{Rezension} Frühstück mit Elefanten | Gesa Neitzel

16 Okt

Autor: Gesa Neitzel
Titel: Frühstück mit Elefanten
Seiten: 368 Seiten
Verlag: Ullstein
Veröffentlichung: 09. September 2016
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„Ich will mich auf einfache Freude und naturbewusste Lebensweisen besinnen, und ich will nicht länger in dieser Blase leben, in der Unzufriedenheit mit Konsum betäubt wird.“ (Position 114)

Gesa Neitzel lebt in Berlin. Sie hat einen interessanten Job. Doch bald merkt sie, dass sie in einem Hamsterrad gefangen ist, nicht frei atmen kann und dass irgendetwas fehlt. Sie wagt einen mutigen Schritt und beschließt, sich in Südafrika zur Rangerin ausbilden zu lassen.
Ihr Leben dort verläuft natürlich ganz anders, als in Berlin. Internet? Fehlanzeige. Einkaufen im Laden um die Ecke? Fehlanzeige.
Dafür lebt sie in einem Zeltlager. Ohne Türen. Ohne Badezimmer. Dafür aber mit jeder Menge Wildtieren und dem Gefühl, der Natur näher zu sein als jemals zuvor.

Die Ausbildung, die sie durchläuft, ist wirklich nicht einfach. Auf ihrem Tagesplan stehen nun Dinge wie Fährtenlesen, Kothaufen erkennen und zu lernen, wie sie im Busch überleben kann. Besonders das Schießtraining bringt sie an ihre (mentalen) Grenzen.
Das komplette Buch über hatte ich aber das Gefühl, dass Gesa dort einfach hingehört.

Sie hat es geschafft, die vorherrschende Stimmung richtig gut einzufangen und mir zu übermitteln. Ich habe das Buch gelesen, als wir in Südafrika im Urlaub waren. Vieles habe ich genauso empfunden wie Gesa. Auch, wenn sie natürlich eine deutlich intensivere Erfahrung hatte, als ich während unserer paar Tage Aufenthalt in diversen Nationalparks.
Aber auch die Gefahren, die von Wildtieren ausgehen, waren sowohl ihr als auch mir stets präsent. Gesa hatte einige Erfahrungen, die meinen Atem stocken ließen und mein Herz zum Rasen brachten. Sie schreibt im Buch, dass Elefanten sich total lautlos bewegen und dass es nicht einfach ist, sie zu erkennen, wenn sie hinter einem Baum/Busch stehen. Ich konnte es nicht glauben. Bis wir im Addo Elephant Nationalpark waren und dort ebenfalls diese Erfahrung gemacht haben.

Durch ihr neues Leben hat sie mir einige Ansätze gegeben, das eine oder andere in meinem Leben zu überdenken und auch Prioritäten neu zu setzen.

„Und doch bin ich nach wie vor hin- und hergerissen zwischen meinem alten und meinem neuen Ich. Das alte kann kaum fassen, was ich da heute wieder gemacht habe, das neue kann kaum erwarten, noch vor dem nächsten Sonnenaufgang wieder loszuziehen.“ (Position 1400)

Ich bewundere Gesa Neitzel sehr für ihren Mut, der sie zu dieser Entscheidung geführt hat. Davor ziehe ich meinen (imaginären) Hut. Mit „Frühstück mit Elefanten“ nimmt sie uns Leser mit auf eine spannende Reise. Der Weg führt sie nicht zur zum Titel der „Rangerin“, sondern auch zu sich selber, zu einer neuen Gesa.
Alle, die gerne einmal virtuell oder real nach Afrika reisen möchten, sollten dieses Buch lesen.

Sabrina

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  1. Meine Buchempfehlungen als Gastbuchhändlerin | Bookwives - 18. November 2016

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