{Rezension} Atlantia | Ally Condie

11 Feb

Atlantia

Autor: Ally Condie
Titel: Atlantia
(OT: Atlantia)
Seitenzahl: 416 Seiten
Verlag: Fischer FJB
Veröffentlichung: 11. Februar 2015
Leseprobe
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„Und tatsächlich gleicht Atlantia einem riesigen Meereslebenwesen, das sich auf dem Grund des Ozeans ausgestreckt hat. Die Straßen und Wege erstrecken sich wie Tentakel ausgehend von den größeren Kuppeln der Wohnviertel und Marktplätze. Natürlich ist alles eingekapselt. Wir leben unter Wasser, sind aber dennoch menschlich; wir brauchen daher sowohl Wände als auch Luft, um uns zu schützen.“ (Seite 6)

Rio und Bay sind zweieiige Zwillinge. Doch könnten sie unterschiedlicher kaum sein.
Rio ist die Ältere der beiden. Sie ist mutig und handwerklich begabt. Sie liebt Bay über alles und würde sie nie verlassen. Am liebsten würde sie Atlantia verlassen und Oben leben. Doch sie mag das Versprechen, dass sie ihrer Mutter Ozeana vor dem Tod gegeben hat, nicht brechen.
Für sie bricht eine Welt zusammen, als Bay sich bei der Zeremonie dazu entscheidet, nach Oben zu gehen. Ausgerechnet Bay - die die Unterwasserwelt liebt von der jeder dachte, sie würde in die Fußstapfen der Mutter treten und Hohepriesterin werden. Nachdem beide Schwestern auf sich allein gestellt waren, hat sie stellenweise die Mutterrolle übernommen und auf Rio aufgepasst. Ihre ältere Schwester hat nämlich Kräfte, die im Verborgenen bleiben müssen, um sie zu schützen. Desweiteren hat sie dafür gesorgt, etwas Geld in die Familienkasse zu spülen, damit sie überleben können.

Maire ist die Tante von Rio und Bay, die Schwester von Ozeana. Sie ist mysteriös. Gemeinsam mit Rio habe ich versucht, aus ihr schlau zu werden. Es ist mir nicht gelungen. Bis zum Ende hätte ich nicht sagen können, ob sie auf Rios Seite steht oder etwas im Schilde führt.

True und Rio lernen sich nach der Zeremonie kennen. Trues bester Freund Fen hat auch Oben gewählt. Beide wollen heraus finden, ob Bay und Fen sich vorher kennen gelernt haben und warum sie sich so entschieden haben. Nach anfänglicher Skepsis entwickelt sich zwischen beiden Freundschaft, die in Liebe über geht.

„Maire und ich sind zwei Seiten derselben dunklen Münze.“ (Seite 100)

Autorin Ally Condie hat hier eine schöne, zweigeteilte Welt geschaffen. Auf der einen Seite Atlantia unter Wasser, das Unten. Hier zu leben bedeutet für die Menschen, eine längere Lebenserwartung. Dort ist es schön und man findet einen Tempel, Kirchen und einen großen Marktplatz. Doch natürlich hat auch Atlantia unschöne Ecken: ganz tief unten finden sich Maschinenräume, Schleusen usw..
Die zweite Hälfte ist das Oben. Man sagt, die Bewohner haben eine kürzere Lebenserwartung und sind Umwelteinflüssen sowie Krankheiten ausgesetzt. Außerdem sind die Menschen dort nicht so privilegiert, wie die Unten.

Der Schreibstil von Ally Condie ist gut. Die Geschichte liest sich flüssig.
Leider muss ich aber sagen, dass die Emotionen bei mir überhaupt nicht ankamen. Viel zu nüchtern ist die Erzählweise der Autorin dabei. Bei einigen Szenen hätte ich mir deutlich mehr Tiefgang gewünscht. Sowohl bei der „Liebesgeschichte“, die irgendwie nur halb existent war, als auch bei Wut und Trauer. Als Bay sich bei der Zeremonie für Oben entschied, war Rio traurig - hatte aber trotz all der Versprechungen Verständnis. Ich nicht, trotz all der Vorzeichen.

Zu Beginn ging es mir fast schon etwas langsam voran. Sehr gemächlich führt die Autorin den Leser in die Geschichte ein. Dafür ging es mir am Schluss viel zu schnell. Hopplahopp wurde das Ende beschrieben. Hier hat Ally Condie Potenzial verschenkt. Hier hätte sie meiner Meinung nach mehr draus machen können. Und müssen.

Eine Sache muss ich los werden: wenn ihr unsere Tour verfolgt habt, dann seid ihr über ein Wort gestolpert. FLUTSCHLEUSEN. Argh! FLUTSCHLEUSENKAMMER! Diese beiden Wörter kamen so unglaublich oft vor! Und jedes Mal, und ich schwöre wirklich jedes verdammte Mal, bin ich darüber gestolpert. Flutsch-Leusen habe ich gelesen. Was sind Flutsch-Leusen? Kennt jemand das Wort? Beim ersten Vorkommen habe ich es bestimmt fünf Mal gelesen. Flutsch-Leusen-Kammer. Flutsch-Leusen-Kammer-Ausgang. Steffi und Anna, ich habe euch bestimmt tierisch damit genervt. Sorry.:)

>>Hier<< findet ihr übrigens Ally Condies „Atlantia Playlist“. Ihr könnt lesen, was sie während des Schreibens gehört hat.

Obwohl die Geschichte von „Atlantia“ recht ruhig ist und keine packenden Action-Szenen aufweisen kann, besticht es durch den interessanten Weltentwurf und die Mystik. Die Geschichte hat etwas Magisches an sich, was ich sehr mochte und was mich über meine Kritik hinwegtrösten kann.
Das Buch kann ich allen Lesern empfehlen, die gerne auch mal in eine ruhigere Science Fiction Geschichte eintauchen würden.

NICHT VERGESSEN: die Website atlantia-challenge.de!
Hier könnte ihr an Challenges teilnehmen und auch noch etwas Schönes gewinnen.

 

4

SaCre

 

6 Antworten to “{Rezension} Atlantia | Ally Condie”

  1. Kasia 11. Februar 2015 um 10:40 #

    😄 „Flutsch-Leusen“ - genial! Beim ersten Mal hab ich es richtig gelesen, danach ging es nicht mehr😉
    Mir gefallen die Namen (bis auf Ozeana - der ist mir dann doch zu klischeehaft) ganz gut und behalt das Kopf mal für die ABC-Protagonisten-Challenge im Hinterkopf😉 Beim Lesen deiner Rezension hätte ich eher auf drei Herzen getippt, statt auf die gegebenen vier…
    Du bist ja diesen Monat mit den Fischer-Büchern für Ricardas Challenge ganz gut dabei😀

    Wünsch dir einen wunderschönen Tag,
    Kasia

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    • bookwives 11. Februar 2015 um 12:04 #

      Das Wort ist unglaublich, oder? Es hat mich jedes Mal aus dem Konzept gebracht.😀
      Erst tendierte ich auch Richtung 3 Sterne. Aber es hat mir dann doch besser gefallen. Hmm, das war eine Bauchentscheidung. Hätten auch vielleicht 3.5 sein können…

      Na ja, dazu muss ich aber nicht nur lesen, sondern auch die Rezis schreiben. *hüstel*

      Dir auch einen schönen Tag! Liebste Grüße

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  2. Rica 11. Februar 2015 um 12:53 #

    Du und die Flutsch-Leusen😉 irgendwie hast Du viel besser ausgedrückt, was ich beim Lesen empfunden habe - verdammt😀 sehr schöne Rezension!!

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    • bookwives 13. Februar 2015 um 11:26 #

      Das Wort wird mich bis in alle Ewigkeiten verfolgen.:)

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