Archive | Juli, 2013

SaCre und die Ya-Ya-Schwestern

31 Jul

Diesen Monat habt ihr bei der “Oldies but Goldies” Wahl für mich das Buch

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gewählt. Darüber habe ich mich sehr gefreut, stand es doch schon soooo lange auf meiner Leseliste.
Voller Freude habe ich angefangen… und dann leider wegen “ist gerade nichts für mich” abgebrochen.😦
Irgendwie konnte ich in die Geschichte nicht hinein finden und das Buch hat mich nicht wirklich unterhalten. Um ehrlich zu sein, hat es mich ein bisschen gelangweilt. Verzeiht mir, liebe Fans der Ya-Ya-Schwestern! Vielleicht ist es gerade auch nur der falsche Zeitpunkt für das Buch.

Dann habe ich ich dazu entschlossen, es zur Seite zu legen. Aber nicht, ohne schlechtes Gewissen EUCH gegenüber.
*seufz*

Ich gelobe Besserung und hoffe, dass ich das wiedergutmachen kann.:)

Eure SaCre

Unsterblich #1 Tor der Dämmerung {Rezension}

30 Jul

Autor: Julie Kagawa
Titel: Unsterblich #1 Tor der Dämmerung
Seitenzahl: 608
Verlag: Heyne
Veröffentlichung: 10. Juni 2013
Leseprobe

“Wir lebten in Sektor 4. Hätte ich ein Registrierungsmal, würde der Scanner Folgendes auslesen: Allison Sekemoto, Anwohnernummer 7229, Sektor 4, New Covington. Eigentum von Prinz Salazar.” (Seite 32)

Allison lebt in New Covington. Sie ist eine Unregistrierte. Das bedeutet, dass sie nicht regelmäßig zum Aderlass muss, um den Obrigkeiten ihr Blut zu geben. Dafür lebt sie aber ein Leben, bei dem sie sämtlichen Gefahren ausgesetzt ist und sich alleine um ihr Überleben kümmern muss.
Die Stadt steht unter der Herrschaft der Vampire und auch außerhalb der Stadt lauern tödliche Gefahren in Form von Verseuchten.
Bei der Suche nach Nahrung passiert es eines Tages: Allison und ihre Freunde werden angefallen. Ihre Freunde überleben den Angriff nicht. Und auch Allison steht an der Pforte zum Tod - als Kanin sich ihrer annimmt.

Kanin ist ein Vampir und er stellt das Mädchen vor die alles entscheidende Frage: möchte sie als Vampir “weiterleben” oder wählt sie den Tod. Obwohl Allison Vampire über alles verabscheut, liebt sie das Leben so sehr, dass sie sich zur Verwandlung entscheidet.
Einige Zeit lebt sie gemeinsam mit Kanin und lässt sich von ihm in die Vampirwelt einweisen. Doch ein feindlicher Überfall führt dazu, dass sie sich trennen und Allison schließlich flüchten muss.

Auf ihrer Flucht trifft sie auf eine kleine Gruppe Menschen. Als Mensch getarnt schließt sie sich ihnen an. Angeführt vom mürrischen und starren Jebbediah schläft der Trupp tagsüber und zieht nachts weiter. Sie suchen den Ort Eden, um dort unbeschwert Leben zu können.
Allison und Ruth stehen von Anfang an auf Kriegsfuß miteinander, doch mit Ezekiel (genannt Zeke) versteht sie sich umso besser.

Mehr oder weniger erfolgreich versucht sie, ihre wahre Identität und ihr Verlangen nach Blut geheim zu halten. Doch das geht natürlich nicht ewig gut.  Die Gruppe trennt sich von ihr, gerät aber in Gefahr. Und Allison, der Vampir, muss sich entscheiden, auf wessen Seite sie steht: Mensch oder Vampir.

“Schnell kroch ich in mein Zelt und zog mir die Decke über den Kopf - bloß schlafen und Ezekiel Crosse vergessen. Seine Wärme, seine zärtliche Berührung. Und wie sehr ich meine Reißzähne in seinem Hals versenken wollte, damit er unwiderruflich mir gehörte.” (Seite 350)

Julie Kagawa ist vielen Lesern durch ihre “Plötzlich Fee” Reihe bekannt. Ich habe davon bisher noch kein Buch gelesen. Doch die Leseprobe zu “Unsterblich” hat mich sehr neugierig gemacht.
Der Auftakt dieser Trilogie ist eine gute Mischung aus Dystopie und Vampir-Fantasy.

Allison ist eine sympathische Protagonistin, die jeden Tag um das Überleben kämpft. Dabei sorgt sie auch noch für ihre guten Freunde und vor allem für Stick, der zu schwach ist, um sich alleine in dieser so dunklen und gefährlichen Welt zu behaupten. So sehr Allison ihre Herrscher, die Vampire, verabscheut; so sehr liebt sie doch das Leben. Und so entscheidet sie sich schließlich zu einer Zukunft als Untote.

“Was zum Teufel tat ich hier, wie konnte ich nur so mit dem Feuer spielen? Den Sohn des Pfaffen zu beißen war sicher der beste Weg, um exkommuniziert und gejagt zu werden.” (Seite 386)

 Als Leser wird man langsam gemeinsam mit Allie in die Vampirwelt eingeführt. Doch dann passiert viel: es wird gekämpft, gemordet, geflohen. Teilweise sind die Kämpfe wirklich brutal und blutig. Das wirkte auf mich aber nicht abschreckend, sondern passte sehr gut zur Geschichte. Das Buch ist in vier Teile unterteilt.

Mit ihrer Sprache und dem Stil schafft es die Autorin, die Leser zu packen und mit auf die Reise auf der Suche nach Eden zu machen. Die Geschichte lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Die Story ist spannend, sodass ich immer wieder weiter lesen musste und das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.

Als Leser erlebt man die Zerrissenheit, die in Allison vorgeht, hautnah mit. Sie ist zu dem geworden, was sie hasst. Und dann taucht auch noch dieser Mensch auf, der ihr nicht egal ist. Und immer wieder dieser Hunger… dieser Hunger nach Blut. Menschlichem Blut.

“Wut und Hunger erwachten zu neuem Leben. Ich hatte es satt, angeschossen, abgestochen, verbrannt, aufgeschlitzt, gepfählt und aus Fenstern geworfen zu werden.” (Seite 566)

Der erste Band hat mir Lust auf diese Trilogie gemacht. Ich hoffe, dass es hier bald im Heyne Verlag weiter geht!
Empfehlen kann ich das Buch allen Dystopie- & Fantasy-Fans.

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Reiheninfo:

1. The Blood of Eden - The immortal rules  // Unsterblich - Tor der Dämmerung
2. The Blood of Eden - The eternity cure // ??
3. ?? // ??
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4 Herzen

SaCre

Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern [Rezension]

29 Jul
Libery BellTitel: Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern
Autor: Johanna Rosen
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3-401-06804-6
Verlag: Arena
Veröffentlichung: Juni 2013
Empfohlenes Lesealter: Ab 14 Jahren
Leseprobe

Zum Inhalt:

Liberty Bell lebt alleine in einer alten Hütte in den Wäldern Oregons. Sie ist schmutzig, aber auch wunderschön - findet Ernesto. Durch das Video eines Freundes ist er auf das das Mädchen aus den Wäldern aufmerksam geworden und möchte nun ihr Vertrauen gewinnen. Dies gelingt ihm auch, doch dann wird Liberty Bell entdeckt und die Dinge nehmen ihren Lauf… Sie wird in die reale Welt katapultiert, die ihr bislang vollkommen fremd war, in der alles neu und beängstigend für sie ist. Als dann auch noch ein Mord geschieht, ist endgültig nichts mehr so, wie es einmal war.

Liberty Bell - Johanna Rosen

Meine Meinung:

“Ernestos Blick wanderte von dem nassen, blutigen Felllappen in den Händen des Mädchens zu ihrem eigenartigen, rötlich braunen Lendenschurz, den sie um die Hüften trug. - Was ging hier vor?”
(Seite 36/37)

Es hat eine Weile gedauert, bis ich vollkommen in die Geschichte eintauchen konnte - der Einstig fiel mir nicht leicht. Bis es zu der schicksalhaften Begegnung kommt, die das Leben von Liberty Bell und Ernesto für immer verändern wird, ist das Buch eher eine kleine Charakterstudie über Jungs im Teenageralter, mit teilweise recht ungewöhnlichen und schwer zu merkenden Namen, die von ihrem eintönigen Leben in der Kleinstadt Old Town in Oregon ziemlich gelangweilt sind. Eigentlich fand ich es mal ganz nett, dass halbstarke Fast-Erwachsene der Dreh- und Angelpunkt sind. Aber irgendwie habe ich zu Beginn des Buches nicht so wirklich was mit ihnen, oder zumindest mit einem Teil der Clique, anfangen können. Nach und nach macht diese Charakterstudie aber immer mehr Sinn und wird wichtig für die Geschichte. Ebenso wie die Einblicke in die Familienverhältnisse der Jungs.

“Schattenwelt? Ernesto erinnerte sich daran, dass sie schon mal etwas Ähnliches gerufen hatte, beim letzten Mal, als Darayavahush so plötzlich und unerwartet aufgetaucht war. Richtig, damals hatte sie >>Schattenmenschen<< gerufen.”
(Seite 75)

Das Buch ist eine kleine Wundertüte. Zum einen ist es nicht, wie vielleicht zu vermuten, aus der Sicht von Liberty Bell geschrieben, sondern aus Ernestos. Zum anderen geht es nicht vorrangig um das Leben von Liberty Bell im Wald und wie sie sich nach ihrer Entdeckung nun in der zivilisierten Welt zurechtfindet. Vielmehr geht es ab einem gewissen Punkt darum, woher Liberty Bell eigentlich stammt und wie es überhaupt dazu kam, dass sie ihre bisherigen 17 Lebensjahre im Wald verbracht hat. Nach und nach verschiebt sich der Fokus auf die Handlungen, die zu Beginn nur am Rande ein Thema waren und das Buch entwickelt sich zu einem spannenden Jugendthriller.

Aber auch die angepriesene Liebesgeschichte kommt vor - wenn auch nicht in dem Maße, wie man denken und vielleicht auch hoffen könnte, wenn man das Buch aufgrund der Inhaltsangabe im Internet erworben hat. Johanna Rosen hat diese zarten Gefühle mit gleichermaßen zarten Worten beschrieben. So wirkt dieser Teil der Geschichte nicht kitschig oder überladen, und man hat als Leser die Möglichkeit, zwischen den Zeilen zu lesen. Das trifft auch auf Liberty Bell zu, die man lediglich durch die Beobachtungen und Gedanken von Ernesto kennen lernt.

“Man hatte ihr alles genommen: ihre Freiheit, ihre Selbstbestimmung, ihren Wald, ihr Zuhause. Verdammt, wie sollte sie klarkommen? Ernesto sah den dünnen Plastikschlauch, der unter ihrer Bettdecke hervorlugte, und wusste, was er bedeutete: Es war ein Blasenkatheter. Sogar die Möglichkeit, alleine pinkeln zu gehen, hatten sie ihr genommen.”
(Seite 179)

Man muss während des Lesens ein gewisses Maß an Konzentration mitbringen. Es kommen sehr viele Personen und Schauplätze in diesem Buch vor. Viele Puzzleteilchen kreuzen den Leseweg und so wird die Geschichte mit der Zeit immer komplexer und einnehmender. Meine innere Anspannung wuchs mit jedem Wort. Gemeinsam mit den beiden Hauptdarstellern Ernesto und Liberty Bell nahm ich die Herausforderung an, versuchte den Überblick zu behalten und des Rätsels Lösung zu finden. Die abscheulichen und grausamen Hintergründe, von denen ich nach dem Prolog schon eine leise Ahnung hatte, überrollten mich dann am Ende des Buches wie die sprichwörtliche Dampfwalze. Schockiert las ich, wie es dazu kam, dass Liberty Bell ihr bisheriges Leben im Wald fristete, und musste mir, weil ich traurig, wütend, gerührt und entsetzt war, die eine oder andere Träne wegwischen.

Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich mich innerlich auf eine romantische Liebesgeschichte zweier Jugendlicher eingestellt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Genau das habe ich auch bekommen. Aber nicht bloß das, denn dieses Buch bietet so viel mehr… Es ist ein fesselnder und aufwühlender Jugendthriller mit absoluter Sogwirkung.

>>… und dann kamst … du. Wie aus dem Nichts … Ich hatte so lange mit niemandem mehr gesprochen. Außer mit meinen Tieren …<<
(Seite 201)

5 HerzenSaFi

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde [Rezension]

27 Jul
Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde
Autor: Shelle Sumners
Seitenzahl: 512
ISBN: 978-3-596-19428-5
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Veröffentlichung:  18. Februar 2013
Leseprobe

Zum Inhalt:

Grace ist 28 Jahre alt, hat einen Plan, wie ihre Zukunft aussehen soll, und ihr Leben fest im Griff. Nicht zuletzt dank ihrer großen grünen Handtasche. Doch dann tritt Tyler Wilkie, der Hundesitter ihrer Nachbarin, in ihr Leben. Er sieht nicht nur umwerfend gut aus, nein, er schreibt auch noch umwerfend schöne Songs. Über Grace. Für Grace. Und mit einem Mal sieht es für Graces Plan gar nicht mehr so gut aus…

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde

Meine Meinung:

“Wir sahen einander an, und mir fiel auf, dass alles an ihm herbstfarben war. Kastanienbraune Haare. Haselnussbraune Augen. Er legte den Kopf schief und zog einen Mundwinkel hoch.”
(Seite 21)

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich von einem Buch, auf dem ein “Unbedingt lesen!”-Aufkleber pappt, ehrlich gesagt etwas mehr erwartet hätte. Ich könnte mir die Geschichte aber gut als Film vorstellen… Vielleicht würde es den entsprechenden Schauspielern gelingen, mir die Emotionen, die zweifellos in diesem Buch vorkommen, näher zu bringen.

Im Grunde bin ich damit auch schon bei meinem Hauptkritikpunkt angekommen. Ich empfand den Schreibstil von Shelle Sumners als komplett emotionslos. Und zwar in jeglicher Hinsicht. Ich konnte weder die freudigen Augenblicke mit einem Lächeln, noch die traurigen Momente mit einem Schluchzen, oder die lustigen Begebenheiten mit einem Lachanfall gebührend quittieren. Dennoch ließen sich die knapp 500 Seiten zügig lesen. Nur halt leider ohne das ich dabei irgendwas empfinden konnte.

“Seit jeher war ich stolz darauf gewesen, immer die Wahrheit zu sagen, egal unter welchen Umständen. Und jetzt verstellte ich mich ständig. Gab aalglatte Halbwahrheiten von mir. Wechselte das Thema, bevor ich bestimmte Fragen beantworten musste. Die Freundschaft mit Tyler Wilkie hatte mich zu einer Lügnerin gemacht.”
(Seite 168)

Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum mir Grace im Laufe der Geschichte nicht wirklich näher gekommen ist. Denn die Geschichte ist aus ihrer Sicht geschrieben. Sie kam mir sehr reserviert vor, unnahbar. Auch wenn sie manchmal durchaus durchblicken ließ, dass auch sie nur ein ganz normales Mädchen ist, das endlich die große Liebe finden möchte. Anders verhielt es sich da schon mit Tyler… Denn im Gegensatz zu Grace war mir von Anfang an klar, was für ein toller Typ in ihm stecken muss. Und nachdem ich mir ungefähr in der Mitte des Buches die Lieder anhörte, die es zu dem Buch gibt, und dann während des Lesens die tolle Stimme von Lee Morgan mit dem Tyler in meinem Kopf kombinierte, hatte ich in ins Herz geschlossen. Wie hätte ich auch nicht? Hier geht es zu den Liedern: “Calling” / “Her” / Album “Grace Grows” von Lee Morgan auf ITunes.

Die Geschichte bietet jede Menge Unterhaltung. Für meinen Geschmack fast ein wenig zu viel. Ständig geht es hin und her, auf und ab, vor und zurück. Zwischendurch war ich davon immer mal wieder genervt und habe mich gefragt, warum die beiden (vor allem aber Grace) es nicht auf die Kette kriegen. Das Ende an sich war keine große Überraschung für mich, es hat mir aber gut gefallen, und mich das Buch mit einem besseren Gefühl zuschlagen lassen, als ich es vorher für möglich gehalten hätte.

>>Warum gibt es so viele Songs über die Liebe?<<
>>Was ist wichtiger als Liebe? Und womit kann man seine Gefühle besser ausdrücken als mit Musik?<< Er sah mich an, als würde er mich nach meiner Antwort benoten.
(Seite 185)

Nach diesen Worten der Kritik mag es den einen oder anderen vielleicht wundern, dass ich der Geschichte von Grace und Tyler drei Herzen gebe. Neben Tyler liegt das in erster Linie an dem übergeordneten Thema Musik und der Bedeutung, die diese für die beiden und die Story hat. Musik kann jedes Gefühl transportieren. Mit ihr kann man alles ausdrücken, was man sonst nicht zu sagen in der Lage wäre. Während des Lesens erinnerte ich mich hin und wieder an Lieder, die eine besondere Bedeutung für mich haben und an die entsprechenden Situationen. So kam ich dann doch noch in den Genuss von Emotionen. Diese hatten zwar nichts mit dem Buch an sich zu tun, aber ich bin froh, dass es mir diese wieder in Erinnerung gerufen hat.

Für mich waren die Erlebnisse von Grace und Tyler ein nettes, wenn auch nicht überzeugendes, Buch für zwischendurch. “Die romantischte und witzigste Love-Story des Jahres”, wie der Buchrücken verlauten lässt, war es aber bei weitem nicht. Zumindest nicht für mich.

“Doch es gab einen Spruch von John Lennon über das Schmieden von Plänen, und der passte haargenau auf meine Situation.
Life happened, instead. Das Leben durchkreuzte all meine Pläne.”
(Seite 333)

3 HerzenSaFi

Ankündigung Blog-Tour

26 Jul

Hallo ihr Lieben,

in der Zeit vom 02. – 07. August 2013 wird es eine Blog-Tour zu den Büchern der Autorin Katrin Koppold geben.

Zu Beginn werden wir auf “Aussicht auf Sternschnuppen” zurückblicken. Es soll ja tatsächlich Leseratten geben, denen dieses Buch noch nicht bekannt ist.😉

Im Anschluss daran werden wir euch den Mund ein wenig wässerig machen, indem wir euch exklusive Einblicke auf das neue Buch “Zeit für Eisblumen” gewähren, das am 07.08.13 erscheinen wird.😀

Zudem könnt ihr die Autorin ein bisschen besser kennenlernen und jeder Blog wird an seinem Tag die Rezension zu “Aussicht auf Sternschnuppen” veröffentlichen. Am Ende der Woche wartet dann noch ein tolles Gewinnspiel auf euch!

Ihr seid neugierig geworden? Dann solltet ihr euch die folgenden Daten notieren:

02.08.13   Bookwives
03.08.13   Seitenblicke
04.08.13   Cinema in my head
05.08.13   Textverliebt.
06.08.13   Claudias Bücherregal
07.08.13   Bookwives

Die teilnehmenden Blogs und die Autorin freuen sich auf eine unterhaltsame Woche mit euch.:)


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Was sich küsst, das liebt sich {Rezension}

24 Jul

Autor: Sarra Manning
Titel: Was sich küsst, das liebt sich
Seitenzahl: 608
Verlag: Heyne
Veröffentlichung: 09. April 2012
Leseprobe

“Nun, da sie wusste, dass selbst ein Mann, der seinen Lebensunterhalt mit Korrekturlesen verdiente, sie langweilig und unattraktiv fand, konnte sie eigentlich auch aufstehen und ungeniert ihre Strumpfhose samt Slip nach oben zurren. Gesagt, getan.” (Seite 13)

Neve ist 25 Jahre alt und ein absoluter Bücherwurm. Sie arbeitet im Literaturarchiv als Archivarin. Sie ist gutmütig, und was Liebesdinge angeht sehr unbedarft. Sie hat Gefühle für William, mit dem sie in regem Briefverkehr steht. Doch da gibt es Probleme: 1. William ist zurzeit arbeitstechnisch noch für 6 Monate im Ausland. 2. Bis er wieder in London ist, möchte Neve noch unbedingt weiter abnehmen. Hat sie ihr Gewicht doch schon in den letzten 2,5 Jahren von 160 Kg auf etwas über 70 Kg reduzieren können. 3. Sie möchte gerne, dass es mit William perfekt wird. Also braucht sie einen Mann, an dem sie üben kann. Ist doch klar!:)

Auf der Firmen-Weihnachtsparty ihrer Schwester Celia, die beim Modemagazin “Skirt” arbeitet, lernt sie Max kennen. Und er ist genau das, was Neve verabscheut: ein forscher Womanizer, der alles anbaggert, was sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringt. Sie kommt mit ihm ins Gespräch. Und tatsächlich zeigt er Interesse an ihr. In welcher Hinsicht auch immer.
Neve startet mit Hilfe von Celia eine Dating-Woche. Schließlich muss sie üben, offen auf Männer zu zugehen und zu flirten. Jeden Tag trifft sie sich mit einem anderen Mann. Aber leider entpuppen sich diese Herren nicht als das, was Neve erwartet hat.

“Es war das Vorspiel zu einem Kuss, der nie geschehen sollte, denn kaum lag seine feuchtheiße Handfläche auf ihrem Gesicht, da schauderte Neve heftig. Es fühlte sich so an, als würde ihre Haut vor der Berührung zurückschrecken, und das, obwohl sie soeben eine rationale, durchdachte Entscheidung getroffen hatte die ihr Herz zumindest halbwegs unterstützte. Doch ihr Körper reagierte eindeutig absolut angewidert. Sie taten beide so, als hätten sie es nicht bemerkt.” (Seite 128)

Max bietet an, dass Neve an und mit ihm eine “Beziehung” üben kann, Sex wird aber ausgeschlossen. Und so gehen die beiden eine “Pfannkuchenbeziehung” ein. Die beiden treffen sich regelmäßig, gehen auf Parties, telefonieren und smsen täglich und Neve kann üben, wie sich Pärchen-Sein anfühlt. Schließlich möchte sie perfekt sein, wenn ihr Traummann William wieder da ist. Ist doch alles ganz einfach, oder?:)

“Sie hätte ihm am liebsten gesagt, dass sie ihn nie mehr wiedersehen wollte, weil sie alles, was er von sich gab, so nervenaufreibend fand, als würde er sie mit einem riesigen Stahlwollknäuel bearbeiten, aber sie schaffte es nicht. Es war viel einfacher, ihm ihr Handy zu reichen, damit er seine Nummer eintippen konnte. Neve schwor sich, sie zu löschen, sobald sie zu Hause war.” (Seite 108)

Meistens stehe ich diesem Genre eher skeptisch gegenüber. Doch in diesem Jahr konnte ich bereits einige gute Romane lesen, sodass ich wieder Gefallen daran gefunden habe.
Und hier muss ich sagen: direkt auf der ersten Seite hatte Autorin Sarra Mannings mich! Das Strumpfhosenproblem! Woher kennt sie mich so gut? Ich habe mich in der Situation sofort erkannt. (Ob das jetzt so positiv für mich ist, sei mal dahingestellt.)

Mit Protagonistin Neve wurde ich sofort warm. Sie ist ein herzensguter Mensch, der Bücher liebt (und auch gerne entsprechende Zitate im Alltag einbaut), intelligent und witzig ist. Aber leider auch voller Komplexe aufgrund ihrer Figur. Sie hat den unbändigen Willen, für William abzunehmen, bis sie in Kleidergröße 38 passt. Erst dann, so meint sie, ist sie seiner würdig. Sie zieht ihr Ernährungs- und Trainigsprogramm knallhart durch. So manches Mal habe ich mir gewünscht, dass sie mir einen Teil ihrer Willensstärke abgeben möge.:) Leider ist sie in anderen Lebensbereichen nicht so konsequent. In der ein oder anderen Szene denkt sie “nein”, sagt aber “ja”.
Als Leserin erfährt man sehr viel über Neve, ihren Charakter und ihre Gefühle. Und immer geisterte William auch durch meinen Kopf. Schließlich ist er der passive Antrieb zu all ihrem Tun.

“Sie konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und Celia alles zu erzählen, denn inzwischen konnte sie nachvollziehen, was Chloes Mitbewohnerin gemeint hatte, als sie gesagt hatte die Nachbesprechung sei meist unterhaltsamer als das Date selbst.” (Seite 125)

Die “Nebendarsteller” sind allesamt sehr liebevoll von der Autorin erschaffen. Es gibt den ominösen William, der Neves Herz erobert hat, aber aufgrund seiner Auslandstätigkeit erst zum Schluss in London auftaucht. Bis dahin schreiben die beiden sich Briefe. Und mein Gedanke war immer nur: was für ein langweiliger und hochgestochener Kerl.

Max ist das Gegenteil dazu: er ist lebenslustig, forsch, draufgängerisch - aber er hat auch seine weichen und emotionalen Zeiten. Und er eignet sich perfekt für die “Pfannkuchenbeziehung” mit Neve. Schließlich will sie ihm keine Gefühle entgegen bringen, sondern nur üben.
Celia ist die schlanke Schwester von Neve, die scheinbar keine Probleme hat, sich im Dschungel der Männer zurecht zu finden.
Aber auch die anderen Personen, wie Arbeitskollegen und Freunde, passen perfekt zur Geschichte. Sie sind alle liebevoll gezeichnet und haben ihre Macken und Eigenheiten.

“Die Socken sind schon weg, und die Wärmflasche und die Steppdecke auch. Wenn ich noch mehr weglasse, erfriere ich.” Das hatte doch alles keinen Sinn. Wer hätte gedacht, dass ihnen ausgerechnet ihre inkompatiblen Körpertemperaturen zum Verhängnis werden würden! Von Max’ Angewohnheit, sie im Schlaf zu begrapschen, mal ganz abgesehen.” (Seite 227)

Der Schreibstil und die Sprache der Autorin haben mir sehr gut gefallen. Ich fühlte mich mittendrin statt nur dabei und habe mit Eve mitgefiebert. Die Seiten flogen nur so durch meine Hände. Klar, der Ausgang der Geschichte war erwartet, aber vorher gab es immer wieder Wendungen und Geschehen, die es spannend gemacht haben. Außerdem war das Ende auch genau das, was ich mir für Neve gewünscht habe. Somit wurde meine Vorstellung von einer leichten und unterhaltsamen Chicklit Geschichte sehr gut umgesetzt.

“Und jetzt tust du so, als wärst du mit Max zusammen? Bist du total übergeschnappt? Was ist mit den ganzen anderen Typen, die du kennengelernt hast? Der potenzielle Selbstmörder klang doch ganz nett.” (Seite 160)

Eins muss ich allerdings anmerken: die Covergestaltung und die deutschen Titel… das finde ich nicht wirklich gut. Und hätte ich dieses Buch nicht als Tipp von einer anderen Bloggerin bekommen, hätte ich wohl nie zugegriffen.

Der englische Titel ist “You don’t have to say, you love me”. Und hier die beiden Cover:

Im März 2014 erscheint im Heyne Verlag die deutsche Ausgabe zu “Unsticky”: “Im Eifer des Gefühls”. Auch hier ein kleiner Coververgleich:

Auf der Website des Heyne Verlages gibt es noch ein Interview mit der Autorin zu dem Thema der Geschichte. >>Klickt<< rein.

Eine humorvolle und sehr unterhaltsame Geschichte mit einer komplex-behafteten - aber sehr liebenswürdigen - Protagonistin auf der Suche, nach Erfüllung in Kleidergröße 38 und der großen Liebe. Herrlich! Die perfekte Frauen-Sommerlektüre! Das nächste Buch wird ebenfalls bei mir einziehen!
Und wer jetzt wissen möchte, was das “Strumpfhosenproblem” und eine “Pfannkuchenbeziehung” sind, der sollte zum Buch greifen, oder sich vertrauensvoll an mich wenden.:)

4 Herzen

SaCre

Crossfire. Erfüllung [Rezension]

23 Jul

1 Buch - 2 Meinungen

Autor: Sylvia Day
Titel: Crossfire. Erfüllung (Teil 3)
Seitenzahl: 480
Verlag: Heyne
Veröffentlichung: 8. Juli 2013
Leseprobe

Inhalt:

Seit ihrer ersten Begegnung sind Eva Tramell und Gideon Cross einander verfallen. Nur Eva weiß, was Gideon für sie aufs Spiel gesetzt hat. Doch dieses Wissen ängstigt Eva, die sich nichts sehnlicher wünscht als eine vertrauensvolle Beziehung und eine dauerhafte Bindung. Zudem wird ihre Liebe immer wieder auf harte Proben gestellt, denn Neid und Missgunst machen ihnen das Leben schwer. Doch das Wissen um die Geheimnisse des anderen verbindet Eva und Gideon unlösbar miteinander. Gemeinsam wollen sie sich ihre Dämonen stellen und ihre leidenschaftliche Liebe retten. (Klappentext © Heyne)

SaCre:

Lang und heiß erwartet, der 3. Teil von Crossfire. Endlich war es da, endlich konnte ich mich in die Welt von Eva und Gideon stürzen. Doch…

… die Geschichte gefiel mir am Anfang überhaupt nicht. Das Geschehen war für mich nicht unbedingt vorhersehbar, aber der Verlauf der Geschichte erschien mir unglaubwürdig, nicht passend, einfach fehl am Platze. Hat die Autorin sich das wirklich so vorgestellt? Mit dem Dargebotenen konnte ich mich so gar nicht anfreunden.
Ab ca. der Mitte nahm die Geschichte eine Wendung, und so langsam wurden Eva, Gideon und ich wieder Freunde. Obwohl ich sagen muss, dass ich nicht mit allem im Buch einverstanden bin.

Die Schatten der Vergangenheit tauchen auch in der Gegenwart immer wieder auf und lassen nicht zu, dass Eva und Gideon leicht und unbeschwert durch den Tag gehen können. Sei es Nathan, sei es Mme Giroux oder wer auch immer. Beide müssen feststellen, dass Geld allein keine Probleme löst.
Eine große Weiterentwicklung der Charaktere kann ich hier nicht finden. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Eva sich unterwürfiger und abhängiger von Gideon gibt, als sie vorher war. Das war nicht so nach meinem Geschmack.

Der Schreibstil der Autorin hat sich nicht verändert. Direkt und ohne Umschweife geht es zur Sache - genauso wie beim Sex. Dieser spielt hier auch wieder eine große Rolle. Sex als Problemlöser; Sex, um alles Böse und Schlimme aus der Vergangenheit zu vergessen. Obwohl ich weiß, dass das die beiden ausmacht, war es auch leider der Aspekt, der mich etwas genervt hat. Ebenso wie Evas Bedürfnis, immer wieder zu Gideon zu sagen, dass sie ihn liebt. Vor, während und nach dem Sex.

“Er selbst vertraute sich nicht, wenn er mit mir zusammen war, aber ich vertraute ihm. Wir hatten hart gearbeitet, um dieses Maß an Vertrauen aufzubauen, hatten Tränen und Blut dafür vergossen, und dieses Gefühl bedeutete mir mehr als alles andere in meinem Leben.”
(Seite 367)

Eigentlich ging ich davon aus, dass es bei der geplanten Trilogie bleibt. Allerdings ließ die Autorin jetzt verlauten, dass es fünf Teile werden. Den Titel des 4. Bandes hat sie ebenfalls schon bekannt gegeben.
Darüber bin ich etwas enttäuscht. Meiner Meinung nach hätte man gut nach dem 3. Teil aufhören können. Und auch das Ende wäre für mich so in Ordnung gewesen, auch wenn es die eine oder andere Frage offen lässt. Die Geschichte jetzt auf 5 Teile zu splitten, finde ich nicht so gut. Allerdings muss ich zugeben, dass ich doch irgendwie neugierig bin, wie es mit den beiden weiter geht.

Von mir gibt es gaaaaaaanz knappe 3,5 Herzen, die ich grafisch aber nur als 3 Herzen darstellen kann.
3 Herzen

SaFi:

“So schnell konnte er mich verführen. Trotz Stunden der Lust und einem Orgasmus, der noch nicht allzu lange her war, war ich sofort wieder scharf auf ihn, erregt durch seine Stärke und Selbstsicherheit, seine Selbstbeherrschung und seine Herrschaft über mich.”
(Seite 49)

Endlich hat die Warterei ein Ende - Teil 3 rund um Eva und Gideon ist endlich erschienen. Nahtlos fügt sich die Handlung an das Ende von Teil 2 an. Voller Vorfreude begann ich mit dem Lesen, hoffte auf… Ja auf was eigentlich? Nach dem Lesen muss ich mir diese Frage ernsthaft stellen.

Nach altbekannten Mustern plätschert die Geschichte vor sich hin: viel Sex, Fragen nach Vertrauen, missgünstige Außenstehende… Ja, es gibt auch in Erfüllung wieder jede Menge Höhepunkte. Aber leider bloß für Eva und Gideon - ich blieb da lese- und unterhaltungstechnisch gänzlich auf der Strecke. Nach einem recht optimistischen Start in das Buch, der aber eigentlich auch schon nichts Großartiges zu bieten hatte, lauerte ich ab der Hälfte des Buches förmlich darauf, dass noch irgendetwas passieren wird, was mich völlig von den Socken hauen würde. In den Vorgänger hat das ja schließlich auch geklappt… Doch leider wurde ich in dieser Hinsicht enttäuscht. Hier und da passiert zwar etwas, aber das war nun nix, womit ich nicht gerechnet hätte.

“Es war ein Traum, der Wirklichkeit wurde: der dunkle und gefährliche Sexgott in dem atemberaubenden Anzug, der mir zu Diensten war mit seinem perfekt geschwungenen Mund, der einzig dazu geschaffen war, Frauen in den Wahnsinn zu treiben.”
(Seite 242)

Was Sylvia Day für mich in punkto Story vermissen lässt, packt sie bei den Charakteren aber wieder drauf. Auch wenn mich das Geschehen zu keiner Zeit packen konnte, so haben Eva und Gideon es aber mal wieder geschafft, mich in ihren ganz persönlichen Bann zu ziehen. Ich litt mit ihnen, spürte ihre Verzweiflung, aber auch ihre schier grenzenlose Liebe füreinander. Im Endeffekt blätterte ich bloß wegen ihnen Seite um Seite um und hielt bis zum Schluss durch. Beide machen in diesem Teil noch mal eine Veränderung durch, überscheiten weitere Grenzen, und kämpfen für ihre gemeinsame Zukunft.

Die drei Herzen vergebe ich somit einzig und allein für die Charaktere. Nicht bloß Eva und Gideon sind richtig gut gelungen, wie ich finde. Auch die Nebendarsteller - allen voran Cary - konnten mich mal wieder voll und ganz überzeugen.

Für mich ist Teil 3 der Crossfire-Reihe nicht mehr als ein Lückenfüller, da es ja nun mal weitergehen wird. Wäre dem nicht so, wäre es bei einer Trilogie geblieben, könnte ich mit dem recht offen gehaltenen Ende gut leben. So stehe ich aber nun vor der Frage, ob ich weiterlesen werde, oder nicht - mal schauen… Ich frage mich, was uns Sylvia Day in den zwei noch folgenden Bänden noch präsentieren möchte. Die eine oder andere Vermutung habe ich da ja schon - werde mich aber hüten, diese hier preiszugeben.😉

3 Herzen

Du liebst mich nicht [Rezension]

20 Jul
Titel: Du liebst mich nicht
Autor: Edeet Ravel
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3-570-30829-5
Verlag: cbt
Veröffentlichung:  13. Mai 2013
Empfohlenes Lesealter: Ab 13 Jahren
Leseprobe

Zum Inhalt:

Während eines Sommeraufenthaltes in Griechenland wird die Amerikanerin Chloe gekidnappt. Tag für Tag steht das einst selbstbewusste, lebensfrohe Mädchen nun Todesängste aus. Ihre Hilflosigkeit, die körperlichen Qualen durch einen der Entführer und die Einsamkeit treiben sie an den Rand des Wahnsinns. Zu Hause kämpft man für ihre Freilassung, doch hier gibt es nur einen, auf den sie sich verlassen kann. Nur einen, der ihr Überleben sichert. Einen, den sie wirklich liebt … ihr Peiniger. (Klappentext © cbt)

Meine Meinung:

“Auf dem Laptop, den ich bekommen habe, werde ich einen ganz anderen Bericht schreiben, der eigens für ihre Augen bestimmt ist. Dieser Bericht wird sachlich, knapp und akkurat sein. Aber nicht vollständig.
Doch hier, auf dieses blassblaue Papier mit der Goldprägung, schreibe ich die wahre Geschichte. Die Geschichte, die sie nie lesen werden.”
(Seite 11)

Edeet Ravel gibt Chloes Geschichte in Form eines Tagebuchs wieder. Anhand des Klappentextes war das so nicht zu erwarten, mir hat das aber sehr gut gefallen. Am Ende der einzelnen Kapitel findet man immer mal wieder Zeitungsberichte und ähnliches. Diese Dokumente zeigen, was während Chloes Geiselhaft in ihrer Heimat passiert ist, wie ihre Familie und Freunde diese Zeit erlebt haben.

Ich musste mir während des Lesens immer wieder in Erinnerung rufen, dass es in diesem Buch um das Stockholm-Syndrom geht. (Unter dem Stockholm-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert. Quelle: Wikipedia) Wenn ich ab und zu kurz davor war diese Tatsache zu vergessen, war das Gelesene für mich ziemlich merkwürdig. Aber dann blinkte dieses Licht vor meinem inneren Auge auf und ich wusste wieder, worum es hier wirklich geht. Und vor diesem Hintergrund wirkt das Gelesene auch nicht mehr merkwürdig, sondern ergreifend und mitreißend.

“Es war schwer zu fassen. Bis vor wenigen Stunden waren wir einander völlig fremd gewesen, aber nun waren unsere beiden Leben untrennbar miteinander verknüpft. Mein Leben lag in seinen Händen. So eng war ich noch nie mit einem anderen Menschen verbunden gewesen, außer vielleicht mit Mom, als ich noch ein Baby war.”
(Seite 41/42)

Ob und inwieweit man als Leser verstehen kann wie sich Chloe verhält, warum sie in manchen Situationen genau das tut, was sie tut, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, dass es der Autorin ziemlich gut gelungen ist, dem Leser Raum für eigene Gedankengänge und Überlegungen zu geben - obwohl das Buch aus Chloes Sicht geschrieben ist.

Ständig fragte ich mich, inwieweit Chloes Bericht nun tatsächlich glaubwürdig ist. Hat sie sich da nicht doch was zusammengesponnen? War in Wahrheit alles ganz anders? Letztendlich muss ich aber gestehen, dass ich mich Chloes Sichtweise auf ihren Entführer nicht vollkommen verschließen konnte. Sie hat ihn fürsorglich, fast liebevoll, beschrieben. Fast könnte ich mich zu der Aussage „der netteste Entführer der Welt“ hinreißen lassen. Aber nur fast, denn angemessen wäre das nicht.

“Ich klappte meinen Taschenspiegel auf. Plötzlich hatte ich das überwältigende Bedürfnis, mein Gesicht zu sehen, und war unglaublich froh, dass ich diesen kleinen Gegenstand bei mir hatte. Indem sie mir die Freiheit nahmen, hatten meine Geiselnehmer versucht, mir auch meine Identität zu nehmen, mich zu einem Objekt zu degradieren. Mein Spiegelbild half mir, dagegen anzukämpfen. Ich war keine Ware, die man verkaufen konnte, ich war ein Mensch.”
(Seite 59)

Die empfohlene Altersangabe ab 13 Jahre finde ich persönlich ein wenig zu niedrig angesetzt. Selbst ich hatte mit der Geschichte zu kämpfen, obwohl ich schon mehr als doppelt so alt bin… Ein erklärendes Gespräch zwischen Eltern und Kindern im Anschluss an das Buch halte ich für dringend notwendig.

“Du liebst mich nicht” hat mich während des Lesens in einen Strudel der verschiedensten Gedanken und Gefühle gezogen. Und auch jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, lässt es mich nicht los. Die 320 Seiten des Buches ließen sich nicht einfach so weglesen. Immer wieder musste ich innehalten, über das Gelesene nachdenken und es verdauen.

“Was mich wirklich überraschte, war, wie normal er aussah. Er wäre einem auf der Straße oder im Bus nicht weiter aufgefallen. Er sah weder wie ein Irrer noch grausam aus. Ich musste sogar zugeben, dass er gut aussah. Nicht, dass er mir abgrundtief hässlich lieber gewesen wäre, aber ihn attraktiv zu finden, kam mir irgendwie unnatürlich und falsch vor.”
(Seite 71)

5 HerzenSaFi

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