{Rezension} Danger (New Orleans #2) | Lisa Jackson

28 Jul

Danger. Das Gebot der Rache

 

Autor: Lisa Jackson
Titel: Danger. Das Gebot der Rache
(OT: Cold Blooded)
Seiten: 560 Seiten
Verlag: Knaur
Veröffentlichung: 01. Juni 2015
Leseprobe
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„Rick Bentz‘ schlimmster Alptraum hatte bereits begonnen.
Er wusste es nur noch nicht.“ (Seite 11)

Neben einigen Stand-alones schreibt Lisa Jackson auch Krimi- bzw. Thrillerreihen.
Bei »Danger - das Gebot der Rache« handelt es sich um den zweiten Band der New Orleans Reihe. Auch, wenn es bisweilen Bezüge zu den Vorkommnissen aus Band 1 gibt, ist Band 2 aus sich heraus verständlich. Es ist also keine notwendige Voraussetzung, Band 1 vorher zu kennen.

Die New Orleans Reihe dreht sich um die Detectives Rick Bentz und Reuben ›Diego‹ Montoya.
In ›Danger‹ bekommen es die beiden (wieder) mit einem Serienmörder zu tun. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen nach dem Vorbild heiliger Märtyrerinnen zu foltern und zu töten. Dabei wird er von Olivia Benchet beobachtet.
Als diese ihre Zeugenaussagen bei der Polizei machen möchte, wird sie dort zunächst nicht ernst genommen. Denn Olivia Benchet ist keine Augenzeugin im klassischen Sinne. Sie beobachtet die Taten durch andere Wahrnehmungen: Visionen in ihren Träumen oder indem sie durch einen Spiegel hindurch blickt.
Rick Bentz fühlt dennoch, dass an der Sache etwas dran ist und beginnt, Olivia Glauben zu schenken. Dadurch gerät sie allerdings auch zunehmend in Gefahr, denn auch der Täter scheint zu spüren, dass Olivia ihn beobachtet und möglicherweise an die Polizei verraten könnte.
Und nicht nur Olivia ist in Gefahr. Gleich zu Beginn des Buches erfährt der Leser, dass auch Bentz‘ Tochter Kristi auf der Liste des Täters steht.

Meine Meinung:
›Danger‹ enthält alle Zutaten, die ein guter Thriller haben muss. Es gibt die beiden Detectives, die mit ihrer Arbeit verheiratet sind. Typus: harte Schale, weicher Kern. Dazu werden mit Kristi und Olivia zwei Frauen in die Handlung eingeführt, die der Leser im Verlaufe des Buches immer besser kennen lernt und deshalb gegen Ende des Buches besonders mitfiebert, wenn sich die Gefahr für die beiden verdichtet.
Nebenbei werden noch geschickt weitere Personen mit eingeflochten, bei denen man sich als Leser häufiger aufgrund mehr oder weniger deutlicher Hinweise fragt »na, ob es nicht doch der ist?«

Den Täter selbst lernt der Leser bruchstückhaft im Verlaufe des Buches kennen. In groben Zügen erfährt man von den Gedanken über die nächste geplante Tat. Zunehmend erhält man dabei auch Einblick in die wirren Gedankenkonstruktionen dieses Menschen. Allerdings bleibt die Einsicht in den Täter stets fragmenthaft.
Alles in allem also eine gelungene Zutatenmischung. Leider bedient sich Lisa Jackson bisweilen so vieler Klischees, dass es ins Triviale abzurutschen droht.

»Bilder von Detective Bentz verfolgten sie, doch sie musste dieses gutaussehende, markante Gesicht und sämtliche Gedanken an den Mord beiseiteschieben.« (Seite 105)

Irgendwie passen derartige Sätze besser in Trivialliteratur. Auch war mir die Schilderung einer heißen Liebesnacht durchaus zu detailliert. Das hatte das Niveau eines Erotikromans und war mir für einen Krimi zu viel. Wobei letzteres Geschmackssache ist. Die Sache mit den Klischees aber nicht. Hier wird mir zu häufig von »den breiten Schultern« und ähnlichen Bildern gesprochen.
›Zu häufig‹ ist auch ein Stichwort für die doch auffallend oft auftretenden Wiederholungen. Insbesondere Rick Bentz‘ Vergangenheit wird an verschiedenen Stellen thematisiert, ohne dass jeweils viel Information hinzugefügt würde. Dies fiel mir ab der zigsten Wiederholung störend auf.

Die Frage ist nun: Kann ein klischeebehafteter Thriller, der auf allzu bewährte Zutaten zurückgreift und zudem häufig ins Triviale abrutscht, dennoch ein guter Thriller sein? Die Antwort lautet: ja - er kann.
Vielleicht liegt es gerade an dem Trivialen, dass sich dieses Buch sehr leicht herunterlesen lässt. Der Spannungsbogen stimmt und ich fühlte mich keineswegs gelangweilt.
Wenn mir nach anspruchsvoller Literatur und beneidenswerter Sprachvirtuosität ist, würde ich vermutlich nicht zu Lisa Jackson greifen. Wenn ich aber nur spannend unterhalten werden möchte, dann ist Lisa Jackson eine treffliche Wahl. Ich bin mir sicher, dass ›Danger‹ nicht mein letztes Buch aus dieser Reihe war.

Rana

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