Archive | Juni, 2014

{Rezension} Tiefdunkle Nacht (Darian & Victoria #3) | Stefanie Hasse

30 Jun

Autor: Stefanie Hasse
Titel: Tiefdunkle Nacht (Darian & Victoria #3)
Seitenzahl: 312 Seiten
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“Wenn man Zeuge eines Zaubers wird, ist dies nicht mit Filmen zu vergleichen, in denen laut lateinische Begriffe gerufen oder hübsche Reime aufgesagt werden. Es reicht aus, den Zauber zu denken, macht ihn aber etwas gewichtiger, wenn man ihn ausspricht. Wer das aber zu laut macht, verrät ihn an alle Umstehenden. Daher klingen die meisten Zaubersprüche genau wie das, was sie sind: ein Geheimnis, flüsternd dem Wind anvertraut.” (Kapitel 2)

Der Ruf des Mondes ist zu Victoria durchgedrungen und sie kann sich langsam wieder an ihre Vergangenheit erinnern. Doch vieles ist ungewiss, da die lange Zeit, die sie mit Alexander zusammen gelebt hat, Darian so gut wie aus ihrem Kopf verbannt hat.
Der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit ist in vollem Gange - und Victoria mittendrin. Die Konsequenzen ihrer Entscheidung werden weitreichend sein. Inwieweit kann Alexander sie beeinflussen? Und was ist mit ihren alten Freunden? Die Gruppe ist gespalten. Und wer tatsächlich auf der “guten Seite” ist, ist gar nicht so einfach herauszufinden…

“Das Weiß, das noch in mir steckt, ist lediglich das Echo einer anderen Zeit. Gleich einem Stern, der bereits vor langer Zeit vergangen ist und dessen Leuchten wir dennoch am Sternenhimmel betrachten können. Balthasar und ich sind der Nachthimmel. Und je stärker der Mond uns zu erhellen versucht, je mehr er drängt, uns zu verändern, desto deutlicher wird, wie sehr wir uns von den anderen unterscheiden. Dieser Kontrast ist eine unüberwindbare Grenze.” (Kapitel 11)

Das Ende das zweiten Bandes hatte Steffi Hasse äußerst fies gestaltet. Welch ein Cliffhanger. In Gesprächen zwischendurch wurde ich zwar über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten, aber nicht über Geschehnisse. Meine Freude war riesig, als ich vorab ein eBook Exemplar zum Lesen bekam. Und dass ich in der Widmung erwähnt wurde, ließ sogar ein Tränchen in meinem Auge aufblitzen. Danke, liebe Steffi! Ich bin immer noch sehr gerührt! Nun aber zur Geschichte.

Ziemlich schnell war ich wieder mittendrin im Geschehen. Victoria hat vom ersten Band an eine große Entwicklung durchlebt, die sich auch in diesem Teil fortsetzt. Die sympathische junge Frau hat sich zu einer großen Kämpferin entwickelt. Sie wandelt gefährlich an der Grenze zu Gut und Böse. Für mich war lange nicht klar, in welche Richtung das Schicksal (in Form von Steffi Hasse) sie schicken wird. Um Victoria wieder in die richtige Spur zu schicken, mussten die anderen das eine oder andere Mal zu drastischen Mitteln greifen. Die haben bei mir zu Schnappatmung und Herzrasen geführt.

Darian hat mal wieder bewiesen, dass er alles für Victoria tun würde. Dabei lässt er sich von nichts und niemandem aufhalten. Doch seine Voraussetzungen sind alles andere als gut. Schließlich ist das personifizierte Böse sein Vater.

Im Verlauf der Geschichte gab es ein Wiedersehen mit allen wichtigen Personen aus den ersten beiden Teilen. Leider hat die eine oder andere Person mich zuerst etwas überfordert und ich musste mich anstrengen, um die Personen richtig zuordnen zu können.

“Ich schließe die Augen, während ich mich auf den Stuhl in Sofias Büro sinken lasse. In Gedanken murmle ich die Worte, koloriere die einzelnen Buchstaben, verleihe ihnen Macht und eine Art Klang. Sie tanzen vor sich hin, hüpfen und freuen sich, ehe sie sich immer schneller bewegen und nur noch als verschwommene Linien von mir wahrgenommen werden. Ein Flüstern von allen Seiten wiederholt die Worte des Zaubers.
>>Erinnere dich!<<” (Kapitel 22)

Genauso wie die Erben des Mondes hat auch die Autorin Stefanie Hasse eine starke Entwicklung hingelegt. Ihr Schreibstil konnte mich schon im ersten Teil begeistern und überzeugen, doch hat sich dieser im Laufe der Trilogie noch verbessert. Ich habe unglaublich viele Zitatstellen markieren können und konnte mich kaum entscheiden.
Der Plot ist unglaublich spannend und atmosphärisch dicht erzählt! Es gibt viele Plottwists, mit denen sie mich immer wieder positiv überraschen konnte. Ich konnte kaum etwas vorhersehen. Langeweile und Seiten, die einfach nur vor sich hin plätschern, gibt es hier nicht.
Die Geschichte wird immer wieder aus wechselnden Perspektiven erzählt und wechselt auch in der Zeit. Das hat mich hier leider vor Probleme gestellt. Ab und zu musste ich Absätze nochmal lesen, um das alles in dem Moment richtig zuordnen zu können. Das war stellenweise für mich etwas anstrengend.
Das Finale ist an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. Es geht hin und her. Man weiß nicht, wem man trauen kann und wem nicht. Und lange Zeit habe ich nur gedacht “Nein, das kann Steffi jetzt nicht mit mir machen!” Ob sie DAS mit mir gemacht hat, was ich befürchtete, wird hier natürlich nicht verraten.:)
Ich bin immer noch ein bisschen traurig, dass ich von den beiden Abschied nehmen musste. Wie mag es dann der Autorin erst ergangen sein?

Die “Darian & Victoria” Trilogie ist eine absolut lesenswerte Fantasy-Reihe, die kein Fan dieses Genres verpassen sollte! Der Weltentwurf ist gut durchdacht, hervorragend ausgearbeitet und voll von fantastischen Wesen, Mystik und alten Sagen. Genau das, was ich mir erhofft hatte.
Ich freue mich, dass Steffi Hasse eine Trilogie auf konstant hohem Niveau geschrieben hat und freue mich auf ihre weiteren Bücher! Wir werden bestimmt noch so einiges von ihr zu lesen bekommen.:)

“Eine stumme Tränge bahnt sich ihren lautlosen Weg über meine Wange. Sie weiß, ihr Weg ist einsam, sie könnte auf ihm vergehen, und dennoch kämpft sie sich tapfer weiter. Denn sie hat keine andere Möglichkeit, keine Alternativen.” (Kapitel 38)

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Reiheninfo:
1. Schwarzer Rauch
1.5 Victorias Weihnachtsgeschichte
2. Düstere Schatten
3. Tiefdunkle Nacht
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4,5

SaCre

[Rezension] Aus tiefster Seele | Samantha Hayes

29 Jun

Aus tiefster Seele von Samantha Hayes

Titel: Aus tiefster Seele
Autor: Samantha Hayes
Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: Blanvalet
Genre: Psychothriller

ISBN: 978-3-442-38257-6
Veröffentlichung: 19. Mai 2014

Leseprobe | Buch kaufen

Zum Inhalt:

Claudia ist glücklich als Frau des Navy-Offiziers James und Stiefmutter seiner beiden kleinen Söhne. Nun erwarten die Eheleute ihr erstes gemeinsames Kind und das Glück scheint vollkommen.
Da James berufsbedingt viel unterwegs ist, entscheiden sich die beiden, eine Nanny einzustellen, damit Claudia ein wenig Unterstützung mit den bald drei Kindern hat. Zoe erscheint mit ihren guten Referenzen perfekt für diese Aufgabe und erweist sich zunächst auch als echter Glücksgriff. Doch Claudia hat von Anfang kein Gutes Gefühl dabei, eine Fremde im Haus zu haben, und es keimen erste Zweifel an der Nanny in ihr auf, die verstärkt werden, als sie sie in ihrem Schlafzimmer erwischt.
Währenddessen hat Detective Inspector Lorraine Fisher alle Hände voll zu tun, als jemand beginnt, schwangeren Frauen schreckliche Gewalt anzutun – eine Frau und ihr ungeborenes Baby sind bereit gestorben, eine weitere Frau überlebt schwer verletzt, ihr Baby jedoch nicht. Wer wird das nächste Opfer sein?

Meine Meinung:

“Aus tiefster Seele” hat mich aufgrund des Originaltitels “Until You’re Mine” und des Klappentextes neugierig gemacht. Die Idee dahinter schien mir perfekt für einen Psychothriller. Meine Erwartungen wurden zum Teil erfüllt, doch es gab auch einige Schwachstellen. Und so fällt meine Meinung insgesamt zwiegespalten aus.

Das Grundgerüst der Geschichte rund um Claudia und Zoe steht prinzipiell auf einem soliden Fundament: Eine schwangere Frau stellt eine Nanny ein, um nach der Geburt Hilfe mit den dann insgesamt drei Kindern zu haben. Diese Nanny wünscht sich den geschriebenen Worten zufolge auch sehnlichst ein Kind und kommt einem mit der Zeit durch einige Situationen im Zuge ihrer Anstellung nicht ganz geheuer vor. So weit, so gut.

“Im Waschbecken lagen ein Hammer und ein Küchenmesser, beides blutig. In der Wanne tropfte der Wasserhahn, sodass sich eine weiße Spur durch das vorherrschende Rot zog. Im Abfluss steckte der Stöpsel. Die Frau in der Wanne war halb nackt, das Baby blau und leblos, die zarte Haut marmoriert.” (Seite 38)

Leider hat die englische Autorin für meinen Geschmack aber nicht aus den Vollen geschöpft und so Potenzial verschenkt. Das Gefühl, einen Psychothriller zu lesen hatte ich eigentlich zu keinem Zeitpunkt. Dafür waren die Gedanken, die sich Claudia in Bezug auf Zoe macht einfach zu schnell und zu unbegründet da. Neben den wenigen Szenen, in denen Detective Inspector Lorraine Fisher an den Tatorten ermittelt und dem Leser so einen Einblick in das brutale Geschehen gibt, kommt lediglich noch ein wenig thrillige Atmosphäre auf, wenn Zoe sich merkwürdig verhält und ihre Handlungen und Absichten ziemlich eindeutig scheinen. Daraus ergibt sich im Prinzip schon die ganze Spannungskurve, die zwischendurch immer wieder einbricht.

Zu einem guten Thriller gehört für mich auch immer eine gute Portion Verwirrung dazu - wenn diese denn zu Beginn verwirrend und zum Ende hin immer ein wenig unverwirrender wird. Die Autorin weiß, wie man Leser verwirren kann. Doch leider hat das mit dem Entwirren bei Samantha Hayes nicht so gut geklappt. Zu viele Fragen, wenn auch nicht unbedingt alle essentiell wichtig sind, bleiben am Ende offen, denn der Fokus lag zum Schluss einfach zu sehr auf dem zugegebenermaßen guten Ende, statt auf der Beantwortungen vorheriger Fragen, die, nachdem das Ende dann gelesen war, nicht mehr so beantwortet werden konnten wie noch davor.

“Es dauert nicht mehr lange, bis ich fort bin und nichts als eine hässliche Erinnerung bleibt, ein schlechter Nachgeschmack nach einem Lauffeuer von Gerüchten.” (Seite 190)

Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil. Die Autorin hat die Geschichte aus den Blickwinkeln der drei agierenden Hauptpersonen niedergeschrieben und nicht immer weiß man direkt, ob gerade die werdende Mutter Claudia, Zoe, oder Detective Fisher die Geschichte erzählt. Gerade dann, wenn es auf das Ende zugeht, entsteht dank dieser Erzählweise – zum Glück – die Spannung, die mir vorher größtenteils gefehlt hat. Erwähnenswert ist auch noch, dass die Autorin es geschafft hat, ein Szenario zu suggerieren, welches bei näherem Hinsehen auch ein ganz anderes sein kann. Klar wird einem das aber erst zum Ende hin, wenn man auf einmal mit einem staunenden Gesichtsausdruck dasitzt. Mir ging es zumindest so.

“Aus tiefster Seele” ist für mich eher ein durchschnittlicher Thriller, denn leider ist die Geschichte nicht durchgehend thrillig und zum Ende hin auch nicht unbedingt immer logisch. Schade, denn das Potenzial für einen richtig guten Psychothriller ist auf jeden Fall vorhanden.

3

SaFi

{Challenge} Ein guter Fang | Fischerverlage

27 Jun

fischerchallenge

Immer wieder können Bücher aus dem S. Fischer Verlag uns begeistern. Mit seiner großen Bandbreite deckt der Verlag nahezu alle Genres ab und überzeugt immer wieder. Bei uns vor allem auch im Jugendbuchbereich.
Da wir noch einige Bücher auf dem SuB haben und viele tolle Neuerscheinungen darauf warten, entdeckt zu werden, möchten wir gerne eine Challenge starten.

Zeitraum: 1. Juli 2014 - 30. Juni 2015 (es zählt das Datum der Veröffentlichung der Rezension)

Teilnehmen darf jeder, der seine Rezensionen auf eigenem Blog oder auf Amazon, lovelybooks usw. veröffentlicht - also auch Nicht-Blogger.

Die Rezensionen, die ihr veröffentlicht habt, verlinkt ihr bitte in jeweils einem neuen Kommentar auf unserer Challenge-Seite. Den Link fügen wir dann in die Übersicht ein. Für jede eingereichte Rezension erhaltet ihr 1 Punkt.

Es zählen alle Bücher, die zu den Fischerverlagen gehören; egal, wann diese erschienen sind.
Fischer Taschenbuch / S. Fischer / Fischer Krüger / Fischer Scherz / Fischer FJB / Fischer KJB / Fischer Sauerländer / Fischer Duden Kinderbuch / Fischer Meyers Kinderbuch

Ihr könnt im Laufe der Challenge-Zeit Zusatzpunkte sammeln. Es wird einen (freiwilligen) Aufgabenpool geben, der von Anfang bis Ende der Challenge bestehen bleibt. Diese Aufgaben könnt ihr nebenbei mit erfüllen und das in eurem Kommentar dazu schreiben. Die Aufgaben werden, je nach “Schwierigkeitsgrad” zusätzliche Bonuspunkte bringen. Eine Aufgabe könnte beispielsweise lauten “Rezensiere in den 12 Monaten insgesamt 5 Bücher deutscher Autoren” oder “Rezensiere eine komplette Reihe mit mindestens drei Titeln”. Habt ihr diese erfüllt, könnt ihr das in dem Kommentar mit dem letzten Rezensionslink dann vermerken.
Vorschläge für Aufgaben dürft ihr uns gerne hier nennen oder als eMail oder FB-Nachricht schicken.

Die beiden Teilnehmer, die nach Ablauf der 12 Monate die meisten Punkte gesammelt haben, werden von uns mit einem kleinen Überraschungspaket belohnt.

Ihr wollt teilnehmen? Dann hinterlasst uns hier euren Kommentar! 

Wir hoffen, dass ihr Lust auf die Challenge habt und freuen uns auf rege Teilnahme und den Austausch!:)

{Rezension} Mein wirst du sein | Katrin Rodeit

26 Jun

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Autor: Katrin Rodeit
Titel: Mein wirst du sein
Seitenzahl: 305 Seiten
Verlag: Gmeiner
ISBN: 978-3-8392-1457-2
Veröffentlichung: Juli 2013
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Jule Flemming ist Privatdetektivin. Ihr Freund Lou bittet sie um Hilfe, da er verdächtigt wird, mit dem Verschwinden einer Frau etwas zu tun zu haben. Obwohl Jule Urlaub hat, stimmt sie zu. Die Gesuchte wird plötzlich tot aufgefunden und der Fall scheint aus dem Ruder zu laufen und alles andere als normal zu sein. Als die Ermittlerin schließlich herausfindet, dass es sich um einen Serienkiller handelt, ist es schon fast zu spät: denn sie ist in sein Visier geraten…

“>>Hallo<<, sagte eine dunkle Stimme hinter mir, und ich drehte mich wie von der Tarantel gestochen um. So musste es sich anhören, wenn der Sensenmann aus dem geschaufelten Grab grüßte.” (Seite 46)

Jule Flemming ist genau das, was ich mir unter einer deutschen Ermittlerin vorstelle - NICHT! Vom Aussehen her entspricht sie überhaupt nicht dem Klischee des deutschen Biedermeiers und auch ihr Werdegang ist alles andere als üblich. In ihrem Job als Privatdetektivin wirkt sie sicher und legt Selbstvertrauen an den Tag. Sie hat eine gute Beobachtungsgabe, ist unkonventionell und hat ein hohes Maß an Selbstironie. Doch in ihrem privaten Umfeld sieht das ganz anders aus. Jule ist Single, zuletzt von den Herren der Schöpfung enttäuscht. Im Umgang mit ebendiesen verliert sie jegliche Selbstsicherheit. Ihre Mutter hält Séancen ab und sieht sich selber als Kommunikationsmedium zum Reich der Toten. Ihr Bruder Sebastian ist gefühlt immer arbeitslos und katapultiert sich in schwierige Situationen.  Ich mochte sie von der ersten Seite an! Und spätestens, als sie sich als Kaffeejunkie outete, waren wir beste Freundinnen.

Lou ist ihr schwuler Kumpel und der Betreiber des Jazz-Kellers. Jule ist Stammgast in seiner Bar und spielt hier ab und zu eine ganz besondere Rolle. Er schafft es, in eine verzwickte Situation zu geraten und diese unnötig zu verkomplizieren. Er hat eine recht lockere Art. Aber ich könnte mir vorstellen, dass er es in Zukunft schafft, Jule mit manchen Aktionen in den Wahnsinn zu treiben.

Mark Heilig. Nomen est omen, könnte man denken. Aber hier wohl eher nicht. Er verkörpert den Mann aus der Vergangenheit, der lange weg vom Fenster war und mit seinem Auftauchen Jules Welt gehörig durcheinander wirbelt. Als junger Mann war er ein Womanizer. Nun erscheint er geradezu zahm. Ob der Schein trügt?

“Ich ging in die Küche und kochte Kaffee. Ein Tag ohne meinen heißgeliebten Muntermacher war für mich wie ein Morgen ohne Sonnenaufgang, und ich wäre ernsthaft in Versuchung geraten, über den Weltuntergang zu sinnieren. Kaffee war eine Konstante in meinem Leben. Die einzige, wenn man so wollte.” (Seite 12)

All das, was ich bisher bei deutschen Krimis bemängelt habe, kann ich hier nur positiv bewerten.
Das Cover und der Titel haben mich bei Katrin Rodeits Buch sehr angesprochen. Beides finde ich passend und ich bin froh, dass das Buch nicht noch einen Untertitel bekommen hat.
Die Autorin hat einen erstklassigen und sehr spannenden Krimi als Debüt veröffentlicht. Die Geschichte liest sich sehr gut. Durch die Selbstironie der Protagonistin kann man öfter schmunzeln. Der Plot ist voller Wendungen und unvorhergesehener Ereignisse. Dabei bleibt die Geschichte immer sehr realitätsnah und ich hatte das Gefühl, dass jede Situation mir auch passieren könnte.
Den Schreibstil finde von Katrin finde ich sehr gut. Mit präziser Wortwahl erzählt sie die Geschichte treffend, ohne zu viele Worte zu benutzen oder ausschweifend zu werden. Das mag jetzt vielleicht minimalistisch klingen; doch Emotionen kamen alle bei mir an und die Handlung hat mich so gefesselt, dass ich das Buch beinahe an einem Abend durchgelesen habe.
Die Charaktere, die hier im Ring sind, sind alle klasse ausgearbeitet. Und glücklicherweise ist noch viel Potenzial vorhanden. Ich bin sehr gespannt, wie Jule sich im nächsten Buch weiterentwickelt.
Ulm als Ort des Geschehens hat mir richtig gut gefallen. Nach kürzester Zeit habe ich mich dort beinahe heimisch gefühlt.
Am Ende des Buches findet sich ein Glossar, in dem noch einmal alle wichtigen Personen mit kurzer Beschreibung erklärt sind. Und kulinarisch wird auch was geboten: es gibt einige Rezepte im Anhang, denn Jule kocht gut und gerne! *yammi* Schon während die Gerichte in der Geschichte auftauchten, lief mir das Wasser im Munde zusammen. Als ich dann die Rezepte entdeckt hatte, war ich richtig froh!

“Mein wirst du sein” ist ein erstklassiger deutscher Krimi, bei dem alles passt: eine spannende und realitätsnahe Handlung zusammen mit interessanten und liebenswerten Charakteren ergibt puren Krimigenuss. Jule Flemming ist ab sofort meine liebste deutsche Privatdetektivin!
Mein Tipp für alle Krimifans!

“Das Adrenalin prickelte in meinen Adern. Es war das sichere Gefühl, der Lösung entscheidend nahe zu sein. Ich liebte diese Hochstimmung kurz vor dem Ende eines Falles.” (Seite 270)

5

SaCre

{Autor empfiehlt Buch} Sommeredition 2014 | Janet Clark

25 Jun

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Stirb leise mein Engel

Autor: Andreas Götz
Titel: Stirb leise, mein Engel
Seitenzahl: 368 Seiten
Verlag: Oetinger
ISBN: 9783789136153
Veröffentlichung: Januar 2014
Leseprobe
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Zum Inhalt:

Drei tote Mädchen, ein dunkles Geheimnis und ein teuflisches Spiel: ein Thriller, der unter die Haut geht! 
München, das Ende eines heißen Sommers. Drei Mädchen sterben innerhalb weniger Wochen – wie es scheint, aus eigenem Entschluss. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn alle drei wollten mit ihrer großen Liebe in den Tod gehen. Und sie ahnten nicht, dass ausgerechnet er, der mit ihnen sterben wollte, sich als ihr schlimmster Feind entpuppen würde. (Vorschau Oetinger)

Meine Meinung:

Götz versteht es, einen ab der ersten Seite in einen Sog zu ziehen, der nicht mehr loslässt. Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen, und das, obwohl ich eigentlich an dem Tag keine Zeit hatte und erst mal  nur reinschnuppern wollte! Die Protagonisten Joy und Sascha sind sympathisch und lebendig gezeichnet, die Geschichte ist so geschickt gestrickt, dass man immer wieder durch unerwartete Wendungen überrascht wird. Man kann miträtseln, mitleiden, mitfiebern – nicht nur was die gemeinen Morde angeht, auch die Freundschaft zwischen Sascha und Joy packt einen und man möchte ab und zu gern ins Buch einsteigen und Sascha einen kleinen Tipp geben …:)

Wer einen spannenden Thriller zu einem interessanten Thema sucht, der noch dazu mit sympathischen Personal und einer herausragenden Sprache ausgestattet ist, sollte hier zugreifen – absolute Leseempfehlung! Ich habe den Nachfolger von Andreas Götz schon auf meiner Wunschliste!

Über Janet Clark:

Janet Clark

Mit elf Jahren schrieb Janet Clark ihren ersten Roman. Obwohl die einzige Leserin begeistert war, brauchte es viele Umwege über diverse Länder und Berufe bis zu Janet Clarks zweitem Werk. Dieses war auf Anhieb ein Erfolg und seitdem wächst ihre Fangemeinde täglich. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in München.
Mehr über die Autorin unter www.janet-clark.de

Im Loewe Verlag sind von ihr erschienen: “Schweig still, süßer Mund”, “Sei lieb und büße” und “Singe, fliege, Vöglein stirb”. Mit einem >>klick<< gelangt ihr zur Übersicht.
Ihre Thriller für Erwachsene “Ich sehe dich” und “Rachekind” sind im Heyne Verlag erschienen; >>klick<<.

Wir danken dir ganz herzlich, dass du bei unserer Aktion mitgemacht hast, Janet!

{Kurz-Rezension} Die Verschworenen (Eleria Trilogie #2) | Ursula Poznanski

22 Jun

Die Verschworenen

Autor: Ursula Poznanski
Titel: Die Verschworenen
Seitenzahl: 464 Seiten
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7855-7547-5
Veröffentlichung: 2013
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Leseprobe

Ria und ihre Freunde leben weiterhin versteckt bei Quirin, in der Stadt unter der Stadt. Leider sind sie auch hier alles andere als sicher. Aureljo bereitet seine Abreise in eine Sphäre vor, während Ria weiterhin verbissen nach Jordans Chronik sucht.
Nach einem schrecklichen Vorfall wird Sandor plötzlich Clanfürst - und für Ria ändert sich innerhalb von Sekunden alles. Sie hat keine andere Chance, als nun doch mit Aureljo in die Sphären zu gehen.

“Lieblinge des Schicksals, hat Melchart, der Mann, der die Sphären erdacht hat, uns Bewohner in seiner berühmtesten Rede genannt, und die Clans gebrauchen diesen Begriff mit ebenso viel Hohn wie wir Sphärenbewohner den Ausdruck Prim.” (Seite 37)

Weiterhin müssen sich Ria und ihre Begleiter unter der Erde versteckt halten. Aus mehreren Gründen ist das gefährlich: sie wissen nicht, wem sie trauen können und die Chance ist groß, dass Clanmitglieder sie überraschend sehen könnten. Die Dunkelheit, die sie dort umgibt, drückt die Stimmung aller und die Gruppe beginnt, sich zu teilen. Auf der einen Seite Aureljo, der mit allen Mitteln in eine der nahegelegenen Sphären möchte. Auf der anderen Seite Ria, die unter allen Umständen bei Quirin bleiben möchte. Schuld hieran hat wohl auch Sandor, der Rias Sympathien gewonnen hat und dem sie mehr Bedeutung in ihrem Leben einräumt.

Als Leser merkt man, dass die Situation sich bei Ria bemerkbar macht - trotz des guten Trainings, durch das sie eine Maske aufsetzen und ihre wahren Gefühle verbergen kann.

“Vielleicht war er deshalb die Nummer 1 und ich nur die 7. Weil ich mich auch mit kleineren Zielen zufriedengebe als mit der Vereinigung von Sphären und Stämmen. Mit Pfeil und Bogen einen Kreidehasen auf einer Holzwand treffen, zum Beispiel.” (Seite 157)

Bei Aureljo habe ich mich gefragt, ob er so überheblich ist, oder ob er es einfach wirklich nicht merkt, wie sehr Ria sich von ihm entfernt. In seinem Vorhaben ist er genauso kompromisslos, wie seine Freundin.
Auch die anderen Charaktere durchlaufen eine Entwicklung, die interessant ist und für den Verlauf der Geschichte logisch und gut.
Der Knackpunkt der Geschichte ist Sandors plötzliche Berufung zum Clanführer. Ab hier ändert sich alles. Ria muss ihre Pläne über den Haufen werfen und mit Aureljo zu den Sphären aufbrechen.

Wie schon beim ersten Teil führt Ursula Poznanski geschickt und mit treffender Sprache durch die Geschichte. Der Plot ist spannend und hat einige unvorhergesehene Wendungen parat. Als Leser wird man voll in der Geschichte gefangen genommen und fühlt sich zugehörig. Ich entwickelte Misstrauen Personen gegenüber, die ich vorher eigentlich mochte. Die Autorin hat mich also geschickt manipuliert.

“Aureljo verlässt sich auf sein Charisma und auf die Fairness der Obrigkeit. Er glaubt nicht, dass der Befehl, uns zu töten, von höchster Stelle gekommen ist, und wenn doch, dass es ein Irrtum war. Falls das stimmt, könnte er eine Chance haben. Falls nicht…” (Seite 72)

“Die Verschworenen” ist an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Atmosphärisch dicht erzählt, kann man diese beinahe Greifen. Der Sog lässt einen nicht mehr los. Für mich gehört diese Reihe bisher mit zu dem Besten, was ich in diesem Genre gelesen habe. Chapeau, Frau Poznanski! (Wie schön, dass der Abschluss in greifbarer Nähe ist.)

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Reiheninfo:
1. 
2. Die Verschworenen
3. Die Vernichteten
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5

SaCre

{Rezension} Die Verratenen (Eleria Trilogie #1) | Ursula Poznanski

21 Jun

Die Verratenen - Ursula Poznanski

Autor: Ursula Poznanski
Titel: Die Verratenen
Seitenzahl: 464 Seiten
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7855-7546-8 (TB: 3785579209)
Veröffentlichung: 2012
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Leseprobe

“Mein Name ist Eleria. Ich bin achtzehn Jahre alt, Vitro Klasse 1, gereiht auf die Nummer 7. Mein Schwerpunkt liegt auf Kommunikation und Rhetorik. Ich bin Opfer einer Intrige.” (Seite 165)

Eleria ist jung und privilegiert. Als 7. hat sie eine große und glänzende Zukunft vor sich. In der Sphäre Hoffnung könnte es für sie und ihren Freund Aureljo, der die Reihung anführt, nicht besser laufen. Doch eines Tages hört Ria etwas, das nicht für ihre Ohren bestimmt war.
Und schon sieht sie sich gemeinsam mit fünf Freunden als Feind des Sphärenbundes und muss um ihr Leben kämpfen.

“Aus Eleonore von Aquitanien und Ariadne, Tochter des kretischen Königs Minos, habe meine Namensgeber Eleria gemacht. Eleonore war eine der mächtigsten Frauen des Mittelalters; Ariadne diejenige, die die Idee mit dem roten Faden hatte, der einem den Weg durchs Labyrinth zeigt. Soll ich später einmal an der Spitze einer Sphäre stehen? Oder im Hintergrund bleiben und die Fäden in der Hand halten?” (Seite 27)

Als Leser wird man langsam in Rias Welt eingeführt und erlebt, wie das Leben innerhalb dieser Sphäre abläuft. Die Schüler, die jeden Tag ihren Rang öffentlich ausgeschrieben finden, sind mit je einem Salvator ausgestattet. Dieser kontrolliert nicht nur An- und Abwesenheit, sondern auch die Gesundheit und gibt Vorschläge für die Ernährung. Damit stehen die Bewohner unter ständiger Kontrolle. Papier ist antiquiert; jeder hat sein Datenterminal, das ich mir wie ein Tablet vorstelle.

Ria ist in Rhetorik und Kommunikation wirklich ein Ass. Sie hat ihre Mimik und Gesten voll unter Kontrolle. Egal, wie verfahren eine Situation auch sein mag. Dadurch kann sie die Körpersprache der anderen hervorragend lesen. Von Anfang an war sie mir sympathisch, ich mochte sie. Auch wenn sie in der Sphäre, lange nach der “Langen Nacht” - die unser heutiges Leben ausgelöscht hat -, aufgewachsen ist; ihre Sehnsucht nach der Welt, wie sie in den antiken Büchern beschrieben ist, der Welt, wie wir sie jetzt kennen, ist unglaublich groß.
Aureljo ist ihr Freund. Er sieht nicht nur unglaublich gut aus, sondern führt auch die Rangliste an. Seine Chancen, später mal ein präsidiales Amt zu übernehmen, sind mehr als groß. Er hat eine positive Ausstrahlung und weiß diese einzusetzen. Ich hatte zu Beginn das Gefühl, dass er sich Ria irgendwie zu sicher ist…
Tomma, Fleming, Dantorian und Tycho sind weiter hinten gereiht. Doch auf ihren Gebieten Landwirtschaft, Medizin, Kunst und Physik sind sie richtige Aufsteiger.

In der Sphäre sind sie sicher und führen ein behütetes Leben. Dienstbotengänge und “niedere” Arbeiten werden von Mitbürgern entsprechenden Ranges gemacht. Sentinel haben die Rolle von Security und Polizei inne.
Die Welt außerhalb der ganzen Sphären ist für die Bewohner gefährlich. Prims, die Primitiven, haben sich zu diversen Clans zusammengetan, die nicht nur sich gegenseitig bekämpfen, sondern auch den Sphärenbewohnern nicht gut gesonnen. Die Prims nennen diese scherzhaft “Lieblinge”.
Ria und ihre Freunde geraten in der freien Welt in die Hände der Schwarzdornen.  Und die sind ähnlich gefährlich, wie es ihr Name vermuten lässt.

“Wenn ich die Wahl zwischen kostbarem, bedrucktem Papier und einem Download auf mein Datenterminal habe, entscheide ich mich meistens für das Buch, auch wenn es unpraktischer ist. Besonders dann, wenn es um Geschichte geht. Die Seiten vermitteln den Eindruck, als hätten sie all das, was auf ihnen geschrieben steht, selbst miterlebt. Andere haben lange vor mir ihren Blick auf die gleichen Zeilen gerichtet und manchmal kommt es mir so vor, als könnte ich ihre Gedanken hören.” (Seite 45)

Ich habe nun schon einige Dystopien gelesen und daher schon so einige Weltentwürfe erlebt. Mit dieser Welt hat Ursula Poznanski das Rad nicht neu erfunden, jedoch hat sie diese sehr gut und detailreich ausgearbeitet. Dadurch fiel es mir leicht, mich auf dieses Abenteuer einzulassen und lebhafte Bilder vor meinen Augen zu haben.
Die Geschichte ist spannend und der Plot enthält einige Überraschungen. Ich war mir nicht sicher, wem ich trauen konnte und wem nicht. Als Ria dann auch noch mysteriöse Botschaften erhielt, war das Verwirrspiel bei mir ganz ausgebrochen. Auch Sandor, der “Thronfolger” des Clans, hat dazu beigetragen.
Mit passender Sprache führt die Autorin den Leser durch die Geschichte, ohne sich zuviel in Details oder Unwichtigem zu verlieren. Mehrfach habe ich mich gefragt, wie es uns heutzutage ergehen würde, wenn wir plötzlich ohne die gewohnte Technik und Hilfe auskommen müssten. Könnten wir Beete anlegen, um uns zu versorgen? Wären wir überhaupt in der Lage, giftige von ungiftigen Pflanzen zu unterscheiden? Und könnten wir einen Hasen erlegen, häuten und über offenem Feuer zubereiten? Ich wage das teilweise doch stark zu bezweifeln.

“Die Verratenen” ist ein spannender Trilogieauftakt, der den Leser in eine gut ausgearbeitete Welt mitnimmt. Ein Start, der begeistert und richtig Lust auf die nächsten Bücher macht. Wie gut, dass ich direkt zum zweiten Band greifen konnte.:)
Jedem Jugendbuchfan und Fan dieses Genres kann ich diese Trilogie guten Gewissens ans Herz legen.

“Wieder regt sich eine alte Sehnsucht in meinem Innern. Ich hatte mich so darauf gefreut, dass wir, die besten Absolventen der Akademie, die Welt in unsere Hände nehmen und für alle lebenswerter machen würden. Für die Prims, für uns. Aber das ist nun nicht mehr möglich. Keiner von uns wird an den Schalthebeln sitzen, wir müssen uns schon glücklich schätzen, wenn wir die nächsten Tage überleben.” (Seite 303)

 

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Reiheninfo:
1. Die Verratenen
2. Die Verschworenen
3. Die Vernichteten (VÖ Juli 2014)
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5

Sacre

{Rezension} Vernichtet (Slated #3) | Teri Terry

19 Jun

vernichtet

Autor: Teri Terry
Titel: Vernichtet (OT: Shattered)
Seitenzahl: 376
Verlag: Coppenrath
ISBN: 978-3649611851
Veröffentlichung: Juni 2014
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“Nie macht jemand den Mund auf. Das ist doch das größte Problem. Wenn wir uns wehren würden - überall im ganzen Land -, wenn wi sagen würden, es reicht jetzt, wenn so etwas passieren würde, wäre dann nicht ein für alle Mal Schluss?” (Seite 138)

Kyla hat Unterschlupf bei ihren Freunden von Mia gefunden. Sie erhält eine neue Identität und ein leicht verändertes Aussehen, um so vor den Lordern und Free UK sicher zu sein. Fortan ist sie als Riley Kain unterwegs.
Es gelingt ihr sogar, ihre Mutter zu treffen. Doch was sie von ihr erfährt, ist mehr als beunruhigend. Hat ihr Vater sie tatsächlich freiwillig den Lordern übergeben? In “Rileys” Familie scheint es noch mehr Geheimnisse zu geben. Auf der Suche nach der Wahrheit gerät sie wieder einmal in höchste Gefahr.

“Nun wird es spannend. Ich bin nicht mehr Lucy, wie mich meine Eltern genannt haben. Oder Rain, wie ich mich selbst getauft habe, nachdem Nico und seine Regierungsterroristen - oder Free UK, wie er sie nannte - mich aufgegriffen und zu einer Waffe gegen die Lorder geformt haben. Kyla bin ich auch nicht mehr, den Namen haben sie mir im Krankenhaus verpasst, nachdem ich als Mitglied der RT gefangen genommen und geslated wurde.
Ich allein bestimme, wer ich sein will. […]
Ich bin keine von ihnen und alle zugleich.” (Sete 15)

Es gibt zurzeit unglaublich viele Reihenabschlüsse. Doch auf die letzte Geschichte mit Kyla habe ich mich mit Abstand am meisten gefreut.

Zum Beginn des Buches befinden wir uns kurz vor Kylas OP, die eigentlich verboten ist. Doch sie hat keine andere Chance. Mit neuem Namen und neuem Aussehen kann sie sich auf die Suche ihrer Mutter und der ganzen Wahrheit machen.
Begleitet von altbekannten und neuen Personen bin ich mit Kyla/Riley durch die Geschichte gerast.
Die Verwandlung von Lucy zu Rain, von Rain zu Kyla, von Kyla zu Riley ist über die ganze Story hinweg wirklich interessant. Es ist spannend zu sehen, wie sie mit ihrem Schicksal umgeht. Sie gehört zu so vielen Familien, und doch zu keiner richtig.
Wie oft habe ich gedacht, ich hätte es durchschaut. Und immer wieder habe ich mich getäuscht. Die Autorin konnte mich mehrfach auf falsche Wege schicken und mich immer wieder überraschen. Es gibt immer wieder kurze Rückblenden, die mir die Geschehnisse der ersten beiden Bände noch präsenter machten.
Es war für die Protagonistin ein steiniger Weg bis zum Finale Furioso, das mit einem großen Knall endete. Diesen Weg konnte ich, im Gegensatz zu Kyla/Riley aber genießen - auch wenn er mich atemlos zurück ließ.

“Die Geschichten und vielleicht auch zukünftigen Schicksale meiner beiden Familien - Mum und Amy, Stella und Astrid - sind miteinander verwoben und ich sitze zwischen den Stühlen. Keine Familie ist wirklich meine. (Seite 258)

Die Geschichte startet etwas gemächlich. Das empfand ich aber keinesfalls als schlimm. Denn der Einstieg gelang sehr leicht. Und obwohl es etwas ruhiger zur Sache ging, gab es von der ersten Seite an für mich eine gewisse Grundspannung. Im weiteren Verlauf nimmt die Story immer mehr Fahrt auf und gewinnt zusehends an Tempo.
Das ganze Buch ist spannend und es fiel mir wirklich schwer, es aus der Hand zu legen.
Die Geschichte hat unerwartete Wendungen und einen logischen Verlauf. Am Ende sind alle Fragen beantwortet. Es ist einfach nur eins: PERFEKT!

Die “Slated” Trilogie muss einfach jeder Dystopie Fan lesen! Drei Bücher mit einem tollen Weltentwurf, viel Spannung und konstant hohem Niveau. Dazu sehen die Bücher zusammen einfach noch grandios aus. Was will unser Leserherz mehr?

PS: wer die Bücher im Original (Englisch) hat, sollte mal jeweils auf der letzten Seite schauen, ob er die geheime Botschaft findet, die es leider im Deutschen nicht gibt.

gelöscht trilogie

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Reiheninfo:
1. Slated // Gelöscht
2. Fractured // Zersplittert
3. Shattered // Vernichtet
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5

SaCre

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