[Autor empfiehlt Buch] Weihnachtsedition 2014 | Andreas Götz

17 Dez

Autor empfiehlt Buch_Weihnachten

 

Max und die Wilde 7

Titel: Max und die wilde 7. Das schwarze Ass
Autor: Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner
Seitenzahl: 208 Seiten
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3-7891-3332-9
Veröffentlichung: Juli 2014
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Warum empfehle ich ein Kinderbuch auf einem Blog, den vermutlich nur Erwachsen lesen? Weil Weihnachten ansteht und die Kleinen beschenkt werden sollen? Ja, natürlich. Nein, nicht nur. Ich empfehle es vor allem deshalb: „Max und die Wilde 7 – Das schwarze Ass“ von Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner ist nicht nur ein gutes Kinderbuch, es ist ein gutes Buch für Leser jeden Alters. Mehr noch: Es ist ein ganz besonderes Buch.

Worum geht es?

Wie alle Zehnjährigen hat Max es nicht leicht. Er könnte den Traum alle Jungs leben, denn er ist gerade mit seiner Mutter in eine alte Ritterburg gezogen. Einziger Haken: In unseren Tagen ist Burg Geroldseck ein Altersheim. Wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen. In Max‘ Fall sorgen dafür der Mitschüler Ole Schröder und seine Bande, und die lassen keine Gelegenheit aus, sich über Max lustig zu machen. Max hätte so gerne auch eine Bande. Aber um ihn herum sind nur alte Leute. Er wird lernen, dass nicht alle Senioren langweilig sind, denn in dem Ex-Fußballtrainer Horst, dem Ex-Professor Kilian und der Ex-Schauspielerin Vera findet er seine Bande. Es sind die Alten von Tisch 7, verschrien als „die Wilde 7“. Mit ihnen zusammen wird Max sogar einen Kriminalfall lösen: Ein Einbrecher geht um auf Burg Geroldseck, er hinterlässt an allen Tatorten Spielkarten und wird deshalb nur „das schwarze Ass“ genannt.

Krimis für Kinder gibt es inzwischen viele. Was also ist an diesem so besonders?

Vor allem ist das natürlich der Temperamentsbolzen Max selbst. Was ihm nicht so alles zustößt. Von Quälgeist Ole Schröder verfolgt, von der pingeligen Oberschwester Cordula mit Verhaltensregeln gepiesackt und von den eigenen Schwächen und Unsicherheiten geplagt, steht er ein ums andere Mal vor dem Ausrasten. Natürlich kriegt er alles dann doch irgendwie hin, auch den Fall kann er lösen, aber nicht alleine. Denn eine weitere Zutat erst macht das Buch des Autorenduos Dickreiter/Oelsner zu etwas Besonderem macht: Es erzählt ohne jede Gefühlsduselei die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft zwischen einem Kind und drei alten Leuten (wobei man als Leser schnell merkt, dass es sich eigentlich um vier Kinder handelt). Man glaube aber nicht, dass hier ganz ohne Widerstände und Ruppigkeiten zusammenwächst, was zusammengehört! Die Geschichte vom Werden und Wachsen dieser Freundschaft ist das eigentliche Herz dieses zugleich lustigen und abenteuerlichen Kinderbuches, indem es aber auch den einen oder anderen ernsten Ton gibt. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Sprache: Ein kindgerechter Ton, den Leser vielleicht als „einfach“ beschreiben würden, der aber nicht leicht herzustellen ist. Oft ist ja gerade das Einfache das Schwere. Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner haben sich auch auf dieser Ebene keine Blöße gegeben.

Wer also Kinder zu beschenken oder auch nur zu bespaßen hat, der sollte bei diesem Buch unbedingt zugreifen. Wer keine hat, sollte sich entweder welche anschaffen (sei es auch nur leihweise) oder sich diesen Umweg sparen und das Buch einfach zu seinem eigenen Vergnügen kaufen. Denn so erwachsen kann kein Mensch sein, dass er hier nicht seinen kindlichen Spaß haben wird.

Die gute Nachricht zum Schluss: Wir infizierte Leser dürfen uns auf mehr freuen. „Max und die Wilde 7 – das schwarze Ass“ ist der Auftakt zu einer Reihe, und der zweite Band ist schon angekündigt: „Die Geister-Oma“. Na, wenn das nicht wieder ein Spaß wird!

Erscheint im Mai 2ß15

Erscheint im Mai 2ß15

Über Andreas Götz:

(c) Andreas Götz

(c) Andreas Götz

Andreas Götz lebt in der Nähe von München.  Das Schreiben war schon immer der Mittelpunkt seines Lebens und wurde zum Beruf. Nach seinem Germanistik Studium war er nicht nur als Autor tätig, sondern auch als Übersetzer und Journalist. Bisher hat er unter verschiedenen Pseudonymen sehr viele Bücher zu Kinofilmen und Fernsehserien geschrieben, außerdem mehrere Hörspiele. Seit einiger Zeit schreibt er auch Thriller für Jugendliche. Zuletzt erschienen sind „Stirb leise, mein Engel“ und „Hörst du den Tod?“, beide im Oetinger Verlag.

Stirb leise mein EngelHörst du den tod

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