{Rezension} Gefährliche Cote Bleue (Ein Provence-Krimi mit Capitaine Roger Blanc #4) | Cay Rademacher

27 Jun

Autor: Cay Rademacher
Titel:
Gefährliche Cote Bleue
Seitenanzahl: 320 Seiten
Verlag: Dumont
Veröffentlichung: 18. Mai 2017
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„Ich habe ein komisches Gefühl bei der Sache. Ich glaube einfach nicht, dass der Typ so blöd gewesen ist, sich die Harpune selbst durch das Auge zu schießen. Da hatte jemand anderer den Finger am Abzug. Aber wer?“ (Seite 57)

An der Côte Bleue, einem verschlafenen Teil der französischen Mittelmeerküste, sterben kurz nacheinander zwei Menschen. Ein Taucher und eine Ökoaktivistin mit politischen Ambitionen. Tragische Unfälle, steht die öffentliche Meinung sofort fest. Trotz aller Ungereimtheiten, die Capitaine Roger Blanc entgegen den Widerständen seiner Vorgesetzten ans Tageslicht zerrt, bis ihm die Ermittlungen schließlich ganz verboten werden. Zu schwer wiegen andere Interessen in dieser Region..
Da existieren einmal die ehrgeizigen Pläne, die Olympischen Spiele nach Frankreich und nicht zuletzt auch in diese Ecke des Landes zu holen. Andererseits gibt es die mächtige Firma Bauxiterre, die kein Interesse daran hat, dass irgendwer in ihrem Umfeld schnüffelt, da sich hartnäckige Gerüchte halten, der Aluminiumhersteller pumpe illegal giftige Schlämme ungefiltert ins Meer.

 

Meine Meinung:

Cay Rademacher entführt den Leser wieder mit viel Detailliebe in eine schöne Ecke Frankreichs. Das Meer spielt diesmal eine große Rolle, umrahmt von Pinienwäldern an der Steilküste. Das macht Lust, sich sofort ins Auto zu setzen und dorthin zu fahren. Oder besser noch – wer hat – die Yacht startklar zu machen. Denn Boote bilden einen wichtigen Handlungsrahmen und Roger Blanc entdeckt sogar selbst seine Liebe zum Segeln.
Die Ermittlungen treten lange auf der Stelle und dieser Stillstand sorgt leider auch für gewisse Längen zwischendurch. Im Stile eines klassischen Krimis tragen die Ermittler Stück für Stück an Indizien und Informationen zusammen. Doch irgendwie spüre ich kein richtiges Vorwärtskommen. Das mag realistisch sein, doch bremst es meine Lesebegeisterung. Zum Glück nicht so sehr, dass ich die Leselust vollkommen verloren hätte. Im Gegenteil: Es ist immer noch ein flüssig zu lesender Krimi in pittoresker Kulisse, dem nur phasenweise etwas mehr Tempo gutgetan hätte.
Für Liebhaber der französischen Mittelmeerküste in jedem Fall einen Blick wert, ebenso für Freunde gemütlicher Krimis, die mit fehlender Rasanz und einem nicht ganz zufriedenstellenden Ende leben können.
Der Schluss ist leider recht genreuntypisch und lässt viele – in meinen Augen zu viele – Fragen offen. Dies führt bei mir zu einer Abwertung des Buches, das mit Kulisse und Schreibstil punktet, jedoch Kritik für das Erzähltempo und das unbefriedigende Ende erhält.

Fazit:

Ein Krimi in pittoresker Landschaft, dem ich manchmal etwas mehr Tempo sowie ein klareres Ende gewünscht hätte.

 

Rana

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