{Rezension} The School for Good and Evil. Es kann nur eine geben | Soman Chainani

3 Okt

Autor: Soman Chainani
Titel: The School for Good and Evil.
Es kann nur eine geben
(OT: The School for Good and Evil)
Übersetzung: Ilse Rothfuss
Seitenzahl: 512 Seiten
ISBN: 978-3-473-40127-7
Verlag: Ravensburger
Veröffentlichung: 27. September 2015
Leseprobe
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Alle vier Jahre werden zwei Kinder aus dem Dorf Gavaldon entführt. Früher glaubten die Menschen daran, dass Wildtiere dafür verantwortlich wären. Doch mittlerweile wissen sie, dass der Schulmeister der Schule für Gut und Böse die Kinder abholt. Diese werden dort ausgebildet und übernehmen später in Märchen verschiedene Rollen. Entweder auf der Seite der Guten, oder der der Bösen.
Sophie und Agatha sind Freundinnen, doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Sophie eine hübsche Erscheinung ist und immer Gutes tut, sieht Agatha schon wie eine zukünftige Hexe aus. Sophie möchte auch unbedingt aus Gavaldon raus und sieht sich in der Ausbildung als nächste Prinzessin.
In der Nacht der Entführung landen beide in der Schule…

Doch es kommt ganz anders, als Sophie es sich gewünscht hat: während Agatha in die Schule für die Guten gesteckt wird, und sich dort zwischen in pinken Tüll gekleideten Möchtegern-Prinzessinnen und -Feen wiederfindet, kommt Sophie auf die Seite der Bösen. Es stinkt dort und ist ungemütlich und auch vom Erscheinungsbild her passt sie dort überhaupt nicht hin.
Glauben beide noch an eine schlimme Verwechslung, müssen sie schnell lernen, dass das Leben und die Ausbildung in der Schule komplett anders sind, als sie es für möglich gehalten hätten…

„Der Schulmeister nahm nur Jungen und Mädchen mit, die ihr zwölftes Lebensjahr vollendet hatten und sich nicht mehr als Kinder verkleiden konnten.“ (Seite 13)

An diesem Buch bin ich wirklich schon Jahre interessiert. Und so habe ich mir vor ca. 2-3 Jahren die wunderschöne englische Version gekauft… und diese im Regal einstauben lassen.😦 Nun konnte ich das Buch verschenken, und die deutsche Version lesen.

Sophie ist ein blonder Engel. Zumindest lernen wir sie so zu Beginn kennen. Jeder im Dorf Gavaldon mag sie, mit ihrer zuvorkommenden Art und ihrem lieblichen Erscheinen. Sie ist sehr von sich selber überzeugt und möchte auf jeden Fall für die Schule ausgewählt werden. Und dort natürlich für die gute Seite. Sie würde schließlich eine perfekte Prinzessin abgeben! Doch wenn man genauer hinter ihre Fassade blickt, merkt man als Leser schnell, dass all ihre Taten von Berechnung und purem Eigennutz getrieben sind.
Agatha ist alles andere als damenhaft. Hygiene und gutes Benehmen werden überbewertet. Auch um ihr Aussehen kümmert sie sich überhaupt nicht. Ein Wunder, dass sie und Sophie irgendwie befreundet sind. Zudem wohnt sie auf einem Friedhof. Als Sophie vom Schulmeister ausgewählt wird, folgt sie den beiden, um ihre Freundin zu retten. Dabei landet sie selber in der Schule. Aber auf der guten Seite, auf der sie sich selber nie gesehen hätte.
Sophie versucht natürlich trotzdem mit allen Mitteln, sich ihren Märchenprinzen zu angeln. Schließlich gehört sie nicht auf die böse Seite und dieser Zustand kann nicht von Dauer sein. Agatha steckt ihre Energie in die Möglichkeiten, die beiden aus der Schule rauszubringen.

Die Idee von Soman Chainani ist wirklich genial. Märchen haben wir als Kinder doch schließlich alle geliebt, oder? Entsprechend hat er hier einen tollen Weltentwurf präsentiert, in dem die Kinder auf ihre späteren Rollen vorbereitet werden. Sie besetzen alle möglichen Rollen in Märchen: Prinzessin und Prinz, gute Fee, den Jungen auf der Bohnenranke und so weiter. Dazu werden die Schüler auf die „Immer“ (die Guten) und die „Nimmer“ (die Bösen) Seite aufgeteilt und entsprechend ausgebildet. Auf den Stundenplänen stehen zum Beispiel „Der Weg zu wahrer Schönheit“, „Geschichte des Heldentums“ oder auch für die Bösen „Garstifizierung“ und „Zauberflüche und Todesfallen“.  Die Stundenpläne sind im Buch auch schön grafisch dargestellt.
Sowieso ist die Aufmachung des Buches gelungen. Das Cover ist schön, mit Prägung und Spotlack und auf der Umschlaginnenseite (wie auch hinten im Buch) findet sich ein Plan der Schule.
Die Märchen, die im Buch vorkommen, sind bekannt und geläufig. Als Leser konnte ich mich richtig schön in die Geschichte hineinversetzen. (Wer Interesse an den Märchen hat, >>hier<< ist mein Beitrag darüber.)

Doch leider muss ich sagen, dass die Umsetzung und Ausführung mich nicht begeistern konnte. Auf der einen Seite mochte ich den lockeren Schreibstil gerne. Auf der anderen Seite wirkte der Schreibstil gerade zu Beginn berichtsartig und distanziert auf mich. Es gibt einige witzige Szenen, in denen ich schmunzeln konnte. Wirkliche Spannung kam bei mir aber leider nie auf. Zudem gab es für mich mittendrin Längen, als die Handlung nicht richtig vorankam und stagnierte.
Ein weiterer Kritikpunkt: einige Dialoge konnte ich nicht nachvollziehen beziehungsweise waren diese für mich irgendwie nicht zu Ende ausgeführt. Oder der Autor hat mir nicht deutlich zu verstehen geben können, was er damit gerade ausdrücken will.  Diese Szenen hatte ich einige Male, was meinen Lesegenuss doch gestört hat…

Das Ende hat mich nochmal überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet. Jedoch muss ich sagen, dass das leider nicht reicht, um mich zum Weiterlesen der Reihe zu überzeugen.

„In diesem Glaspalast waren die Besten versammelt, die ihr Leben dem Guten und Schönen weihten. Und mittendrin Agatha aus der Villa Grabhügel 1a, verantwortlich für Friedhöfe und Fürze.“ (Seite 60)

„The School for Good and Evil. Es kann nur eine geben“ ist ein märchenhaftes Buch, das auf einer tollen Idee basiert. Leider konnte mich aber die Umsetzung nicht überzeugen. Neben Längen gab es für mich seltsame Dialoge und Szenen, denen ich irgendwie nicht folgen konnte. Lediglich die wunderschöne Idee und die zauberhafte Märchenwelt lassen mich hier noch ganz knappe 3 Herzen vergeben.

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The School for Good and Evil - Die Reihe:

1 || „The School for Good and Evil“ || „Es kann nur eine geben
2 || „A World without Princess“ || „??“

3 || „The Last Ever After“ || „??“
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Sabrina

4 Antworten to “{Rezension} The School for Good and Evil. Es kann nur eine geben | Soman Chainani”

  1. hisandherbooks 3. Oktober 2015 um 18:46 #

    Liebe Sabrina,

    ich kann deine Kritikpunkte absolut verstehen.
    Zwischendurch hatte ich auch das Gefühl, nicht voranzukommen. Der Streit zwischen Gut und Böse hat sich einfach nicht entwickelt😦

    Das war für mich aber zum Glück das Einzige.

    Ganz liebe Grüße :-*

    Steffi

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  2. BeaSwissgirl 26. Oktober 2015 um 10:14 #

    Halli hallo

    Als deine Rezi rauskam habe ich ja nur das Fazit gelesen und dachte nur so schade…

    Jetzt nachdem ich das Buch gelesen und meinen Leseeindruck verfasst habe und das hier lesen, kann ich dir nur voll und ganz zustimmen!!!

    Mir ging es nämlich wie dir und ich bin echt froh dass ich da nicht die Einzige bin, die das so empfunden hat!

    Ich werde die Fortsetzungen nicht mehr lesen…

    Liebste Grüsse
    Bea

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  1. Unpopular Opinions Book Tag | Bookwives - 25. Januar 2016

    […] leider gar nicht. Auch die hochgelobten Bücher “Die Königin der Schatten” und “The School for Good and Evil” fand ich allenfalls mittelmäßig. Im Nachhinein betrachtet hätte ich jeweils auch nur 2 […]

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