{Rezension} Neuanfang in Briar Creek (Briar Creek #2) | Olivia Miles

9 Mai

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Autor: Olivia Miles
Titel: Neuanfang in Briar Creek
(OT: A Match on Main Street)
Übersetzung: Kerstin Fricke
Seiten: 448 Seiten
Verlag: Egmont Lyx
Veröffentlichung: 07. April 2016
Leseprobe
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Er musste wissen, ob es allen gut ging. Selbst wenn Anna und er nicht miteinander redeten, selbst, wenn sie beide um jeden Preis versuchten, so zu tun, als hätten sie nie etwas füreinander empfunden, obwohl sie ihm früher einmal sehr viel bedeutet hatte. (Seite 28)

Zum Inhalt:
Neuanfang in Briar Creek von Olivia Miles ist der zweite Band der Briar Creek Reihe. Band drei wird voraussichtlich im Oktober 2016 erscheinen.

Während in Band eins das Leben von Grace Madison im Mittelpunkt steht, geht es jetzt hauptsächlich um Graces Schwester Anna.
Anna Madison ist Inhaberin des Cafés Fireside und betreibt zudem mit ihrer Schwester Grace das kleine Café Anhang.
Zu Beginn des Romans bricht im Fireside ein Feuer aus und zerstört dort auch die Küche, in der nicht nur für das Fireside, sondern auch für das ›Anhang‹ gebacken wurde. Damit der Betrieb des Anhangs aufrecht erhalten werden kann, bietet Mark Hastings Anna an, die Küche seines Diners zu benutzen.
Dadurch brechen bei beiden wieder alte Wunden auf. Denn Anna und Mark waren sieben Jahre zuvor nicht nur beste Freunde, sondern auch ein Liebespaar.
Bis Mark sich von Anna getrennt hatte. Seitdem haben sich beide ignoriert. Nun müssen sich beide ihren damaligen sowie aktuellen Gefühlen stellen.

Im Randgeschehen trifft der Leser bekannte Gesichter aus Band eins wieder. Die Geschichte von Grace und Luke wird ebenso weitererzählt, wie die der dritten der Schwestern, Jane, der wir dann als Hauptdarstellerin in Band drei wieder begegnen werden.

Meine Meinung:
Der Roman gefällt mir leider nicht so gut, wie er mir hätte gefallen können, wenn ein mutiger Lektor großzügig mit dem Rotstift gearbeitet hätte.
Viele Längen ergeben sich hier durch Wiederholungen.

Bereits in Band eins hatte mich der Eiertanz gestört, den Grace und Luke umeinander aufführten. Schon dort hatte ich moniert, dass die Bedenken der Protagonisten auch dem unaufmerksamsten Leser nach spätestens der dritten Darlegung der Gedankengänge bekannt sein dürften.

Leider ändert sich an diesem Muster auch in Band zwei nichts.
Lediglich die Protagonisten wurden ausgetauscht.
Anna ist verletzt, weil Mark sie verlassen hat. Mark traut sich nicht, seine Gefühle zuzulassen, weil er nicht verletzt werden möchte.
Trotzdem finden sich beide noch immer ausgesprochen anziehend.

Was dem Leser übrigens bereits mitgeteilt wird, während das Fireside Café noch in hellen Flammen steht. Ich fand es befremdlich, dass Anna Augen für das Muskelspiel unter Marks enganliegendem T-Shirt hat, während noch Rauchschwaden durch ihren Lebenstraum ziehen.
Und Mark wiederum hat die Muße, über Annas hübsche Nase nachzudenken, während er vor dem Café steht und besorgt ist, ob ihm nahestehende Menschen zu Schaden gekommen sind.
Das empfand ich als aufgesetzt. Zumal die Autorin auf den folgenden 400 Seiten keine Gelegenheit auslässt, den Leser darauf hinzuweisen, dass Anna Marks Muskeln attraktiv findet; das hätte man also auch deutlich später noch anbringen können.

Wenn man diese irgendwann wirklich enervierenden Wiederholungen streng herausgekürzt hätte, wäre eine nette (im positiven Sinne ;)) Liebesgeschichte herausgekommen.
Nichts wirklich Überraschendes, aber solide und gut zu lesen. Zumal der Schreibstil wirklich schön zu lesen ist.
Wie gut dieses Buch hätte sein können, merkt man - ähnlich wie in Band eins - immer dann, wenn die Autorin die beiden Hauptdarsteller verlässt und sich dem Randgeschehen zuwendet. Wann immer Jane in den Mittelpunkt rückt, läuft die Geschichte plötzlich flüssig, weil Janes Gedanken (noch) nicht vor dem Leser episch ausgebreitet werden. Ich habe die Befürchtung, das wird sich in Band drei ändern.

Von wenigen Szenen, in denen Jane kurz in den Fokus rückt, folgt die Erzählung Anna und Mark, denen der Leser abwechselnd über die Schulter schaut und so - aus der Perspektive der dritten Person - erfährt, was Mark und Anna jeweils fühlen.
Ohne die angesprochenen Wiederholungen würde das gut funktionieren.

Die Ortschaft Briar Creek wird erneut anheimelnd und freundlich beschrieben, so dass eine positive Grundstimmung herrscht. Mir fehlte ein wenig von der besonderen Atmosphäre, die Band eins in meinen Augen gerettet hatte. Band eins – Winter in Briar Creek – war eine einzige große Weihnachtsidylle und hatte das Buch dadurch trotz aller Schwächen für mich zu einem schönen Weihnachtsbuch gemacht.
Neuanfang in Briar Creek schafft es leider nicht, an diesen positiven Gesamteindruck des ersten Bands anzuknüpfen.

Fazit:
Eine eigentlich schöne Liebesgeschichte leidet unter Längen durch Wiederholungen.

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Briar Creek– Reiheninfo:
1 || Mistletoe on Main Street || Winter in Briar Creek
2 || A Match Made on Main Street || Neuanfang in Briar Creek
3 || Hope Springs on Main Street || Herbstzauber in Briar Creek (ET: 6.10.2016)
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Rana

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