{Rezension} Der Lavendel-Coup | Carine Bernard

21 Aug

Der Lavendelcoup

Autor: Carine Bernard
Titel: Der Lavendel-Coup
Seiten: 200 Seiten
Verlag: Knaur
Veröffentlichung: 3. August 2015
Leseprobe
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Das Gebäude lag still in der Morgensonne, die lilafarbenen Schmetterlinge waren wieder da und balgten sich wie junge Hunde um die Pfütze, und nichts bereitete Molly auf den Anblick vor, der sie erwartete, als Matthieu das Tor der Kapelle aufschloss. (Seite 25)

Molly Preston arbeitet bei einer Organisation der EU, die sich auf die Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität spezialisiert hat. Ihr aktueller Auftrag führt sie in ein uriges Dorf in der Provence, um die Machenschaften des Privatbankiers Claude du Fondette zu untersuchen. Dieser hat die Restauration einer alten Kapelle in Auftrag gegeben. Molly sieht darin eine gute Gelegenheit, sich als Kunststudentin getarnt in die Nähe des Bankiers zu begeben.
Während der Restaurierung legt sie eine Zeichnung frei, die ihre Neugier erregt. Als dann auch noch ein Mensch in der Kapelle zu Tode kommt, nimmt sie die Ermittlungen auf. Sie entdeckt, dass es vor rund hundert Jahren in der Gegend einen spektakulären Bankraub gab, und vermutet Bezüge zu den aktuellen Geschehnissen.

Meine Meinung:

Als ich das Angebot bekam, diesen Roman zu lesen und zu rezensieren, war ich sehr gespannt. Molly Preston ist ursprünglich eine Figur aus einer Serie von Geocaches. Als Geocacherin war mir der Name somit geläufig und so war neugierig darauf, wie daraus ein Kriminalroman entstehen konnte. Man merkt der Figur an, dass sie ursprünglich Protagonistin eines sogenannten Mystery-Caches war. Molly Preston liebt es, verschlüsselte Botschaften zu entziffern.
Dass es ihr zumindest einige Schwierigkeiten macht, dies ohne Computer zu tun, lässt die ansonsten überaus perfekte Molly sympathisch erscheinen. Davon abgesehen, ist mir Molly in dem Roman etwas zu eindimensional geraten. Sie ist einfach fehlerlos. Sie kann alles, macht alles und behält stets den Überblick und die Ruhe. Ein weibliches Gegenstück zu James Bond, aber der hat ja wenigstens eine Schwäche für Martini und Frauen😉

Allerdings nehme ich das dem Roman ebenso wenig übel, wie die recht schnörkellose Geschichte. Das Buch ist ein solider Krimi, ohne allzu viel psychologische Finesse oder dramatische Höhepunkte und Wendungen. Recht gradlinig bewegt sich die Geschichte auf das große Finale zu. Aber das alles ist in sich stimmig und passt so.

Die Geschichte punktet bei mir vor allem mit einer Besonderheit: Die Autorin ist ganz offensichtlich gedanklich in der Provence gewesen, während sie das Buch schrieb. Die Umgebung, die Gebäude, die Düfte und die typischen Speisen - all das hat mich während des Lesens abgeholt und mit in diese nach Thymian duftende Region Frankreichs genommen. Ein schöner Urlaub im Kopf!

Mein Fazit:

Der Lavendel-Coup ist ein solider, geradliniger Krimi. Wer dramatische Höhepunkte, spektakuläre Wendungen oder gar zahllose Tote erwartet, ist hier falsch. Es ist eine eher ruhige, aber keineswegs langweilige Geschichte. In leicht lesbarem Erzähltempo wird der Leser mit gut gewählten Worten in die Provence geführt und dort angenehm unterhalten.

Rana

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