßen. Über seine Vergangenheit wurde allerlei getuschelt, und mich hätte nicht gewundert, wenn die Wahrheit das Gemunkelte bei Weitem übertraf. Sein Blick war das Unheimlichste und Faszinierendste, das mir je untergekommen war. Wenn er mich ansah, hatte ich das Gefühl, dass er mir nicht nur unter die Haut, sondern bis auf den Grund meiner Seele blickte. Ich fühlte mich nackt in seiner Nähe. Nicht nur körperlich. Gleichzeitig aber auf seltsame Art von ihm angezogen, die mir Gänsehaut verursachte, wann immer er mir einen Blick zuwarf.” (Seite 55)
Vor nicht allzu langer Zeit durfte ich Jule Flemmings ersten Fall “Mein wirst du sein” lesen. Froh, dass ich Katrin Rodeit als neue Autorin für mich entdeckt habe, griff ich natürlich auch sofort zu ihrem zweiten Werk (wenn auch die Rezi nun mit etwas Verspätung kommt, aber das hat andere Gründe…).
Jule, die mir so sympathische und unkonventionelle Detektivin, hat auch in diesem Buch wieder einen schwierigen Fall vor sich. Der Bürgermeistertochter wurden Drogen in ihr Getränk gemischt. Doch ihr Umfeld schweigt. Jule kommt nur langsam voran, sieht sich öfter in einer Sackgasse. Dass das nicht gerade förderlich ist, wenn der Bürgermeister im Spiel ist, ist klar.
Als Leser erfahren wir auch wieder einige weitere Infos über Jules verkorkste Beziehung zu ihrer Mutter, dem nicht immer einfachen Umgang mit ihrem Bruder und nicht zu vergessen: Mark und Andreas!
Mark, ebenfalls Ermittler, und Jule. Sie können nicht so richtig miteinander, aber ohne geht es auch nicht. Mann und Frau halt. :) Um ehrlich zu sein, bin ich selber zwiegespalten. Ich kann im Moment noch gar nicht sagen, ob ich mir die beiden als Paar wünsche, oder nicht.
Denn es gibt noch Andreas. Diesen mysteriösen Mann, über den keiner etwas weiß, und der immer zu den richtigen - oder falschen - Momenten auftaucht. Er schafft es, Jule, die in Gegenwart von potenziellen Liebhabern immer etwas selbstverloren wirkt, vollends durcheinander zu bringen. Sie hat das Gefühl, dass etwas Magisches ihn umgibt.
“Er legte den Löffel zur Seite. Ein-, zweimal setzte er zum Reden an, doch er tat es nicht. Dann holte er erneut Luft, und ich wusste, er würde es mir sagen.
In dem Moment zerriss ein Knall die Stille, und das Licht ging aus.” (Seite 217)
Der Schreibstil von Katrin Rodeit gefällt mir sehr gut, wie auch schon im ersten Buch. Die Geschichte liest sich super, ist spannend erzählt und lässt mich zwischendurch immer wieder schmunzeln. In Jule kann ich mich sehr gut hinein versetzen und in vielen Szenen mit ihr fühlen. Bei all dem gefällt mir Ulm als Schauplatz auch sehr gut.
Im Plot gibt es wieder einige unvorhersehbare Wendungen, die in der Geschichte keine Langeweile aufkommen lassen. Dabei bleibt die Autorin ihrer Linie treu.
Jule als Protagonistin durchlebt eine Entwicklung, die nachvollziehbar ist. Ich bin gespannt, wie Katrin Rodeit diese in Zukunft fortschreiben wird. Dass Kaffee, Kochen und Musik auch weiterhin eine große Rolle spielen, finde ich großartig. So gibt es neben dem Glossar auch wieder leckere Rezepte. Außerdem findet sich am Ende des Buches noch eine Kurzgeschichte, gemeinsam verfasst von Katrin Rodeit und Thomas Erle.
Das Buch endet mit einem der fiesesten Cliffhanger, die ich je gelesen habe. Mensch, Katrin, bitte schreib schneller! :) Ich hoffe, dass ich bald erfahre, was es damit auf sich hat.
“Gefährlicher Rausch” überzeugt - ebenso wie sein Vorgänger - durch Katrin Rodeits Schreibstil, die tollen Charakteren und die spannende Kriminalgeschichte meiner zur Zeit liebsten Ermittlerin Jule Flemming. Die Geschichte hat interessante Nebenhandlungen, die die Story bereichern, doch liegt der Fokus stets auf dem richtigen Erzählstrang.
Allen Fans des Krimi-Genres, die auf realistische Fälle stehen, sei dieses Buch ans Herz gelegt.
SaCre
Kommentare? Immer her damit! :-)