{Rezension} Panic. Wer Angst hat, ist raus | Lauren Oliver

16 Dez

Panic

Autor: Lauren Oliver
Titel: Panic. Wer Angst hat, ist raus
(OT: Panic)
Seitenzahl: 368 Seiten
ISBN: 978-3-551-58329-1
Verlag: Carlsen
Veröffentlichung: November 2014
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“Denn darum ging es bei Panic: keine Angst zu haben.” (Seite 9)

Vor Panic kann man sich nicht wehren. Jeder Schulabgänger muss mitmachen. Der Gruppenzwang lässt nichts anderes zu. Pro Schultag müssen die Schüller einen Dollar Gebühr zahlen. Dieser Jackpot geht später an den Gewinner - und die große Summe lockt natürlich. Allerdings werden die Schüler zum Zahlen genötigt, sollten sie sich weigern. Und das mit sanften bis überzeugenden Erinnerungen. Eine Wahl haben sie also nicht.

Das Spiel greift die Nerven an, es zermürbt, es zerstört Freundschaften. Und wenn man einmal drin ist, gibt es kein Entrinnen.

“Er wusste, dass auch Panic ein gigantischer Zaubertrick war. Die Punktrichter waren die Zauberer; der Rest nur das dämliche, staunende Publikum.” (Seite 18)

Zu den Charakteren konnte ich nur bedingt eine Verbindung aufbauen. Heather hat Probleme mit ihrer Mutter, die ihr Leben nicht im Griff hat,  und kümmert sich um ihre kleinere Schwester. Als sie dann noch auf eine unfeine Art und Weise von ihrem Freund Matt sitzen gelassen wird, ist das ihr Anstoss, an Panic teilzunehmen. Ihre Verzweiflung konnte ich von Beginn an gut verstehen und ihr Handeln zumeist auch nachvollziehen.

Dodge habe ich falsch eingeschätzt. Zu Beginn hatte ich fast schon Mitleid mit ihm, kam er mir doch beinahe verloren vor. Für mich alles andere als ein “Gewinner-Typ”. Seine Beweggründe haben mir eingeleuchtet. Im Laufe des Spiels entwickelt er eine gewisse Stärke, die er dann auch nach außen transportieren kann. Allerdings konnte ich zu Dodge keine richtige Bindung aufbauen.
Für mich war Bishop interessanter. Er ist der beste Freund von Heather, eine Beziehung der beiden früher hat nicht funktioniert.  Sein Handeln erschien mir zu Anfang etwas seltsam. Doch hat er damit stets eins bezweckt: er wollte sie schützen. Bishop ist aber jemand, den ich überhaupt nicht einzuschätzen vermochte.

Autorin Lauren Oliver erzählt die Geschichte aus Sicht einer dritten Person, wobei die Kapitel abwechselnd aus Heathers und Dodges Perspektive erzählt werden.
Der Schreibstil liest sich flüssig. Allerdings finde ich, dass sie berichtsartig die Geschichte erzählt, wobei bei mir stets eine gewisse Distanz vorhanden war. Das hat mich überrascht, da ich das nicht erwartet hätte.
Die negative und dunkle Grundstimmung herrschte von der ersten Seite an. Teilweise liegt eine Art Verzweiflung in der Luft und die Jugendlichen können mit ihrem Leben nicht so viel anfangen, da der (fiktive) Ort Carp ihnen nichts bieten kann. Sonst bräuchten sie Panic nicht.

“Jetzt schwiegen alle. Die Uhr am Armaturenbrett leuchtete grün. 0:42. Die Straßen waren ganz dunkel, abgesehen vom blassen Kegel der Scheinwerfer. Die Umgebung war ebenfalls dunkel, zu beiden Seiten - Häuser, Wohnwagen, ganze Straßen wurden von der Finsternis verschluckt, als reisten sie durch einen endlosen Tunnel, einen grenzenlosen Ort.” (Seite 102)

Die Idee hinter dem Buch finde ich gut. Mit der Umsetzung konnte die Autorin Lauren Oliver mich leider nicht ganz überzeugen. Für mich wirkt die Geschichte zu distanziert erzählt und konnte mich leider nicht packen, obwohl ich die Stimmung greifbar umgesetzt finde. Darüber half mir auch nicht der gut zu lesende Schreibstil hinweg.
Trotzdem hat die Autorin hier eine interessante Story geschaffen, die mit einem realitätsnahen Schwerpunkt überzeugen kann.

 

3,5

SaCre

 

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  1. {Monatsrückblick} Das war der… Dezember 2014 | Bookwives - 31. Dezember 2014

    […] Mein Thema war “Mutproben“. Die Rezension zum Buch findet ihr durch einen >>Klick<<. Beide Touren haben richtig viel Spaß gemacht und wir waren super Teams. An dieser Stelle […]

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