{Rezension} Winter in Briar Creek (Briar Creek #1) | Olivia Miles

30 Nov

Autor: Olivia Miles
Titel: Winter in Briar Creek
(OT: Mistletoe on Main Street)
Übersetzung: Kerstin Fricke
Seiten: 448 Seiten
Verlag: Egmont Lyx
Veröffentlichung: 01. Oktober 2015
Leseprobe
>>Kaufen<<

“Und auf einmal wünschte er sich, dass Grace nie zurückgekehrt wäre. Sie war nur auf der Durchreise und konnte es kaum erwarten, wieder wegzukommen. Sie würde gerade lange genug in der Stadt sein, um Unheil in seinem Kopf anzurichten - und in seinem Herzen.” (Seite 124)

›Winter in Briar Creek‹ ist der Auftakt einer Romanserie, die in dem kleinen Städtchen Briar Creek angesiedelt ist.
In diesem ersten - in sich abgeschlossenen - Band geht es um Grace Madison und Luke Hastings.
Die beiden sind seit Kindheitstagen miteinander befreundet und waren später einander die jeweils erste große Liebe.
Als Grace sich entschied, nach New York zu ziehen, zerbrach diese Beziehung. Luke heiratete eine andere Frau und Grace verlobte sich mit einem anderen Mann.
Fünf Jahre später kehrt Grace nach Briar Creek zurück. Hauptsächlich, um Weihnachten mit ihrer Familie zu verbringen, aber auch, um ihr Leben zu regeln, denn das Leben in New York hatte sie nicht so glücklich gemacht, wie erhofft.
Natürlich laufen sich Luke und Grace in dieser Kleinstadt ständig über den Weg, und damit ein Liebesroman daraus wird, fühlen sich beide selbstverständlich auch noch stark voneinander angezogen. Luke hat jedoch seine mittlerweile verstorbene Ehefrau noch nicht überwunden und Grace hadert noch mit den Verletzungen der damaligen Trennung.

Meine Meinung:
Das Buch ist in einer traumhaften Umgebung angesiedelt. Briar Creek scheint eine idyllische Kleinstadt zu sein. Die Nebenprotagonisten wirken alle lebendig, sie haben eigene Sorgen und Nöte, aber auch Freuden und facettenreiche Charakterzüge.
Graces Schwestern werden schon mit größeren Rollen bedacht, wohl als Vorbereitung auf kommende Bände, denn dass Graces Schwester Anne die Hauptperson in Band 2 sein wird, ist bereits bekannt.
Irritierenderweise bleiben ausgerechnet Luke Hastings und Grace Madison erstaunlich flach.
Beide führen einen wahren Eiertanz umeinander auf. Grace findet Luke noch immer attraktiv, erlaubt sich jedoch nicht, sich wieder in ihn zu verlieben, weil sie die Verletzungen der Vergangenheit noch nicht überwunden hat und Luke klammert sich aus verschiedenen Gründen an die Zeit mit seiner verstorbenen Ehefrau Helen.
Das Ganze ist eigentlich eine schöne Konstellation, die geradezu danach schreit, Schritt für Schritt aufgelöst zu werden, damit die beiden am Ende zueinander finden können (ob und wie es gelingt, verrate ich natürlich nicht… aber lasst es mich so sagen… es ist ein Liebesroman!)
Das Problem ist nur: diese Schritt-für-Schritt-Lösung des Konflikts findet in winzigsten Minischritten statt.
Spätestens beim dritten (mehr oder weniger zufälligen) Aufeinandertreffen der beiden hat auch der unaufmerksamste Leser begriffen, in welchen Seelennöten die beiden Protas stecken. Da muss nicht jedes Mal in epischer Breite dargestellt werden wie Luke bemerkt, wie attraktiv Grace doch sei und die beiden sich annähern und Luke sich dann im Gedenken an seine verstorbene Frau wieder zurücknimmt, was wiederum Grace erneut an die Verletzungen aus der Vergangenheit erinnert, weshalb sie sich dann auch wieder zurückzieht … und so weiter und so weiter. Spätestens beim dritten Mal habe ich mir beim Lesen gedacht »Ja, doch. Ich habe es ja begriffen!«
Und die zig Male darüber hinaus, habe ich innerlich mit den Augen gerollt. ›Einen Schritt nach vorne, zwei zurück‹, ist das Motto der beiden und das fand ich im Mittelteil zu langatmig.

Davon abgesehen liest sich der Roman aber flüssig und gut. Das Setting ist Buch gewordene Weihnachtsidylle. Überall laufen Kinder mit strahlenden Gesichtern zu Ständen, an denen es Eierpunsch und heiße Schokolade gibt, während im Hintergrund Lichterketten blinken und Weihnachtsmusik dudelt. Das Ganze bei meterhohem Schnee, der wahlweise gerade vom Himmel fällt oder in der Sonne glitzert. Wer da nicht in Weihnachtsstimmung kommt, muss immun sein!

Fazit:
Grace und Luke haben mich als Protas in ihrer Anlage nicht völlig überzeugt. Kurioserweise aber nahezu alle anderen Nebendarsteller, so dass ich geneigt bin, mich auf Band 2 zu freuen.
»Winter in Briar Creek« punktet bei mir vor allem als weihnachtliche Geschichte.
Es ist Weihnachten in Buchform.
Wer hauptsächlich an der Liebesgeschichte interessiert ist, wird vermutlich schönere Romane finden, aber als geschriebene Weihnachtsidylle ist »Winter in Briar Creek« unschlagbar.

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Briar Creek– Reiheninfo:
1 || Mistletoe on Main Street || Winter in Briar Creek
2 || A Match Made on Main Street || ?
3 || Hope Springs on Main Street || ?
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Rana

Kommentare? Immer her damit! :-)

Folgen

Erhalte jeden neuen Beitrag in deinen Posteingang.

Schließe dich 751 Followern an

<
%d Bloggern gefällt das: