{Rezension} Bannwald | Julie Heiland

26 Mai

Bannwald

 

Autor: Julie Heiland
Titel: Bannwald
Seitenzahl: 352 Seiten
ISBN: 978-3-8414-2108-1
Verlag: Fischer FJB
Veröffentlichung: 20. Mai 2015
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„Das ist unsere Magie. Wir arbeiten mit der Natur, bringen sie in Einklang, nutzen sie für uns. Die schöne Magie.“ (Seite 21)

Robin ist vom Stamm der Leonen. Dieser Sternenstamm hat sich der Weißen Magie verschrieben. Damit können sie Leben und Dinge erschaffen, aber nicht töten. Sie leben im Wald und können diesen nicht verlassen. Denn der Stamm der Tauren unterdrückt sie. Sie dürfen die Grenzen nicht überschreiten, müssen Abgaben leisten und alle Befehle befolgen. Ansonsten droht ihnen der Tod.

Robin trifft auf Emilian - einen Tauren. Und erstaunlicherweise überlebt sie diese Begegnung. Doch dann beginnt sie zu grübeln: warum hat er sie laufen lassen? Doch der Taure hat sie von nun an in der Hand: denn er hat ihr Geheimnis entdeckt. Bringt es ihr die Freiheit oder führt es sie in die Hände des Feindes?

„Das Rot, das den Himmel erfüllt, ist blutig. Ein tiefes Rot. So als würde der Tag sterben und die Nacht wäre sein Mörder.“ (Seite 96)

Auf dieses Buch war ich schon lange neugierig. Umso größer war die Freude, als ich es aus dem Briefkasten ziehen konnte. Das Cover ist mir sofort positiv aufgefallen. Es zeigt all das, was ich mir anhand der Kurzbeschreibung vorgestellt habe. Zudem lassen die dunklen Stellen Geheimnisvolles erahnen.

Mit Robin hat Julie Heiland einen richtig guten Namen für die Protagonistin gewählt. Denn der Name kann ebenso für das männliche Geschlecht eingesetzt werden. Und so wie Robin sich zu Beginn der Geschichte gibt und auftritt, könnte man glauben, dass sie vielleicht auch lieber als Junge geboren worden wäre. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich immer mehr und vor allem ihre weiblichen Gefühle treten hervor.
Ihr großes Geheimnis hat mich wohl ebenso schockiert, wie sie selber. Doch ist ihr Geheimnis nun gut oder schlecht?
Wenn sie es geschickt einsetzt, könnte sie damit ihrem Stamm helfen. Und als sie vor der Entscheidung steht: Sicherheit oder Gefahr war schnell klar, für was sie sich entscheidet.
Laurin ist ihr bester Freund. Immer an ihrer Seite ist er ihr in vielen Situationen eine große Stütze.

Die erste Begegnung mit Emilian hat auch mich verwirrt. Der junge Taure hätte sie ganz einfach ans Messer liefern können. Doch warum hat er es nicht getan? Meine Fantasie lief sofort auf Hochtouren und die wildesten Theorien sprangen in meinem Kopf hin und her. Emilian bleibt eine lange Zeit geheimnisvoll. Eigentlich das ganze Buch über. Er zeigt keinerlei Emotionen.

Emotionen ist ein gutes Stichwort. Für mich sind sie nicht wirklich vorhanden. Als Leser können wir zwar in Robins Kopf schauen und an ihren Gefühlen teilhaben. Doch die tiefen Emotionen bleiben auch bei ihr aus. Überhaupt wirkt Julie Heilands Erzählstil recht nüchtern und auch distanziert. Mit recht kurzen Sätzen wurde ich geradezu durch die Geschichte gehetzt. Und genau diese Kombination empfand ich als sehr passend und äußerst gelungen. Nachdem ich einmal in die Geschichte eingetaucht bin, musste ich erst den Buchdeckel zuschlagen, um wieder daraus aufzutauchen.
Die Geschichte wird aus Robins Ich-Perspektive erzählt. Kurze eingeschobene Kapitel aus der Sicht eines anderen bringen zusätzliche Spannung.

Der Weltentwurf hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Die Leonen, die im Wald gefangen sind, als eins der Sternenvölker. Der Stamm der Tauren, der ein gutes Leben führt und sich anhand der Unterdrückung der Leonen nährt. Die anderen Völker und der „Rest“ sind gut in die Welt eingefügt. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich hierzu nichts mehr verraten. Aber der Bezug zur Realität hat mich überrascht. Hier hat Julie Heiland eine richtig gute Grundlage für den weiteren Verlauf der Reihe geschaffen.

„All der künstliche Glanz und Luxus zwingen mir ein bitteres Lächeln auf. Die Tauren wollen ein Sternenvolk sein, in Wahrheit haben sie jedoch alles, was uns Sternenvölker eigentlich ausmacht, abgelegt. Anstatt mit der Natur zu leben, errichten sie diese scheußlichen Gebäude und beuten die normalen Menschen und uns aus.“ (Seite 97/98)

„Bannwald“ ist ein guter Trilogie-Auftakt, mit dessen Weltentwurf Autorin Julie Heiland richtig neugierig auf den zweiten Teil macht. Ich habe gerne an Robins Seite gekämpft und bin richtig gespannt, wie die Geschichte im Herbst weiter geht. Denn eins ist sicher: es hat gerade erst begonnen!

Zum meinem Interview mit Julie Heiland geht es >>hier<<.

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Bannwald - Die Reihe:

1 || „Bannwald“ 
2 || „Blutwald“ (ET voraussichtlich 24. September)

3 || „???“
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4 Herz

Sabrina

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  1. Wir freuen uns auf… Neuerscheinungen September 2015 | Bookwives - 14. August 2015

    […] in Rom - meiner liebsten Stadt in Italien. “Blutwald” muss ich lesen, da “Bannwald” mir richtig gut gefallen hat. Ich bin so gespannt, wie die Geschichte weiter […]

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  2. Ein zweiter Blick in unser Adventsbuch | Bookwives - 10. Dezember 2015

    […] nicht getroffen. Aber ich hoffe, dass das auf der LBM dann endlich mal der Fall sein wird. Mit “Bannwald” und “Blutwald” hat sie zwei richtig gute und spannende Bücher geschrieben. Auf den […]

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