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Die Jugendbuch Top 100 - und eigene Gedanken dazu

15 Jun

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In den letzten Tagen wurde auf Buchblogs viel getaggt. Irgendwie mehr getaggt, als rezensiert. So schien es zumindest. Aaaaaaaaber: eine tolle Liste wurde von Pusteblume in mühevoller Kleinarbeit erstellt und für uns alle zur Verfügung gestellt (vielen Dank an dieser Stelle!!!)-
die Top 100 der Jugendbücher 2013.
Eine tolle Idee, wie ich finde. Und da wollte ich doch auch mal schauen, wie ich dabei abschneide.

Zur Erklärung:

check

 -> ich habe das Buch gelesen

sub -> das Buch befindet sich auf meinem SuB (teilweise auch als eBook)

wishlist

-> das Buch befindet sich auf meiner Wunschliste
.

.

So weit, so gut. Dann  präsentiere ich euch nun mein Ergebnis, mit dem ich in der Schule durchgefallen wäre…😦

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Das Desaster in Worten:
Gelesen: 15 Stück *hust*
SuB: 11 Stück
Wunschliste: 17 Stück

Na ja, nicht wirklich ein berauschendes Ergebnis. Allerdings habe ich ja noch vor, dass ein oder andere Buch davon zu lesen. Und natürlich sind auch ein paar Bücher dabei, die mich schlichtweg nicht so wirklich ansprechen.

Es gibt auch Bücher, die hier nicht enthalten sind, die ich aber trotzdem für wichtig halte! Dazu zählen nicht nur Klassiker, die man als Leser mal zur Hand genommen haben sollte, sondern auch zwei Bücher aus diesem Jahr:

Die Scanner von Robert M. Sonntag

Sei lieb und büße von Janet Clark

Beide Bücher behandeln sehr aktuelle Themen, die ich sehr wichtig finde, und ich kann sie nur allen Eltern und Jugendlichen ans Herz legen.

Diese Top 100 ist auf jeden Fall eine schöne Übersicht, an der man sich als Leser gut orientieren kann! Und vielleicht bastel ich mir daraus ja meine eigene Challenge:) Mal schauen, wie schnell ich meinen SuB-Anteil hierzu lesen kann.
Wie ist eure Meinung zu dieser Liste?

SaCre

Die Scanner {Rezension}

27 Apr

Autor: Robert M. Sonntag
Titel: Die Scanner
Seitenzahl:
 192
Verlag: Fischer
Veröffentlichung: 07. März 2013
Leseprobe

Zum Inhalt:

„Unser Arbeitgeber wollte die glatzige Welt papierfrei machen. Alles Wissen für alle! Jederzeit! Kostenlos! lautete das Motto. Wir halfen der Scan AG bei der Verwirklichung dieses Traumes. Jojo hatte mich reingeholt. Und ich träumte mit.“ (Seite 13)

Wir schreiben das Jahr 2035. Das Geräusch, das die Welt beherrscht, ist allgegenwärtig: MzzzpKlick gibt es nicht mehr.
Rob und Jojo sind beste Freunde und Arbeitskollegen. Sie sind Buchagenten und arbeiten für die „Scan AG“, ein Tochterunternehmen des Weltkonzerns „Ultranetz“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alles Wissen für jeden Bürger jederzeit und kostenlos zur Verfügung zu stellen. Via Ultranetz und Mobril.
Gedrucktes existiert in dieser Welt kaum noch. Dafür sorgen unter anderem die beiden Freunde.

Sie machen Jagd auf jedes Druckerzeugnis, das noch existiert. Sie kaufen es den Besitzern ab, scannen den Inhalt ein, sodass dieser dann unverzüglich digitalisiert im Ultranetz jedem User zur Verfügung steht.

Eines Tages lernt Rob Arne kennen, als er ihm sein Buch abkaufen möchte. Dieser ist kein gewöhnlicher Leser. Und plötzlich findet Rob sich inmitten der geheimen Büchergilde wieder. Die Leute versuchen ihn davon zu überzeugen, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Und plötzlich taucht Rob auf allen Kanälen auf und ist der Staatsfeind Nummer 1.

„>>Herzlichen Glückwunsch zum 16. Geburtstag<<, sagte die Nackte. >>Endlich ist mit deiner Mobril alles möglich. Nach so einem kalten Tag im Schnee tut ein wenig Wärme gut. Willst du das Rob? Setze die Mobril auf und sage ja!<<“ (Seite 83)

Meine Meinung:

Druckerzeugnisse kostenlos und für alle jederzeit verfügbar. Das klingt doch toll! Es scheint auf den ersten Blick auch toll zu sein. Doch wenn wir einmal hinter die Fassade blicken, sieht die Welt ganz anders aus.

Das erste, was mir hierzu einfällt ist „Big brother is watching you“. George Orwell hat in seinem Buch „1984“ (welches übrigens 1948 geschrieben wurde!) schon von den Anfängen dessen berichtet, was Robert M. Sonntag hier weiterführt.

Wir befinden uns hier in einer Welt, in der die Bevölkerung sich Mobrils aufsetzt. Das sind Brillen, mit denen die Menschen gleichzeitig telefonieren können (Videotelefonie), navigieren können oder über das Ultranetz Nachrichten und Videos an Freunde oder alle schicken.
Eine Art „Facebook“ ist hier auch integriert. Es gibt Freunde und Premium Freunde. Letztere haben auf alles Zugriff. Eine Partnervermittlung gibt es auch. Klingt doch alles toll.
Die andere Seite der Medaille ist aber, dass die Menschen hierfür teure Verträge abschließen müssen. Außerdem bekommen sie mehrfach am Tag Werbefilme gezeigt, die sie sich anschauen müssen. „Customized“ natürlich. Wie „kostenlos“ ist das denn nun wirklich?
Damit macht der Mensch sich gläsern und gibt - mehr oder weniger freiwillig - alles von sich Preis. Und die „Scan AG“ hat die totale Kontrolle.

Was unvorstellbar klingt ist gar nicht so weit von uns entfernt. Wie viele Daten geben wir eigentlich von uns Preis? Beim Einkaufen im Internet, in Suchmaschinen, bei Anmeldungen für Newsletter oder in Social Media? Mit einem Klick bzw. Mzzzp posten wir bei Facebook wo wir uns gerade befinden und mit wem. Das erkennt das Programm mithilfe des Smartphones ganz automatisch.
Nach Einkäufen lassen wir arglos Bonuskarten durch Scanner ziehen. Schließlich bekommen wir ja Punkte gutgeschrieben, die wir bei nächsten Einkäufen als Rabatte nutzen können. Völlig kostenlos! Und der Anbieter unseres Bonusprogramms weiß, was wir wo und wann eingekauft haben und für welchen Betrag. Was er damit macht? Da denke ich nicht drüber nach…

„>>…Sollst nicht überall eine Spur mit deinem Finger hinterlassen.<<
>>Zahle ab jetzt sowieso…<<
>>… mit dem Auge. Weiß ich. Spur bleibt Spur.<<“ (Seite 99)

Was der Autor hier auf den 192 Seiten beschreibt, scheint wie eine gruselige Fortsetzung des Jahr 2013. Es macht nachdenklich darüber, wie wir mit unseren Daten umgehen und wie viel jeder einzelne in dieser digitalen Welt preisgibt.
Über die Werbung, die beispielsweise Suchmaschinen mir anzeigen, von Geschäften und Firmen, die sich in der Nähe meines Standortes befinden, wundere ich mich ja schon lange nicht mehr. Aber vielleicht sollte ich das.

Der Autor hat es geschafft, in diesem kurzen Buch ein dunkles, aber nicht all zu weit entfernt scheinendes, Szenario zu beschreiben, das mich als Leser nachdenklich gestimmt hat. Es ist gruselig, erschreckend, verstörend, fesselnd. Es scheint so utopisch und doch so nah.

Ich kann nur hoffen, dass dieses Buch in vielen Schulen als Klassenlektüre Einzug findet. Und dass vor allem Jugendliche sich Gedanken über ihr „Online Verhalten“ machen.

Vielen Dank an das Team von Fischer KJB für das Rezensionsexemplar.

5 Herzen

SaCre

Die Scanner [Rezension]

18 Apr
Autor: Robert M. Sonntag
Titel: Die Scanner
Seitenzahl: 192
ISBN: 978-3-596-85537-7
Verlag: Fischer KJB
Veröffentlichung: 07. März 2013
Empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Leseprobe
 

Zum Inhalt:

Mzzzp. Im Jahr 2035 ist die Welt nicht mehr die, die wir kennen. Die Welt ist digitalisiert. Gedruckte Bücher, Zeitungen, Zeitschriften – Druckerzeugnisse aller Art – will die Scan AG aufspüren und einscannen. Ihr Motto lautet: Alles Wissen für alle! Jederzeit! Kostenlos!

Die Buchscanner Rob und Jojo arbeiten für die Scan AG und machen Jagd auf die letzten verbliebenen Papierbündel.

Aber es gibt da natürlich auch noch die andere Seite. Die Büchergilde. Ein Zusammenschluss von ehemaligen Buchhändlern, Verlegern und Autoren.

Meine Meinung:

„Alles Wissen für alle! Jederzeit! Kostenlos!“

Wie so vieles klingt das im ersten Moment doch prima, oder? Ja klar. Aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt und am besten noch dieses Buch liest, sieht  man diesen Satz mit anderen Augen. Garantiert.

Auf nicht mal 200 Seiten ist es Robert M. Sonntag gelungen, ein wahres Schreckensszenario, das zwar utopisch aber nicht unvorstellbar ist, zu Papier zu bringen. Ich bin eigentlich hartgesotten, lese auch gerne blutige Thriller, aber selten hat es mich während des Lesens so gegruselt wie bei diesem Buch. Gegruselt vor mir, vor uns…

„Jojo und ich arbeiteten für die Scan AG – ein Tochterunternehmen des Weltkonzerns Ultranetz. Unser Arbeitgeber wollte die glatzige Welt papierfrei machen. Alles Wissen für alle! Jederzeit! Kostenlos! lautete das Motto. Wir halfen der Scan AG bei der Verwirklichung dieses Traumes. Jojo hatte mich reingeholt. Und ich träumte mit.“ (S. 13)

Das Buch liest sich so weg, der Schreibstil ist gut verständlich. Auch die anfangs noch ungewohnten Begriffe der technischen Neuerungen der Zukunft sind nach ein paar Seiten sehr vertraut. Die Geschichte bietet die eine oder andere unvorhersehbare Wende, wenn auch manches durchaus vorhersehbar war.

Mehr möchte ich zu dem Buch an sich eigentlich auch schon gar nicht sagen. Ich möchte eher darauf eingehen, was dieses Buch in meinem Kopf angestellt hat. Ich denke, es wird darauf hinauslaufen, dass dieses Buch die Leserschaft wahrscheinlich spalten wird. Entweder man erkennt, was der Autor mit diesem Buch sagen will und ist diesem Buch somit sehr zugetan, oder man kann sich das geschaffene Szenario nur schwer vorstellen bzw. nicht erkennen, welchen Schaden wir mit unserem Verhalten anstellen können, und stempelt dieses Buch somit als Zukunftsquatsch ab.

In diesem Buch stehen nicht die Protagonisten im Vordergrund. Und auch nicht Bücher und andere Druckerzeugnisse. Auch wenn diese den Rahmen dieser Geschichte vorgeben. Im Vordergrund stehen wir als Konsumenten. Gläserne Kunden sind wir ja auch heute schon alle mehr oder weniger. Aber ein Leben, in dem jeder alles jederzeit von jedem sehen kann, ist doch noch eine andere Nummer. Digitale Brillen auf dem Kopf sorgen dafür, dass man keine Privatsphäre mehr hat, Beziehungen führen und gemeinsam Spaziergänge unternehmen kann, obwohl man in verschiedenen Städten wohnt. Abgerundet wird das geschaffene Szenario durch eine 3-Klassen-Gesellschaft, Senioren die wortwörtlich abgeschoben werden, Geburtenkontrolle, Finanz- und Gen-Eignungschecks. Kurzum: die totale Kontrolle.

>>Mobril und Ultranetz – kannst du dir ein Leben ohne noch vorstellen?<< (S. 60)

Während des Lesens habe ich viel nachgedacht. Ich selbst gehöre zwar nicht zu denen, die über 300 oder noch mehr virtuelle Freunde auf FB hat, oder alles und damit meine ich wirklich alles auf dieser Plattform teilt, aber dennoch bin ich ins Grübeln gekommen. Meine diversen Profile werde ich nun nicht löschen, aber mit ein bisschen Glück, überdenke ich mein Online-Verhalten. Und ich hoffe sehr, dass viele, viele Jugendliche, aber auch Erwachsene, dieses Buch lesen und verstehen werden.

Normalerweise verzichte ich in meinen Rezensionen auf nähere Informationen zum jeweiligen Autor. Bei diesem Buch fühle ich aber verpflichtet, die Vita des Verlages zu zitieren:

„Robert M. Sonntag, geboren 2010, lebte nach dem letzten der großen Kriegen in der A-Zone. Er arbeitete für den Ultranetz-Konzern. Seit 2035 liegen keine Einträge mehr über ihn vor. Sein Ultranetz-Profil ist gelöscht. Robs Buch und diese Zeilen erreichten den S. Fischer Verlag auf bisher ungeklärten Wegen.“

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, kommt mir in den Sinn, dass z. B. „Der Schimmelreiter“ Pflichtlektüre war. Ich würde mir wünschen, dass „Die Scanner“ ebenso Einzug in den Schulunterricht erhält. Schaden kann es in unserer heutigen Zeit sicherlich nicht.

5 Herzen

SaFi

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