Titel:
Autor: Fanny Flagg
Seitenzahl: 260 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404154234
Ich möchte euch für die Weihnachtszeit gern ein Buch empfehlen, das es geschafft hat, mit leisen und doch eindringlichen Tönen mein Herz zu berühren: Das Wunder von Lost River, ein entzückender, wunderbarer Roman der Autorin des Bestsellers Grüne Tomaten.
Nachdem ein Arzt bei dem lungenkranken Oswald eine unheilbare Krankheit festgestellt hat, verlässt dieser das winterlich kalte Chicago, um sein letztes Weihnachtsfest im milden Klima von Alabama zu verbringen. In dem kleinen verschlafenen Örtchen Lost River richtet er sich darauf ein, den Rest seiner Tage zu verbringen. In der unvergleichlichen Schönheit der Umgebung und der seltsamen Verträumtheit des Ortes scheint Oswald seine Krankheit zu vergessen …
„… und der Fluss war so still, dass man einen Hund aus zwei Kilometern Entfernung bellen hören konnte. Jeden Nachmittag beobachtete er nun, wie der Himmel sich verwandelte, von einem flammenden Orange über Lachs, Rosa und Limonengrün zu Purpur. Dunkelblaue und rosafarbene Wolken spiegelten sich im Wasser wider, und als die Sonne langsam verschwand, beobachtete Oswald, wie der Fluss seine Farben wechselte: von einem Entenblau zu einem irisierenden Grün und Gold (Letzteres erinnerte ihn an die Farbe der Folie, in die teure Schokoladenriegel eingewickelt wurden) und dann von einem satten Hellbraun zu einem kräftigen Schokoladenbraun. Während es immer dunkler wurde, verwandelten sich die Vögel und Enten, die vorüberflogen, in schwarze Silhouetten vor dem Himmel. Von da an saß er jeden Tag, wenn die Dämmerung sich herabsenkte, an der Anlegestelle und beobachtete, wie der Abend seine Farben wechselte und die Strömungen des Wassers Kreise zogen, bis der Mond aufging und über dem Fluss emporstieg.
Wenn dann die letzten Sonnenstrahlen verblassten, konnte Oswald die Spiegelungen der grünen Lichter an den Anlegestellen auf der anderen Seite sehen, und die Sterne, die wie kleine Diamanten im Fluss funkelten. …“
(Habt ihr nicht auch das Gefühl, mit Oswald direkt am Flussufer zu sitzen und den im Mondschein glitzernden Fluss zu betrachten? Ich finde diese Stelle traumhaft schön und sie repräsentiert für mich die zauberhafte und bildhafte Atmosphäre, die im Buch vorherrscht.)
Doch in Lost River kommt irgendwie alles anders als gedacht. Ein kleines verkrüppeltes Mädchen erobert Oswalds Herz, und dann gibt es noch einen Vogel, einen Kardinal namens Jack, der dem ganzen Ort den Kopf verdreht. Und Oswald? Ob dieses tatsächlich sein letztes Weihnachtsfest sein wird, möchte ich euch nicht verraten.
Lest die Geschichte, es lohnt sich, ich verspreche es euch. Und ich verrate gern, dass ich beim Lesen nicht nur gelacht, sondern auch geweint habe.
Eine klare Leseempfehlung von mir.
Über die Autorin:
Die Autorin ist Mitglied bei DeLiA, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautoren. Sie lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort an der Bergstraße und träumt von einem rosenumrankten Cottage an einer wildromantischen Meeresküste.
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