Wo Milch und Honig fließen [Rezension]

26 Mär
 
Autor: Grace McCleen
Titel: Wo Milch und Honig fließen
Seitenzahl:
384
Verlag: DVA Belletristik
Veröffentlichung: 04. März 2013
Leseprobe
 
 
 

Zum Inhalt:

Bis Montag muss ein Wunder geschehen. Sonst wird Judiths Klassenkamerad Neil sie wahrscheinlich in der Schultoilette ertränken. Denn Judith ist anders als ihre Mitschüler und wird jeden Tag gehänselt und verspottet. Nicht zuletzt, weil alle in der Stadt ihren tief religiösen Vater für einen Sonderling halten – und somit auch Judith selbst als Sonderling gilt.

Schnee wäre die Lösung. Viel Schnee. Dann würde vielleicht die Schule am Montag ausfallen. Aber es ist erst Oktober… Trotzdem versucht die zehnjährige Judith ihr Glück, und lässt es in ihrer selbst geschaffenen Welt, dem Land der Zierde, schneien.

Und am Montag liegt draußen tatsächlich Schnee. Viel Schnee. Und die Schule fällt aus, und Judiths Probleme fangen damit erst an…

Meine Meinung:

Ich habe einen bewegenden, aber auch heiteren Roman über eine junge Heldin erwartet, die sich ihre eigene kleine Welt in ihrem Zimmer erschaffen hat. Irgendwie habe ich auch genau das bekommen, aber leider nicht so, wie ich es erwartet hatte. Denn ich hatte doch einige Probleme mit dem übergeordneten Thema Religion. Hätte ich schon vor dem Lesen gewusst, dass die Religion einen dermaßen großen Platz in Anspruch nimmt, hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht gelesen.

“Ich heiße Judith McPherson. Ich bin zehn Jahre alt. Am Montag ist ein Wunder geschehen. So werde ich es nennen. Und das Wunder habe ich vollbracht. Weil Neil Lewis gesagt hatte, er würde meinen Kopf in die Toilette stecken. Weil ich Angst hatte. Aber auch, weil ich Glauben hatte.” (S. 16)

Dies ist aber nicht die Schuld des Buches, oder der Autorin, sondern meine ganz eigene Meinung, quasi ein selbst geschaffenes Problem. So erging es mir auch schon bei anderen Büchern, die an sich nicht schlecht waren, mir aber aufgrund dieser besonderen Thematik nicht gefallen haben.

Zugegebenermaßen ist aber gerade die Religion ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte. Ohne sie würde die Geschichte nicht funktionieren - und genau deshalb hat die Geschichte bei mir leider nicht so richtig funktioniert. Die Geschichte an sich ist eigentlich ganz schön, der Schreibstil angenehm zu lesen. Ich konnte halt nur nicht so viel damit anfangen, wie ich es mir vom Buchrücken her gewünscht hätte.

“In meinem Zimmer ist eine Welt. Sie ist aus lauter Dingen gemacht, die niemand haben wollte, und sie ist aus Dingen gemacht, die meiner Mutter gehört haben, die sie mir hinterlassen hat, und ich habe fast mein ganzes Leben gebraucht, um diese Welt zu bauen.” (S. 22)

Dennoch hat mich Judiths Schicksal durchaus berührt. Ich habe mit ihr gelitten, wenn sie in der Schule von Neil und den anderen Mitschülern immer wieder aufs Neue gehänselt, ausgelacht und verspottet wurde, ihr Vater ihr mal wieder nicht zuhören wollte und sie mit ihm von Haus zu Haus tingeln musste um im Namen der Zeugen Jehovas neue Jünger zu finden.

Letzten Endes entscheide ich mich mit drei Herzen für eine neutrale Bewertung.

3 HerzenSaFi

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