Tag Archives: ab 16 Jahren

{Kurzrezension} Zurück ins Leben geliebt | Colleen Hoover

25 Sep

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{Rezension} Schimmert die Nacht (The Wolves of Mercy Falls #4) | Maggie Stiefvater

2 Apr

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{Gastrezension} A little too far | Lisa Desrochers

27 Nov

Autor: Lisa Desrochers
Titel: A little too far
(OT: A little too far)
Seitenzahl: 400 Seiten
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-71607-9
Veröffentlichung: November 2014
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Lexi Banks flüchtet für ein Auslandsjahr nach Rom. Sie flüchtet vor der Wahrheit: dass sie ihn liebt - ihren Stiefbruder Trent.
Wie konnte das passieren? Er war ihr engster Vertrauter.
Neben dem Kunststudium stürzt sie sich in ein Projekt, um Kindern Kunst näher zu bringen. Angeführt von dem attraktiven Alessandro, der Lexi den Kopf verdreht und viel Zeit mit ihr verbringt.

Doch all die Ablenkungsversuche funktionieren nicht. Sie muss es sich eingestehen: sie hat ihn immer geliebt und wird ihn immer lieben. Doch sie kann ihn nicht haben - ihren Stiefbruder Trent…

„Ich spüre, wie ich immer mehr in mir zusammensacke, und ich kann die ganze Zeit nur an Trent denken. Ich vermisse ihn wahnsinnig, und es tut so weh, dass ich mich nicht mehr in seine Arme kuscheln und ihm erzählen kann, was ich tagsüber erlebt habe.
Dass er nicht mehr mir gehört - Trent, der mich so gut kennt wie sonst niemand. Ich vermisse seine Lippen und seine Hände. Ich vermisse sein Herz und seine Seele. Ich vermisse einfach alles an ihm.“ (Seite 282)

Lexi wird als unsichere Person dargestellt. Nach außen hin versucht sie, stark zu wirken; innerlich kämpft sie mit sich selbst und ihren Gefühlen. Ich finde, ihre Person und ihren Charakter hätte die Autorin stärker und detaillierter beschreiben können.
Trent dagegen ist unwiderstehlich charmant, schlagfertig und alle Mädchen schmachten nach ihm. Er hat eine weiche Seite, die er mit selbstkomponierten Songs zum Ausdruck bringt. Lexi gegenüber ist er sehr liebevoll und in seinem Armen lässt sie ihren Tränen freien Lauf. Er ist mehr als nur ein Bruder.
Alessandro führt sie in ihr Kunstprojekt ein, dabei bauen sie eine tiefe Verbindung auf. Er vertraut ihr seine Lebensgeschichte an und ist dabei, durch ihre Hilfe von seinem gewählten Weg abzukommen. Man empfindet ihn als herzlich und fürsorglich. Er wirkt aber auch nachdenklich, gequält durch seine Vergangenheit. Ich finde, man hat Mitleid mit ihm.

Was mich an dem Buch etwas erstaunt hat ist, dass man direkt mittendrin ist. Es wird nicht großartig vorher von Lexi erzählt, sondern es geht direkt zur Sache. Im wahrsten Sinne des Wortes. Leidenschaftliche Sexszenen zwischen Lexi Trent überraschen den Leser im ersten Moment, weil man es so nicht erwartet.
Die Story war für mich nicht direkt vorhersehbar, was positiv ist. Außerdem hat die Autorin sowohl die Leidenschaft als auch den Gewissenskonflikt zwischen Lexi und Trent auf fesselnde Weise dargestellt.
Ab und zu fand ich die Sprachweise, bei der sie „Jugendwörter“ versucht hat einzubringen, unpassend. Das wirkte teilweise etwas erzwungen. Nach gefühlten zehn Mal war ich das Wort „durchnudeln“ leid. Es gibt für diese Situationen einige bessere Synonyme.

Trotzdem haben mir die Story und die Emotionen gut gefallen und ich würde das Buch weiter empfehlen. Gefallen wird es Lesern von Colleen Hoovers „Hope Forever“. Die Altersempfehlung ab 16 finde ich angemessen. *zwinker* Ich bin gespannt, wie es 2015 weiter geht mit der Geschichte von Alessandro.

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Reiheninfo:
1. A little too far // A little too far
2. A little too much // A littile too much (ET: Mai 2015)
3. A little too hot // A little too hot (ET ?)
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Lisa

 

{Rezension} Endgame. Die Auserwählten (Endgame #1) | James Frey

20 Nov

Autor: James Frey
Titel: Endgame. Die Auserwählten
(OT: The Calling)
Seitenzahl: 590 Seiten
Verlag: Oetinger
ISBN: 3789135224
Veröffentlichung: 07. Oktober 2014
Leseprobe
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Die Zeit ist gekommen: 12 Kometen fallen auf die Erde und richten viel Unheil an. Diese Einschläge sind das Startsignal für die 12 Spieler der verschiedenen Geschlechter, die seit unzähligen Generationen dafür vorbereitet wurden. Sie sind zwischen 13 und 20 Jahre alt. Kampfmaschinen, die ihr Leben lang trainiert wurden, um sich dem Spiel, das über das Überleben der Menschheit entscheidet, zu stellen - und es erfolgreich zu beenden.

Jeder der Spieler weiß nun, dass er sich zu einem Startpunkt in China begeben muss. Hier treffen sie alle aufeinander. Und sofort wird eins klar: hier wird um das nackte Überleben gekämpft. Denn nur wer stark und clever ist, kann in diesem Spiel als Sieger hervor gehen und sein Geschlecht retten.

„Die Spieler schauen sich im Kreis um. Sie sehen sich zum ersten Mal. Die Menschen, die sie beobachten, verfolgen, bekämpfen, lieben, verraten, fürchten, töten werden. Sie prägen sich alles ein: Augenfarbe, sichtbare Tattoos, Muttermale, Frisur, Körperhaltung, Kieferform, Grübchen, Eigenarten, alles. Sie urteilen und stellen Vermutungen an. Dafür ist jeder einzelne von ihnen ausgebildet worden: Feinde blitzschnell zu erkennen, jede Schwäche wahrzunehmen.“ (Seite 112)

Ein Buch, das schon lange vor Veröffentlichung einen unglaublich großen Hype ausgelöst hat. Dafür hat Skandal-Autor James Frey auch so einiges getan. Weltweit wurde am gleichen Tag das Buch veröffentlicht - zeitgleich mit einem Lexikon über die Hintergründe und Mythen.

Schon der Prolog zeigt deutlich, dass es im Buch zur Sache gehen wird. Und so kam es auch. Schnell sogar.
Zu Beginn werden die Spieler vorgestellt. Die einen mehr, die anderen etwas weniger. Bei denen, die zu Beginn häufig vorkommen, wie Marcus Loxias Megalos, Chiyoko Takeda und Sarah Alopay beispielsweise, erhält man so viele Informationen, dass man sich stellenweise etwas überfordert fühlt. Dafür kamen andere meiner Meinung nach etwas zu kurz - was bei mir auch zu einem Kritikpunkt führt. Allerdings muss man auch sagen, dass es schwierig ist, alle 12 Spieler ausführlich vorzustellen. Dann wäre das Buch mit 600 Seiten nicht ausgekommen. Trotzdem hätte ich mir hier etwas mehr Ausgewogenheit gewünscht.

Das Spiel beginnt sofort, auch für den Leser. Rasant wechseln die Perspektiven und so reist man mit den Spielern nach China, führt Kämpfe, verbündet sich mit anderen (oder auch nicht), tötet, und reist weiter um die Welt - Rätsel lösend und versuchend, der Lösung immer näher zu kommen. Geschickt hat Autor James Frey hier bekannte Mythen und geschichtsträchtige Stätten eingebaut. Diese kann man online oder im Lexikon wunderbar nachschlagen und hat immer ein Bild vor Auge.
Daneben sind natürlich auch die Rätsel eingebaut, die im realen Leben zu dem großen Gewinn führen können. Im Buch haben mich diese nicht gestört. Beim Hörbuch ist es allerdings doch etwas anstrengend, wenn ellenlange Zahlenreihen vorgelesen werden.

James Freys Erzählstil ist nüchtern und emotionslos. Passend zur Geschichte. Relativ zügig war mir klar, welche Spieler ich mag und welche gar nicht. Und so nüchtern wie der Autor erzählt, so geht er auch mit seinen Spielern um. Nicht besonders zimperlich. Dass nicht jeder überlebt, war klar. Doch die Art und Weise, wie so mancher Charakter ausscheidet, war für mich nicht zu erwarten. Stellenweise ist es auch etwas brutal bzw. härter, als vermutet.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir. Auf dem schimmernden, goldenen Schutzumschlag steht ein Text. Im Buch selber sind die Kapitel immer nach den Spielern benannt; darunter eine Info, wo diese sich gerade befinden und ggfs mit wem. Außerdem ist das Zeichen des Spielers abgebildet.
Zwischendurch befinden sich immer wieder ganzseitige Abbildungen, die mit dem Ort, dem Rätsel oder dem Verlauf der Geschichte zu tun haben. Außerdem gibt es zwei Lesebändchen: schwarz und golden.

„Bei Endgame darf es keine Zeugen geben.
Was sein wird, wird sein.“ (Seite 220)

Mit dem Trilogieauftakt „Endgame. Die Auserwählten“ hat James Frey mich gut unterhalten. Als Leser muss man sich auf viele Perspektivwechsel und Sprünge gefasst machen. Kann man sich darauf einlassen, wird man mit dem Buch unterhaltsame Stunden verbringen können. Rasant, abwechslungsreich, actiongeladen.
Ich bin gespannt, wie es mit der Reihe weiter geht!

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Reiheninfo:
1. The Calling // Die Auserwählten
2. ?? // ?? (ET: Herbst 2015)
3. ?? // ?? (ET: Herbst 2016)
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SaCre

[Rezension] Niemand liebt November | Antonia Michaelis

18 Sep
Titel: Niemand liebt November
Autor: Antonia Michaelis
Seitenzahl: 432  Seiten
Verlag: Oetinger
Genre: Jugendbuch, ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7891-4295-6
Veröffentlichung: 20. August 2014
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Zum Inhalt:

Kurz vor Ambers sechstem Geburtstag verschwanden ihre Eltern auf unerklärliche Weise. Jetzt ist Amber, die eigentlich November heißt, 17 Jahre alt und glaubt, eine Spur zu haben. Doch was hat es mit dem Jungen auf sich, der in dem erleuchteten Zelt ein Buch liest, sich aber in Luft auflöst, sobald sie sich ihm nähert? Welche Ziele verfolgt der Kneipenwirt, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt, und der immer für sie da zu sein scheint? Steckt er vielleicht sogar hinter den anonymen Drohungen, die sie erhält? Amber muss sich entscheiden: zwischen ihrer zerstörerischen Vergangenheit und dem Aufbruch in die Zukunft. (© Oetinger Verlag)

Meine Meinung:

„Zwei Fragen.
Erstens: Ist es sinnvoll, weiterzuleben?
Zweitens: Ist es sinnvoll, alleine Geburtstag zu feiern?
Ein Teil von ihr hatte gedacht, sie würden an ihrem Geburtstag wieder da sein. Mit einem Geschenk. Sie waren jetzt seit einer Woche weg. Sie wusste nicht, was passiert war. Sie hatte geschlafen.
Sie hatte den Kuchen ganz allein gebacken. Gut, dass sie die Kerzen gefunden hatte. Vier Stück. Zwei zu wenig. Sie war sechs Jahre alt.“ (Seite 7)

„Niemand liebt November“ – der Titel ist Programm. In Novembers Vergangenheit. In Novembers Gegenwart.

Antonia Michaelis’ schafft es immer wieder, mich mit den ersten Worten ihrer Geschichte in diese hineinzuziehen. Und am Ende, wenn ich aus dieser wieder in die reale Welt auftauche, fühle ich mich emotional erschöpft, ausgelaugt. Die Schicksale ihrer Protagonisten gehen mir unter die Haut. Auch ihr neuestes Jugendbuch bildet da keine Ausnahme.

November Lark, Spitzname Amber, ist ein einsames Mädchen. Mit ihren 17 Jahren hat sie schon einiges erlebt. Nach dem Verschwinden ihrer Eltern kurz vor ihrem sechsten Geburtstag kam Amber in diverse Heime und Pflegefamilien. Zuletzt lebte sie in einer betreuten WG. Doch Amber hatte immer Probleme, sich in den verschiedenen Einrichtungen anzupassen. Unablässig trieb sie das Gefühl, dass ihre Eltern noch leben. Dass sie sie bloß finden muss, damit ihr Leben wieder lebenswert wird.

„Etwas in ihr schmerzte. Weil nur Lucy Andrusch Pajak küsste und weil November Lark, die echte November, sich danach sehnte, von einem Jungen in die Arme genommen zu werden, der Bücher las und ein rot-gelbes Igluzelt besaß. Von einem Jungen, der auf unerklärliche Art zu ihr gehörte. Und den sie doch nicht finden konnte.“ (Seite 51)

Das daraus resultierende Gefühl der Leere und der Unvollständigkeit hat Antonia Michaelis mit ihren Worten wunderbar transportiert. So habe ich zu keiner Zeit an Ambers Taten, Gedanken und Gefühlen gezweifelt. Ich verspürte vielmehr das Bedürfnis, Amber bei ihrer Suche helfen zu wollen. Doch mehr, als ihr meine volle Aufmerksamkeit zu schenken und sie lesend auf ihrem Weg zu begleiten, konnte ich leider nicht tun.

Ambers Charakter hat von der Autorin viele passende Facetten verliehen bekommen. Auf der einen Seite unsicher und introvertiert, kann sie aber auch provokant und aufreizend sein - in Situationen die Amber zu überfordern scheinen. Dann wird aus Amber Lucy. Lucy kann Menschen, vor allem Männer, um den Finger wickeln, Antworten aus ihnen herauslocken. Doch um das zu erreichen tut Lucy Dinge, die Amber zwar die fehlende und nötige Wärme geben, ihr aber in gleicher Weise auch schaden.

„Ihr Handgelenk schmerzte, dort, wo Katja sie festgehalten hatte; das Gefühl war ganz anders als der Schmerz, für den sie bezahlt worden war. Es reichte tiefer. Und das erstaunte sie selbst.“ (Seite 299)

Die anderen Charaktere sind ähnlich vielschichtig. Selbst die namenlose Katze, Ambers treue und ständige Begleiterin, zeichnet sich durch einen – zugegebenermaßen von Amber eingebildeten – tiefgründigen Charakter aus. Kneipenwirt Katja, der lesende Junge im rot-gelb leuchtenden Igluzelt und der unbekannte Drohbriefschreiber sowie die Unterschlupf gewährende alte Dame runden die Geschichte, jeder auf seine eigene Art und Weise, ab.

Düster ist die Grundstimmung und auch Färbung der Geschichte – in vielerlei Hinsicht. Die Aura, die Amber umgibt; das Winterwetter in der Großstadt; der Hausflur, in dem Amber ihre Nächte verbringt … Und das ein oder andere Mal wird aus düster auch pechschwarz und dunkel wie die Nacht. Lichtblicke gibt es nur selten. Und wenn, dann in Form des gelb-rot leuchtenden Igluzeltes.

„Sie war nicht mehr als ein Gegenstand. Man konnte ihn wegwerfen oder aufbewahren, für später. Sie fragte sich, ob man nach Gebrauch Pfand für die leere Hülle bekam.“ (Seite 238)

Ambers Suche gleicht einer Schnitzeljagd. Mit jedem neuen Hinweis kommt sie dem Rätsel um das Verschwinden ihrer Eltern ein Stückchen näher. Während ihrer Suche lässt sie sich weder durch die mysteriösen Drohbotschaften noch von Katjas Einwänden aufhalten. Denn am Ende, wenn sie ihrer Eltern und somit die Liebe gefunden hat, wird alles wieder gut werden. Davon ist Amber felsenfest überzeugt. Und ich war es auch. Ich habe mit und für Amber gehofft, dass ihre Wünsche – auch die geheimsten – wahr werden.

Im Verlauf der Geschichte passiert so einiges. Amber geht durch viele Tiefen und ab und zu erlebt sie auch mal ein kleines Hoch. Ich klebte wie gebannt an den Seiten und wollte zusammen mit Amber das Geheimnis lösen. Als sich der Nebel der Unwissenheit dann zum Ende hin mehr und mehr verzieht, sieht man zwar einiges deutlicher aber nicht unbedingt klarer. Und für meinen Teil war die Auflösung des Verschwindens ein wenig du dürftig für ein Buch dieses Formates. Das ist aber auch schon der einzige, kleine Minuspunkt und die Auswirkungen auf meinen Gesamteindruck sind nicht von großer Bedeutung.

„Niemand liebt November“ war mein drittes Jugendbuch der Autorin und kann problemlos mit „Der Märchenerzähler“ und „Die Worte der weißen Königin“ mithalten. Antonia Michaelis’ ganz eigene Art und Weise zu schreiben liegt sicherlich nicht jedem. Für mich sind ihre Bücher aber immer ein ganz besonderes Lesevergnügen.

»Jetzt gehörst du mir«, flüsterte er. »Ich bin der Letzte, dem du gehörst. Und damit eigentlich der Einzige.« (Seite 392)

SaFi

{Rezension} Wen der Rabe ruft (#1)| Maggie Stiefvater

13 Nov

Autor: Maggie Stiefvater
Titel: Wen der Rabe ruft
Seitenzahl: 464
Verlag: Script5
Leseprobe

Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.

Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?

„>>Es gibt nur zwei Gründe, warum eine Nicht-Sehende am Vorabend des Markustags einen Geist erblickt, Blue. Entweder du bist seien wahre Liebe<<, sagte Neeve, >>oder du hast ihn getötet.<<“ (Seite 26)

Das erste Buch von Maggie Stiefvater, das ich lese. Viel Gutes habe ich gehört. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Aber um es vorweg zu nehmen: ich bin eher enttäuscht…

Die Geschichte startet aus Blues Sicht. Als Leser kommt man so recht schnell in das Buch hinein und lernt Blue, ihre Familie und ihr Leben kennen.
Blue als Protagonistin war mir von Anfang an sympathisch. Sie hat eine Abneigung gegen die arroganten Raven Boys, die mit Geld um sich schmeißen, ist ansonsten aber eine „normale“ Jugendliche. Abgesehen davon, dass sie mit ihren schwachen Kräften das Hellsehen ihrer Mutter unterstützt. Sie ist neugierig und möchte gerne mehr über die Magie in ihrem Haus, in dem neben ihrer Mutter Maura auch noch Freundinnen von ihr leben, erfahren.

Die Sicht wechselt mit dem nächsten Kapitel zur Sicht der Raven Boys (Gansey, Adam, Noah, Ronan) - und hier begannen meine Probleme. Mit diesen Teilen hat ich so richtig meine Probleme. Ich konnte dem Verlauf der Geschichte, den Zusammenhängen nicht folgen und die Taten und Dialoge teilweise nicht nachvollziehen. Oft habe ich Zeilen mehrfach gelesen oder einfach nur drei Fragezeichen im Gesicht gehabt. Mehrfach habe ich die Jungs auch durcheinander geschmissen und wusste dann nicht mehr, wer was getan oder gesagt hat. Entsprechend froh war ich dann, wenn das Kapitel zu Ende war und es wieder im Blue ging. Zur Mitte des Buches hin wurde es etwas besser. Doch bis dahin musste ich mich wirklich quälen und mich teilweise echt zwingen, nicht abzubrechen. Die Kapitel von Blue lasen sich für mich durchgehend gut und flüssig, auch wenn ich manchmal etwas Langeweile empfand.

Das Setting finde ich gelungen. Henrietta als Ort ist perfekt für diese Geschichte, die sowohl dunkel und mystisch, als auch fantastisch und etwas gruselig ist.

„Henrietta wirkte tatsächlich wie ein Ort, an dem Magie möglich war. Das Tal schien unablässig Geheimnisse vor sich hin zu raunen. Die Vorstellung, dass es sie Gansey nur nicht preisgeben wollte, erschien ihm glaubhafter als die, dass es einfach keine gab.“ (Seite 30)

Dabei ist der Schreib- und Erzählstil der Autorin einfach toll. Sie beschreibt Personen, Umgebungen und Taten so bildlich, dass man den Film vorm geistigen Auge ablaufen sieht. Sie benutzt oft Metaphern, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Die Tatsache, dass der Stil und die Worte von Maggie Stiefvater mir so gut gefallen, lässt mich hierfür 2,5 Herzen vergeben. Und hoffen, dass die anderen Bücher von ihr mir besser gefallen…

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Reiheninfo:
1. The Raven Boys // Wen der Rabe ruft
2. The Dream Thieves // ???
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SaCre

[Rezension] Gesetz der Rache | Kristen Simmons

7 Okt

Da es sich bei bei diesem Buch um eine Fortsetzung handelt, kann die Rezension Spoiler enthalten.

Titel: Gesetz der Rache (Artikel 5 - Teil 2)
Autor: Kristen Simmons
Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: ivi
ISBN: 978-3-492-70305-5
Veröffentlichung: 1. Oktober 2013
Empfohlenes Lesealter: Ab 16 Jahren
Leseprobe

Zum Inhalt:

Es ist nun gut einen Monat her, seit Ember und Chase die Flucht aus der Basis gelingen konnte, sie sich dem Widerstand angeschlossen haben, und offiziell als tot – abgeschlossen – gelten. Doch Embers Status wird schnell wieder korrigiert. Denn das FBR setzt ihren Namen, zusammen mit vier anderen, auf eine Liste von Personen, die verdächtigt werden, der Sniper zu sein. Dieser hat bei seinem letzten Anschlag vier MM-Soldaten auf einen Schlag niedergeschossen. Wallace, der Anführer des Widerstands, sieht darin eine einmalige Chance für die Gruppe und Ember geht, nach anfänglichem Zögern, auf seinen Vorschlag ein. Doch schon bald läuft alles aus dem Ruder und das Leben von Ember und Chase wird wieder von der Flucht bestimmt…

Meine Meinung:

Nachdem ich von „Artikel 5“ dermaßen begeistert war, konnte ich es kaum erwarten, mit „Gesetz der Rache“ endlich die Fortsetzung in meinen Händen zu halten.

„Elf junge Männer drängten sich in dem schmalen Korridor und warteten auf Instruktionen. Nicht alle hatten gedient; einige waren einfach nicht statutenkonform, genau wie ich. Aber wir alle hatten unsere Gründe, hier zu sein.“ (Seite 9/10)

Ich habe zwar einen Moment gebraucht, bis ich vollends begriff, wo ich mich mit Aufschlagen des Buches wieder befand, doch Kristen Simmons hat es gut verstanden, mich - mithilfe von Embers gedanklichen Rückblenden - wieder in die Spur zu bringen. Wichtige Ereignisse wurden nochmals erwähnt und brachten die Erinnerungen an das bisher erlebte wieder zurück.

Und mit der Erinnerung an die zurückliegenden Ereignisse flammte auch das Gefühl des gemeinsamen Auflehnens gegen die MM, gegen das FBR, bereits nach wenigen Seiten wieder in mir auf. Die Verzweiflung, Wut und Trauer und auch das Gefühl der Machtlosigkeit trotz des Kampfes, konnte die Autorin mit ihren Worten wieder wunderbar transportieren. So fühlte ich mich nicht bloß als Leserin eines Buches, sondern kämpfte erneut an der Seite von Ember, Chase und den anderen.

Während es im Vorgänger noch die schockierenden Szenen in der Resozialisierungsanstalt waren, die mir den Atem raubten, waren es diesmal die tiefer gehenden Schilderungen der Auswirkungen des Krieges. Die zerstörten Städte, bzw. die neu geschaffenen Unterkünfte, und die Bedingungen, unter denen die Menschen, die nicht dem FBR angehören, leben müssen beschreibt Kristen Simmons mit einer klaren Sprache, die sachlich und zugleich brutal auf mich wirkte. Sie hat mir mit ihren Beschreibungen mehr als einmal einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt.

»Code 1 ist eine Lizenz zum Töten. Sie dürfen auf bloßen Verdacht schießen, ohne dass sie dich erst befragen müssen. Sie müssen dich auch nicht lebend in die Basis schaffen, damit die Behörde dir den Prozess machen kann.« (Seite 65)

Insgesamt empfand ich „Gesetz der Rache“ ein wenig gehaltvoller, oder besser gesagt dichter, als „Artikel 5“. Wobei ich den Vorgänger alles andere als schlecht fand – ganz im Gegenteil. Der Schwerpunkt hat sich meines Erachtens aber, passend zur Entwicklung der Geschichte, etwas verändert. Die Arbeit und die Aufstellung des Widerstandes werden detailliert vermittelt. Die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander bekommen in diesem Teil mehr Profil. Die Autorin setzt sich gut ausgearbeitet mit der Beziehung zwischen Ember und Chase und Embers widersprüchlichen Empfindungen einem alten Bekannten gegenüber auseinander, und lässt uns ein wenig mehr hinter die Fassade der einzelnen Protagonisten blicken. Zudem werden hier nun auch die Hintergründe des Krieges, der für den momentanen Zustand in den USA verantwortlich ist, ein wenig näher beleuchtet.

Die Geschichte bietet nach einem fast schon gemächlichen Start einige Spannungs-Höhepunkte. Zusammen mit dem Rätselraten, ob der alte Bekannte aus Teil 1 nun Gutes oder Schlechtes im Schilde führt, und der Entwicklung der Beziehung von Ember und Chase, kam bei mir zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Zudem werden einige Fragen beantwortet, manche kommen, so wie der eine oder andere Darsteller, der eine wichtige Rolle einnimmt, neu hinzu. Ein kleiner, aber durchaus fieser Cliffhanger am Ende sorgt dafür, dass man am liebsten direkt weiterlesen würde.

Worum es in Teil 3 (Originaltitel „Three“) gehen wird, kann ich mir aufgrund von ein paar gelegten Grundsteinen in diesem Teil zwar denken, auf der anderen Seite bin ich mir aber ziemlich sicher, dass Kristen Simmons auch noch die eine oder andere Überraschung bereit hält.

„Was war das für eine Welt, in der Menschen sterben mussten, damit andere leben konnten?“ (Seite 296)

„Gesetz der Rache“ steht „Artikel 5“ in nichts nach. Für alle Fans des ersten Teils ist die Fortsetzung ein absolutes Muss. Hier und da geht es vielleicht ein wenig ruhiger zur Sache, dennoch kommt man in den Genuss von Action und Spannung. Zusammen mit einem detaillierten Blick auf die Charaktere hat Kristen Simmons einen absolut gelungenen Mittelteil der Trilogie geschrieben, der mir das Warten auf den Abschlussband ziemlich schwer macht.

SaFi

Eine weitere Meinung könnt ihr u. a. bei his + her books lesen

HIER findet ihr ein Interview mit Kristen Simmons zu „Gesetz der Rache“

Artikel 5 [Rezension]

30 Mai
Titel: Artikel 5
Autor: Kristen Simmons
Seitenzahl: 432
ISBN: 978-3-492-70286-7
Verlag: ivi
Veröffentlichung: 16. April 2013
Empfohlenes Lesealter: Ab 16 Jahren
Leseprobe
 

Zum Inhalt:

Moralstatuten sollen im Amerika der Zukunft für Recht und Ordnung sorgen, und die so genannte Moralmiliz setzt diese mit allen Mitteln durch. Artikel 5 besagt z. B., dass nur, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt, als vollwertiger Staatsbürger anerkannt wird. Und so fallen die 17-jährige Ember und ihre Mutter der MM zum Opfer, denn verheiratet waren Embers Eltern nicht. Ember kommt in eine Besserungsanstalt für Mädchen, ihre Mutter wird verhaftet. Um zu ihrer Mutter zurückkehren zu können, muss Ember aus der Anstalt und somit vor den fanatischen Moralisten fliehen. Aber dazu braucht sie die Hilfe von Chase. Ihre große Liebe. Der Mann, der ihre Mutter verhaftet hat…

Meine Meinung:

Dass die Moralmiliz Angst und Schrecken verbreitet, wird dem Leser bereits auf den ersten Seiten bewusst. Man erfährt während des Lesens aber nicht viel über das Warum, Wieso und Weshalb. Alles was wichtig ist, um die Grundlagen dieser Geschichte verstehen zu können, wird beschrieben, mehr aber auch nicht. Die Autorin hat sich bei Embers Geschichte genau an das gehalten: Embers Geschichte. Keine großen Ausschweifungen. Das Amerika der Zukunft ist halt so, wie in diesem Buch dargestellt. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen. So hatte ich die Möglichkeit, darüber nachzudenken, wie und vor allem warum es so weit kommen konnte, und bekam die Antworten auf die vielen Fragen, die in meinem Kopf herumschwirrten, nicht auf einem Silbertablett serviert.

 „Moralmiliz war nicht der offizielle Name, aber er passte. Eigentlich gehörten die uniformierten Soldaten zum Federal Bureau of Reformation – dem Teil des Militärs, den der Präsident nach dem Ende des Krieges vor drei Jahren gegründet hatte. Ihre Aufgabe war es, die Befolgung der Moralstatuen durchzusetzen, um das Chaos zu unterbinden, das während der fünf Jahre geherrscht hatte, in denen Amerika gnadenlos attackiert worden war.“
(Seite 10)

Schnell war ich in der Geschichte drin. Schnell verstand ich Ember. Nach und nach verändert sich durch die Ereignisse etwas in ihr. Diese Entwicklung kommt während des Lesens sehr gut rüber. Zu keinem Zeitpunkt kam bei mir der Gedanke auf, dass das, was Ember tut, falsch sein könnte. Ich teilte Ängste, Schmerzen und Zweifel mit ihr. Gemeinsam lehnten wir uns gegen die MM auf. Kristen Simmons hat mit ihrem einnehmenden Schreibstil dafür gesorgt, dass ich die Soldaten und allen anderen Moralisten ebenso verabscheute wie Ember. Die Schilderungen des „Lebens“ in der Besserungsanstalt haben mich regelrecht schockiert, wütend gemacht und mir die Kehle zugeschnürt. Durch die Handlungen der Heilsschwestern und Soldaten in dieser Anstalt, bekam die Abscheu gegen die Moralmiliz noch mal eine ganz andere Dimension.

 >>Sie sind ein sehr böses Mädchen. Von der schlimmsten Sorte. Der Wolf im Schafspelz. Wir werden diese Maske zerstören und das Innere umgestalten müssen, das ist mir nun klar geworden.<<
>>Was …?<< Ich wusste zwar nicht, was sie meinte, aber mir graute.
>>Wachen, bringen Sie Ms Miller in die Reinigungskammer.<<
(Seite 109)

Sehr gut gefallen hat mir, wie die Autorin das Leben von Ember und Chase vor der Festnahme in die Geschichte integriert hat. Durch kleine Rückblicke erfährt man nach und nach immer mehr. Zusammen mit den Geschehnissen im Hier und Jetzt ergeben diese Rückblicke ein klares Bild der beiden. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als mit ihnen mitzufiebern und zu hoffen, dass sie ihr Ziel erreichen und den Kampf ums Überleben gewinnen würden. Der Ausgang dieses Kampfes bleibt bis kurz vor Schluss ungewiss, so verliert die Geschichte zu keinem Zeitpunkt an Spannung. Dafür sorgen zudem auch noch diverse Begegnungen, Geständnisse und Handlungen der Protagonisten.

Zu meiner Freude habe ich entdeckt, dass es im Oktober mit „Gesetz der Rache“ eine Fortsetzung geben wird. Ich würde euch aber raten, die Inhaltsangabe des zweiten Bandes erst zu lesen, nachdem ihr Artikel 5 gelesen habt. Sonst könnte euch diese Vorschau durchaus den Lesespaß am ersten Teil verderben. Und das will ja niemand, oder?😉

Bislang war ich kein großer Dystopie-Fan. „Artikel 5“ hat mir aber dermaßen gut gefallen, dass sich das nun ändern könnte. Vorausgesetzt, dass alle Dystopien so sind, wie dieses Buch.😀 Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

>>Artikel 5 bedeutet, dass sie nicht einmal mehr deine Mutter ist. Du bist jetzt Regierungseigentum.<<
(Seite 37)

SaFi

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